Wetterbilanz April 2025: Zu warm und viel zu trocken
Erst Schnee, dann Regen und zwischendurch warme Frühlingssonne: Alles ist möglich. Der April ist für sein wechselhaftes Wetter bekannt. Zeigt er auch in diesem Jahr die ganze Palette?
Wer kennt das nicht: Da freut man sich gerade noch über das sonnige und warme Wetter und im nächsten Moment muss man sich vor einem kräftigen Schauer in Sicherheit bringen.
Für ein solch wechselhaftes Wetter ist vor allem der Monat April bekannt. Von winterlicher Kälte über Frühlingssonne bis hin zu sommerlichen Temperaturen - der April hat wettertechnisch viele Facetten. Nicht umsonst lautet eine bekannte Bauernregel: "April, April, der weiß nicht, was er will." Nun ist der April schon zu Ende. Er zeigte sich deutlich zu warm und viel zu trocken. Typisches Aprilwetter gab es nur selten.
1. Wetter April 2025
Seit Wochen fällt zu wenig Regen. Der Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte April war der trockenste seit 1931. Ein "Wärmeanomalie" im April sorgte für Temperaturen wie im Hochsommer und Sonne satt.
Ungewöhnlich sonnig, sehr warm und besonders trocken - der April ist alles andere als gewöhnlich gewesen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht in seiner Monatsbilanz von einer "ausgeprägten Wärmeanomalie". "Ungewöhnlich früh" kletterten in diesem April die Temperaturen über 25 Grad, so der DWD.
"Niederschläge, die in der zweiten Monatshälfte folgten, linderten die Trockenheit nur wenig." Für seine vorläufige Bilanz wertete der DWD rund 2.000 Messstationen aus.
Durchschnittstemperatur 10,5 Grad
Der voraussichtliche Mittelwert bei der Temperatur liegt laut DWD bei 10,5 Grad. Das sind 3,1 Grad mehr als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 und 1,5 Grad mehr als im Vergleich zur neueren Klimanorm 1991 bis 2020.
"Der Monat reihte sich damit unter die sieben wärmsten Aprilmonate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 ein", so die Meteorologen.
28 Grad in Brandenburg
Am 12. April wurde am Oberrhein sowie in Rheinland-Pfalz und im Saarland mit über 25 Grad der erste Sommertag des Jahres gemessen. Am 17. meldeten die brandenburgischen Orte Coschen und Cottbus mit jeweils 28,4 Grad die höchsten Temperaturen bundesweit.
Die kälteste Phase trat in der ersten Monatswoche auf. Am Morgen des 7. April gab es im unterfränkischen Bad Königshofen mit minus 8,2 Grad das bundesweite Minimum im April.
Nur 31 Liter Wasser pro Quadratmeter
Im April fielen mit rund 31 Litern pro Quadratmeter nur knapp 53 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur neueren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 erreichte die Menge rund 69 Prozent des Solls.
Außergewöhnlich trocken blieb es im Nordosten und in Oberbayern mit teils weniger als 10 Litern Monatsniederschlag pro Quadratmeter, während es vorzugsweise in den westlichen Mittelgebirgen stellenweise mehr als 80 Liter pro Quadratmeter regnete.
Wochenlage Trockenperiode
Am 24. April wurde mit 52,4 Litern pro Quadratmeter in Etzleben im Thüringer Becken die bundesweit höchste Tagessumme des Monats gemessen. "Bis zum vermehrten Einsetzen der Niederschläge in der zweiten Monatshälfte verzeichnete der DWD eine außergewöhnliche Trockenheit, die sich im Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte April als die stärkste seit Beginn der Auswertung im Jahr 1931 erwies."
240 Stunden Sonne satt
Mit rund 240 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im April ihr Soll im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 um 56 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung rund 31 Prozent. Im äußersten Nordosten schien die Aprilsonne bis zu 270 Stunden. Unmittelbar am Alpenrand sowie im Erzgebirge zeigte sie sich etwa 200 Stunden.
2. Klimatische Einordnung des Aprils
Dass der April aber viele Wetterextreme für uns bereithalten kann, liegt unter anderem am steigenden Sonnenstand. Da die Tage im Frühjahr immer länger werden und die Aufheizung durch die Sonnenscheinstrahlung zunimmt, steigt der vertikale Temperaturgradient deutlich an. Durch die labile Schichtung der Atmosphäre können vermehrt Schauer oder kräftige Gewitter entstehen.
