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Lebensbedrohliches Krim-Kongo-Fieber: "Riesen-Zecke" auch in Deutschland und Österreich

Do 20.12.2018 | 12:20 Uhr - Redaktion
Vor allem im Sommer wird vor Zecken gewarnt. Jetzt könnte sich eine neue, gefährliche Art ausbreiten. ©Shutterstock

In Deutschland und Österreich wurde die Hyalomma marginatum entdeckt. Dabei handelt es sich um eine subtropische Zecke, die unter anderem das lebensbedrohliche Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen kann.

Die veterinärmedizinische Universität Wien veröffentlichte Anfang Dezember eine Pressemitteilung. In dieser wurde über eine gefährliche, subtropische Zeckenart berichtet, die erstmals in Österreich nachgewiesen wurde. Auch in Deutschland gab es bereits Fälle.


Riesenzecke kann lebensbedrohliches Fieber übertragen

"Die subtropische Zeckenart 'Hyalomma marginatum' kann das lebensbedrohliche Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen", heißt es in der Pressemeldung der Universität. Dieses Virus ist besonders gefährlich, da es bislang noch keine Impfung dagegen gibt. Deswegen sollte man gegen Zecken Schutzmaßnahmen wie lange Kleidung und entsprechende Mittel auf der Haut ergreifen. Um einen tödlichen Ausgang der Krankheit zu verhindern, hilft die frühzeitige Behandlung mit einem anti-viralen Mittel.

Die Symptome des Krim-Kongo-Fiebers setzen plötzlich ein. Dazu gehören Fieber, das konstant über mehrere Tage andauert, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, aber auch eine Gesichtsrötung und Bindehaut- und Rachenrötung sind möglich.

Normalerweise kommt das Krim-Kongo-Fieber vor allem in Asien, Südosteuropa aber auch im Nahen und Mittleren Osten vor. Es wird über Körperflüssigkeiten, also Blut und Speichel übertragen.

Können die Riesenzecken bei uns überwintern?

Larven und Nymphen gelangen oft durch Zugvögel nach Deutschland und Österreich. Bisher konnten diese aufgrund unseres Klimas jedoch nicht überleben. Nun führte allerdings der warme und trockene Sommer dazu, dass adulte Tiere bereits in Deutschland gesichtet wurden. Auch in Österreich wurde nun ein solcher geschlechtsreifer Parasit entdeckt. Das Krim-Kongo-Fieber-Virus trugen sie glücklicherweise nicht in sich.

Heißt das, dass die gefährlichen Zecken jetzt bei uns heimisch werden? Dazu wird in der Pressemeldung Georg Duscher vom Institut für Parasitologie der veterinärmedizinischen Universität Wien wie folgt zitiert: "Die überdurchschnittlich warmen und trockenen Bedingungen im Sommer und der ebenfalls sehr warme Herbst führten dazu, dass sich die vollgesogenen Nymphen selbst in sonst ungeeigneten Gegenden zu adulten Zecken entwickeln konnten, vermutlich noch in zu geringer Zahl, um sich fix zu etablieren. Allerdings besteht durchaus die Möglichkeit, dass die weiterentwickelten und robusteren adulte Tiere auch den Winter überdauern können.  Dies werden wir erst im Frühjahr genauer wissen. Der Nachweis auch weniger adulter Zecken bedeutet ein Gefahrenpotential, wie man an der Infektion mit Rickettsien sehen kann."

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