Brüllende Vierziger und wütende Fünfziger
Do 27.03.2014 | 14:22 Uhr
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Redaktion
Der Bereich im südlichen Indischen Ozean liegt in den bei Seefahrern bereits seit Jahrhunderten berühmt-berüchtigten "Roaring Forties" (brüllende Vierziger) - einem Starkwindgürtel zwischen dem 40. und dem 50. Breitengrad auf der Südhalbkugel der Erde.
Ebenso wie in den südlich davon gelegenen "Furious Fifties" (wütende Fünfziger), in denen auch das berühmte Kap Hoorn liegt, toben sich dort regelmäßig Stürme mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern aus. Dazu kommen Wellen von der Höhe mehrstöckiger Wohnhäuser sowie Kälte, Regen und Nebel.
Grund für die Wetterturbulenzen in der Region ist die Geografie der Erde
Im unteren Bereich der Südhalbkugel gibt es zwischen Australien und der Antarktis nur sehr wenig Land. Die dort aufgrund der globalen atmosphärischen Zirkulation vorherrschenden Westwinde wehen ganzjährig weitgehend ungebremst um den Globus und erreichen dadurch Geschwindigkeiten, die in anderen Gegenden nur in Ausnahmefällen auftreten. In dem Gebiet trifft außerdem noch polare Kaltluft auf wärmere Strömungen, was sehr instabiles Wetter erzeugt.
Segelschiffe gingen bewusst großes Risiko ein
Segelschiffe steuerten früher trotz des großen Risikos bewusst mitten in die "Roaring Forties" und "Furious Fifties", um sich von den starken Winden von West nach Ost um die Erde treiben zu lassen. Noch bis 1949 gab es die berühmte sogenannte Weizenregatta der großen Windjammern, bei der sie Getreide in Australien luden und dann quer über den Südpazifik an Kap Hoorn vorbei nach Europa brachten. Auch heute nutzen Weltumsegler die berüchtigte Zone bisweilen noch für ihre Zwecke.
(Quelle: AFP/bro/wes)
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