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Tödliche Badeunfälle: So gefährlich sind Schlingpflanzen in Badeseen wirklich

Mo 20.07.2020 | 16:00 Uhr - Quelle: Glomex/wetter.com
Vorsicht vor Badeunfällen! Darauf solltest du achten

Beim Schwimmen im Badesee kann man sich schnell in Unterwasserpflanzen verfangen. Im schlimmsten Fall führt das zum Ertrinken. Doch sind die Schlingpflanzen wirklich so gefährlich, wie viele annehmen?

Erneut hat es im Silbersee in Langenhagen bei Hannover einen tödlichen Badeunfall gegeben. Ein 40-Jähriger ist dort am Wochenende ertrunken, weil er einem Mann, der sich im Seegras verfangen hatte, zu Hilfe kam. 

Immer wieder sorgen Schlingpflanzen und andere Unterwasserpflanzen in deutschen Seen für Badeunfälle, die oft auch tödlich enden.

Panik bei Berührungen mit Unterwasserpflanzen vermeiden

Darum mahnt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zur Vorsicht. Die Gefahr der Wasserpflanzen wird beim Schwimmen häufig unterschätzt. 

Andererseits gibt die DLRG aber auch Entwarnung. Denn Wasserpflanzen, die Badende aktiv umschlingen und sogar nach unten ziehen, gibt es in Deutschlands Badeseen nicht. 

Für die mitunter tödlichen Badeunfälle ist also nicht die Schlingpflanze selbst verantwortlich, sondern vielmehr die Reaktion der Schwimmer. Diese bekommen bei einer Berührung mit den Pflanzen Panik und verschlimmern ihre Lage durch hektische Schwimmbewegungen.  

Die Wasserpflanzen greifen nicht nach einem - diese sind nur gefährlich, wenn man in Stress gerät, so die DLRG. 

In Schlingpflanzen verfangen: So verhältst du dich richtig

Wer beim Baden mit Schlingpflanzen in Berührung kommt, sollte unbedingt Ruhe bewahren. Durch unkontrolliertes Strampeln besteht die Gefahr, sich noch schlimmer in der Wasserpflanze zu verheddern.

Stattdessen solltest du versuchen, die Pflanze ruhig von Armen oder Beinen zu streifen. Nach der erfolgreichen Befreiung ist es ratsam, den Körper flach und möglichst waagrecht nahe an der Wasseroberfläche zu halten. So können sich die Füße nicht erneut in den Unterwasserpflanzen verfangen. Anschließend solltest du in Rücklage mit langsamen Paddelbewegungen und leichten Kraulbeinschlägen Richtung Ufer schwimmen.

Weitere Tipps erhältst du in diesem Video: 


Solltest es dir nicht gelingen, dich selbst aus der Gefahrenlage zu befreien, mach auf deine Situation aufmerksam, indem du laut um Hilfe schreist.  

Wegen Corona: Mehr Badeunfälle befürchtet

Ungeübte Schwimmer sollten sich ohnehin nur in Ufernahe aufhalten. Das Problem dabei: Wegen der Corona-bedingten Beschränkungen weichen mehr ungeübte Schwimmer auf solche Freigewässer aus. Denn viele Schwimmbäder verlangen eine Online-Reservierung und lassen weniger Gäste als sonst hinein.

Hinzu kommt, dass aufgrund der Coronakrise weniger Schwimmkurse stattfinden konnten. Daher befürchtet die DLRG in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr eine Zunahme der Badetoten. Die Gefahren des Schwimmens in unbewachten Kanälen, Flüssen, Seen und Baggerlöchern werden oft unterschätzt, sagte Michael Grohe, der Sprecher der DLRG Nordrhein, der Deutschen Presse-Agentur. 

Welche Gefahren noch im Badesee oder an der Nord- und Ostsee lauern, zeigen wir dir im Video am Anfang des Artikels. 

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