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Intensiv gefärbte Marienkäfer sind giftiger

So 07.06.2015 | 13:45 Uhr - Renate Molitor

Vögel verstünden das Signal und attackierten die besonders auffälligen und bunten Arten weniger, berichten Forscher der britischen Universitäten Exeter und Cambridge im Fachmagazin "Scientific Reports".

Den meisten Menschen vertraut ist der Siebenpunkt (Coccinella septempunctata) - es gibt aber etliche ähnliche Arten wie den in Europa und den USA eingebürgerten Asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis) und den Zweipunkt (Adalia bipunctata). Ihre Färbung reicht von gelb, orange und rot bis zu braunem Camouflage-Look. Auch die Zahl der Punkte variiert.

Wer schon einmal einen Marienkäfer knuddeln wollte, hat sicher eine Ladung abbekommen: Bei Gefahr scheiden die Käfer ein gelbliches Sekret aus speziellen Poren, das nicht nur übel stinkt und widerlich schmeckt, sondern für Angreifer wie Ameisen oder Vögel auch giftig sein kann.

Die Forscher bezogen nun fünf in Großbritannien vorkommende Marienkäfer-Arten in ihre Analyse ein. Die Giftigkeit maßen sie, indem sie ihr Sekret in Behälter mit Daphnien gaben: Je mehr der kleinen Krebstiere starben, umso giftiger wurde das Sekret eingestuft. Die Käfer mit der intensivsten Färbung - wie der Zweipunkt - hatten demnach die tödlichste Abwehr zu bieten. Am harmlosesten zeigte sich der unauffällig gelbbräunlich gefärbte Nadelbaum-Marienkäfer (Aphidecta obliterata).

Für die Analyse nutzten die Wissenschaftler dabei auch Aufnahmen mit UV-Licht, um die Wahrnehmung bestimmter Vögel nachzuahmen. In einem zweiten Schritt prüften die Forscher, ob typische Fressfeinde den Zusammenhang zwischen Färbung und Gift-Sekret zu deuten wissen. Dafür fertigten sie Käfer-Attrappen der untersuchten Arten an und präsentierten sie Wildvögeln. Das Ergebnis: Die farbenprächtigsten Marienkäfer wurden am seltensten attackiert.

"Unsere Studie zeigt, dass die Farbe der Marienkäfer nicht nur offenbart, wie giftig sie für Feinde sind, sondern auch, dass Vögel dieses Signal verstehen", erklärt Lina María Arenas von der Universität Exeter

(dpa)

 

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