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Sommer 2021: So hat sich das Wetter auf die Wespen ausgewirkt

Do 19.08.2021 | 09:47 Uhr - Quelle: dpa/wetter.com
Wespen vertreiben? So bleibst du von ihnen verschont.

Wenn man entspannt im Freien grillen will, werden Wespen im Sommer schnell zum Störfaktor. Doch diesen Sommer ist das anders. 

Sie gelten als nervig, aber auch äußerst nützlich: Wespen übernehmen im Ökosystem wichtige Aufgaben. Gerade die sonst häufig lästigen Arten sieht man in diesem Jahr selten - das sorgt für Entspannung an Kuchenbuffet und Grill. 

Wirst du trotzdem von Wespen gestört, erfährst du im Video oben, wie du sie vertreiben kannst.

Juli und August sind eigentlich Wespenzeit 

Eigentlich sind die Monate Juli und August Wespenzeit - doch in diesem Jahr machen sich die gelb-schwarzen Insekten mit den von manchen Menschen gefürchteten Stacheln rar. Das nasskalte Wetter im Frühling habe dazu geführt, dass die Wespen nicht ausreichend Nahrung fanden, um ihre Larven zu füttern, sagte Brigitte Martin vom Umweltverband BUND Darmstadt der Deutschen Presse-Agentur. 

Das hat auch Folgen für andere Tierarten, denn die Wespen selbst und ihre Larven dienen ebenfalls als Nahrung - für die unter Artenschutz stehenden Hornissen beispielsweise, für Vogelarten wie den seltenen Wespenbussard oder für Spitzmäuse. 

Martin ist ehrenamtlich als Wespenberaterin des BUND tätig und hilft im Rahmen einer privaten Nebentätigkeit bei Umsiedlungen von Wespen- und Hornissennestern. Die Tiere werden dabei mit einer speziellen Vorrichtung abgesaugt und finden dann nach Rücksprache mit Förstern oder Privatleuten beispielsweise in Wäldern oder auf geeigneten Gartengrundstücken in Nistkästen ein neues Zuhause.  

Viele Wespenarten gelten als harmlos 

Konkret handelt es sich um Völker der Deutschen und der Gemeinen Wespe, die im Gegensatz zu anderen Arten lästig werden können, weil sie es am Kaffeetisch, beim Eisessen oder Grillabend vor allem auf Süßes und Fleisch abgesehen haben. Die meisten anderen der rund 600 in Deutschland und Nachbarländern heimischen Wespenarten hingegen gelten als harmlos. Nützlich sind Wespen ohnehin, weil sie auch bei der Bestäubung von Pflanzen mithelfen und kleinere Schädlinge wie Blattläuse oder Mücken vertilgen. 

Was du über Wespen wissen solltest

Auch nächstes Jahr weniger Wespen? 

Während sie im trockenen und heißen Sommer 2020 rund 50 Völker betreut habe, seien es in diesem Jahr nur 8, sagte Martin. Entsprechend sei auch die Zahl der Umsiedlungen in diesem Jahr auf etwa ein Fünftel zurückgegangen.  

Dass es in diesem Sommer so wenige Wespen gibt, heißt indes nicht, dass auch im kommenden Sommer weniger Exemplare unterwegs sein werden. Über die Wespenpopulation einer Saison entscheide allein die Witterung im Frühjahr, sagte Martin.  

Klimawandel kommt Wespen eher zugute 

Der Klimawandel, der anderen Insektenarten teils zusetzt, komme der Deutschen und der Gemeinen Wespe tendenziell eher zugute, weil sie mehr Nahrung vorfänden und die Larven im Frühjahr bessere Überlebenschancen hätten. Generell gelten sehr viele Insekten in Deutschland als bedroht - von Schwebfliegen und Heuschrecken über verschiedene Käfer- und Wanzenarten bis hin zu Schmetterlingen, Libellen und Wildbienen, wie Martin sagte.  

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