Menu
Login
Natur & umwelt

In diesem Jahr wenig Mücken in Deutschland - das ist der Grund

Fr 16.05.2025 | 10:19 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Mücken mögen am liebsten feuchtes und warmes Wetter. ©Adobe Stock

Von Feuchtigkeit fehlt in Deutschland derzeit vielerorts jede Spur - und damit sind auch Mücken seltener, die es gerne feucht und warm haben. Doch das Wetter kann sich schnell ändern, eine Stechmücken-Plage in 2025 ist daher noch möglich.

Das große Jucken bleibt bislang aus: Beobachtern zufolge gibt es hierzulande in diesem Frühjahr bislang relativ wenig Stechmücken. "Die massive Trockenheit führt dazu, dass es einfach weniger Brutplätze gibt und dadurch gibt es nicht so extrem viele Stechmücken", erklärt Renke Lühken vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. So seien etwa viele Feuchtgebiete, wo normalerweise im Frühjahr Mücken brüteten, ausgetrocknet.

"Dasselbe sieht man auch in künstlichen Brutgewässern, Regentonnen etc., dass die auch schon leer gelaufen sind." Dadurch gebe es in Gärten ebenfalls weniger Mücken.

Bisher sehr wenige Stechmücken in diesem Jahr

Andere Beobachter bestätigen das: "Ich persönlich habe noch nie so wenige Stechmücken gesehen wie in diesem Jahr", sagt etwa Carsten Pusch, stellvertretender Landesvorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) in Schleswig-Holstein und Insekten-Experte. 

Keine Entwarnung für den Sommer

Eine Entwarnung für den Sommer ist die aktuelle Mückenflaute jedoch nicht: "Dieses trockene Frühjahr, genauso wie extrem kalte Winter, haben keinen Effekt darauf, wie der Sommer mit den Stechmücken wird. Also im Juli, August kann man trotzdem sehr zerstochen werden", betont Experte Lühken. Etwa bei den sogenannten Überschwemmungsmücken seien die Bedingungen im Sommer entscheidend, da ihre Eier für mehrere Jahre trockenresistent seien. "Wenn es sehr stark regnet, dann werden deren Eier überschwemmt und dann hat man trotzdem Stechmücken-Plagen."

Besonders im Fokus bleibt die Asiatische Tigermücke (Aedes Albopictus), die sich mittlerweile auch in Deutschland ausbreitet: "Sie ist ja fest etabliert in Süddeutschland, jetzt schon fast zehn Jahre. Die nördlichste Population ist Berlin", erklärt Lühken. "Die Art breitet sich immer weiter aus und wird zukünftig sehr wahrscheinlich zur Übertragung von wirklich tropischen Viren in Deutschland führen. Das ist unaufhaltbar."

In den warmen Monaten sind Mücken eine lästige Plage. Doch sie können auch gefährlich werden. Denn in Deutschland breiten sich Mückenarten aus, die eigentlich in südlicheren Gefilden heimisch sind. Allen voran die Asiatische Tigermücke. In Deutschland hat die zwar noch keine Erreger übertragen, doch die Wahrscheinlichkeit dafür steigt Wissenschaftler:innen zufolge. Wie sich die neue Mückenart ausbreitet und wie hoch die Gefahr vor neuen Erregern ist, sagt Doreen Werner vom Leibniz-Institut für Agrarlandschaftsforschung.

Asiatische Tigermücke kann Krankheitserreger übertragen

Nach Angaben des Umweltbundesamtes kann die Asiatische Tigermücke in betroffenen Regionen unter anderem das West-Nil-Virus, Dengue- und Zika-Viren übertragen. In Berlin ruft das Gesundheitsamt dazu auf, Mücken einzuschicken, wenn man den Verdacht hat, es könne sich um eine Asiatische Tigermücke handeln.

Die Tiere sind den Angaben zufolge kleiner als eine Ein-Cent-Münze, haben einen schwarzen Körper, eine auffällig weiße Musterung, fünf weiße Ringe am hinteren Beinpaar sowie einen weißen Längsstreifen auf dem Vorderrücken. Fängt man ein solches Exemplar, ohne es zu zerquetschen, solle man es über Nacht einfrieren und möglichst bald in einem kleinen Behälter übersenden.

Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Aktuelles Wetter

Teile diese Info mit deinen Freunden
Artikel bewerten

Empfehlungen

Hitzemonat oder endlich Regen? Meteorologe gibt Juniprognose
3-Tage-Wetter: Hier brauchst du den Regenschirm
Wetter 16 Tage: Atlantiktiefs am Drücker - kommt jetzt der Regen?
Wegen Ozean-Daten: Meteorologie-Institut erwartet Hitzesommer in Europa
In diesem Jahr wenig Mücken in Deutschland - das ist der Grund
Bauer chancenlos: Sturm reißt Gewächshaus mit
Die großen Klimakiller unserer Erde - Der Mensch
Die großen Klimakiller unserer Erde - Die Natur, Teil 1
Die großen Klimakiller unserer Erde - Die Natur, Teil 2
Bange zehn Minuten: Grizzly jagt Wanderer