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Panorama

Pandemie verschärft sich! Bundesweiter Lockdown vor Weihnachten?

Fr 11.12.2020 | 10:30 Uhr - Quelle: dpa
Neue Corona-Maßnahmen: Das ist an Weihnachten und Silvester erlaubt

Die Corona-Pandemie spitzt sich mehr und mehr zu, weshalb auch die Beschränkungen härter werden. Droht uns sogar bereits vor Weihnachten ein harter Lockdown?

Deutschland steuert auf einen bis zu drei Wochen dauernden harten Lockdown noch vor Weihnachten zu. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, sagte am Donnerstagabend, es zeichne sich ab, auch in den Gesprächen mit den Kollegen der Bundesländer, "dass ab 20. es doch erhebliche Einschnitte gibt" und der Einzelhandel "deutlich" heruntergefahren werde.

Man geht davon aus, dass die Maßnahmen, die vor einiger Zeit beschlossen wurden, verschärft werden. Welche Beschränkungen damals beschlossen wurden, kannst du oben im Video nachschauen.

Massive Einschränkungen für mindesten drei Wochen

Die Schulferien hätten dann ohnehin begonnen, viele Menschen gingen nicht mehr arbeiten und im Nahverkehr werde es ruhiger.

"Zwischen dem 20. Dezember und 10. Januar haben wir praktisch drei Wochen massiver Einschränkungen, die auch mit Sicherheit auch dazu führen werden, dass die Inzidenzen runtergehen", sagte Müller in der ZDF-Sendung "Markus Lanz".

Ministerpräsidenten plädieren für gemeinsame Linie

Mehrere Ministerpräsidenten hatten für eine gemeinsame Linie der Bundesländer geworben.

Am kommenden Sonntag soll ein bundesweite Ministerpräsidentenkonferenz stattfinden, auf dem der Leitfaden für Weihnachten nochmals diskutiert werden soll. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wird an dem Krisengipfel teilnehmen.

Auch Dreyer für strengere Maßnahmen

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer sagte in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner": "Ich glaube, wir müssen auch an Weihnachten, auf jeden Fall auch an Silvester wirklich auch streng sein". Bundesfamilienministern Franziska Giffey empfahl den Bürgern in der "Rheinischen Post" (Freitag), "sich nur im kleinsten Kreis treffen und ansonsten auf Verwandtschaftsbesuche über die Feiertage möglichst verzichten".

Übrigens: In welchen Regionen die Corona-Zahlen derzeit am höchsten sind, kannst du im folgenden Artikel nachschauen:

Corona-Hotspots Deutschland: Wo die Inzidenz aktuell besonders hoch ist

Altmeier zeigt sich besorgt

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zeigte sich in der derselben Sendung besorgt über die aktuelle Entwicklung. "Das exponentielle Wachstum setzt wieder ein. Und das bedeutet: Wir müssen dringend handeln". Der CDU-Politiker fügte an: "Wir müssen mehr handeln, als bisher geplant war".

Altmaier sagte zugleich mit Blick auf die Infektionszahlen, was er am Abend gehört habe, lasse für die Meldungen am Freitagmorgen "nichts Gutes erwarten". Und Altmeier behielt recht. Am Freitagmorgen meldete das RKI 29.875 Neuinfektionen; der bisherige Höchststand in Deutschland.

Lauterbach mahnt zur Eile

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach mahnte zur Eile. "Einen harten Lockdown erst nach Weihnachten starten zu lassen, wäre zu wenig und zu spät.

Wir brauchen bereits in der kommenden Woche diesen bundesweiten, möglichst harten Lockdown inklusive Schulschließungen", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" (Freitag).

Strengere Maßnahmen in bereits mehreren Bundesländern

Eine ganze Reihe von Bundesländern hat bereits strenge Maßnahmen beschlossen.

Die für den Zeitraum vom 23. Dezember bis zum 1. Januar geplanten Lockerungen von Kontaktbeschränkungen wurden in einigen Ländern bereits eng begrenzt.

Baden-Württemberg mit nächtlicher Ausgangssperre

Baden-Württemberg will unter anderem zu Anfang nächster Woche eine nächtliche Ausgangssperre sowie tagsüber Ausgangsbeschränkungen einführen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Stuttgart nach einem Gespräch der grün-schwarzen Landesregierung mit den kommunalen Spitzenverbänden am Donnerstag.

Wer das Haus tagsüber verlässt, soll das nur noch mit einem triftigen Grund tun, etwa für die Arbeit.

Harter Lockdown in Sachsen bereits ab Montag

In Sachsen, zurzeit bundesweit das Land mit den höchsten Infektionszahlen, sollen Schulen, Kitas, Horte und viele Geschäfte vom kommenden Montag an geschlossen werden. Geplant sind auch nächtliche Ausgangssperren zwischen 22 und 6 Uhr. Das sieht die neue Corona-Schutzverordnung vor, die das Kabinett am Freitag beschließen will. Einkaufen in Sachsen soll von nächster Woche an nur innerhalb eines 15-Kilometer-Radius möglich sein. Ziel der Maßnahme ist es, Einkaufstourismus in angrenzende Bundesländer zu verhindern.

Apropos Geschäfte: Wie lange Supermärkte an Heiligabend aufhaben dürfen, erfährst du hier:

Öffnungszeiten an Heiligabend 2020: So lange haben die Geschäfte auf

Weitere Maßnahmen auch in Thüringen

Das Kabinett von Thüringen, das ebenfalls hohe Infektionszahlen aufweist, beschloss am Donnerstagabend weitere Maßnahmen für den Freistaat.

So sollen Handels- und Dienstleistungsbetriebe mit Ausnahmen von Lebensmittelläden und Geschäften für den Grundbedarf, "soweit die Ministerpräsidentenkonferenz keine zeitlich davor liegenden Regelungen trifft", mit Ablauf des 18. Dezember schließen.

Härtere Lockdown auch im Saarland?

Auch das saarländische Kabinett tagt am Freitag. Ministerpräsident Tobias Hans sagte der "Rheinischen Post", er befürworte einen harten, mindestens zweiwöchigen Lockdown.

"Entscheidend ist, dass sich alle Bundesländer gemeinsam mit dem Bund auf ein abgestimmtes, einheitliches und für die Menschen nachvollziehbares Vorgehen einigen. Der Föderalismus muss zeigen, dass er in der Bekämpfung der Pandemie handlungsfähig ist", sagte Hans der Zeitung.

Söder setzt auf einheitliches Vorgehen

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder setzt auf die Gemeinsamkeit der Länder. "Ich rate uns zu einem einheitlichen Vorgehen und hoffe dabei auf die Ministerpräsidentenkonferenz", sagte der CSU-Chef dem Nachrichtenportal t-online. In Bayern gelten schon seit Mittwoch strengere Regeln wie Ausgangsbeschränkungen, Alkoholverbot in Innenstädten und Ausgangssperren in Hotspots.

"Es braucht bundesweit Ausgangsbeschränkungen, nächtliche Ausgangssperren in Hotspots, Geschäftsschließungen, Betriebsferien und überall verlängerte Schulferien", sagte Söder am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Nur Läden für den alltäglichen Bedarf wie Lebensmitteln sollen offenbleiben.

Über die weiteren Entwicklungen halten wir dich in diesem Corona-Ticker auf dem Laufenden.

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