Aufgrund des steigenden Sonnenstands und der Erwärmung der Landmassen sind Temperaturen von 20 Grad und mehr im April keine Seltenheit. In der Vergangenheit gab es in diesem Monat fast überall schon mal Höchstwerte von mindestens 20 Grad - die Nordseeinseln und das Bergland ausgenommen.
Aber auch das andere Extrem ist möglich. Abhängig von der Großwetterlage kann es im April nämlich nochmal schneien.
Wie ist das Klima in Deutschland im April?
Nun aber zurück zur klimatischen Einordnung des Aprils! Der warme Apriltrend der NOAA manifestiert sich beim Blick auf die Wetterstatistik. Nur das Jahr 2021 sticht heraus. Dieser April war der kälteste seit 40 Jahren. Der warme Trend hält aber trotzdem an.
In nachfolgender Tabelle sind die Durchschnittstemperaturen im April für die vergangenen Jahre aufgelistet. Diese Werte beziehen sich auf die international gültige Referenzperiode 1961 bis 1990 (Quelle: DWD):
Abgesehen vom Jahr 2021 fiel der April in den vergangenen Jahren häufig (deutlich) zu warm aus. Wie der Tabelle zu entnehmen ist, war der April 2018 mit Abstand der wärmste. Es war sogar der wärmste April seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen 1881. In diesem Monat gab es 15 Sommertage und sogar einen Hitzetag mit mehr als 30 Grad.
Nur im April 2016 wurde das Niederschlagssoll erreicht. In allen anderen April-Monaten wurde eine negative Niederschlagsabweichung verzeichnet.
So war das Wetter im April 2024
Das Wetter im April 2024 war insgesamt zu warm und doch typisch wechselhaft. Es ging vom Sommer in den Winter und wieder zurück. Zum Start in den Frühlingsmonat kamen sehr warme Luftmassen aus Afrika nach Deutschland. Im Westen des Landes wurde sogar schon die 30-Grad-Marke geknackt! Danach sanken die Temperaturen dann deutlich. -8,8 Grad war die Tiefsttemperatur laut DWD. Dazu fiel insgesamt etwas mehr Regen als im Durchschnitt.
Der durchschnittliche April in Zahlen
- Durchschnittstemperatur (bezogen auf das Mittel 1961 bis 1990): 7,4 Grad
- Mittlere Niederschlagssumme: 58 Liter pro Quadratmeter
- Mittlere Sonnenscheindauer: 152 Stunden im Monat
Welche Wetterextreme gibt es im April?
Nach dem durchschnittlichen April beschäftigen wir uns nun mit den extremsten Wetterereignissen im April: Denn nicht nur in den Sommermonaten, auch im April können die Gewitter bereits richtig heftig ausfallen.
So brachte Tief SABINE im Jahr 2014 kräftige Gewitter mit unwetterartigen Niederschlägen. Mancherorts fiel pro Tag mehr Regen als sonst in einem ganzen Monat. Die Wetterstation im Oberharz meldete am 27. April 2014 eine Tagesmenge von 74,1 l/m². Trotz dieses Extremereignisses hat der April 2014 deutschlandweit gesehen nur 70 % seines Niederschlagssolls erreicht.
Vor allem die Nächte können im zweiten Frühlingsmonat noch extrem kalt ausfallen - in den Bergen ohnehin. Aber auch in den Niederungen macht sich im April häufig nochmal eisige Kaltluft aus dem Norden breit. In Cottbus beispielsweise gab es am 5. April 1929 zweistellige Minusgrade von 14,2 Grad. Und in diesem Jahr wurden in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb minus 14,6 Grad registriert. Aus diesem Grund sollte man die Pflanzen erst nach den Eisheiligen im Mai nach draußen stellen.
Insbesondere Ende April steigen aber die Chancen auf extrem hohe Temperaturen. Der absolute Rekord liegt derzeit bei 32,9 Grad. Dieser Wert wurde am 28. April 2012 unter anderem an der Station Kitzingen gemessen.
Die wichtigsten Infos zum April zusammengefasst:
- Durchschnittstemperatur im April beträgt 7,4 Grad.
- Typisches Aprilwetter: Wahrscheinlichkeit für kräftige Schauer steigt.
- Temperaturen von 20 Grad und mehr im April keine Seltenheit.
- Winterliche Überraschung weiterhin möglich.
- Wechsel auf Sommerreifen erst in zweiter Monatshälfte ratsam.
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