Wetterlexikon: Nachtfrost

Nachtfrost
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INFO
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  • Wenn die nächtliche Lufttemperatur unter den Gefrierpunkt des Wassers gesunken ist, spricht man vom Nachtfrost
  • Er tritt meist bis zu den Eisheiligen im späten Frühjahr und dann wieder ab dem Herbst auf
  • Verschiedene Faktoren entscheiden, wie lange und wie tief sich Frost in den Böden hält

1. Was ist Nachtfrost?

Der Begriff Nachtfrost besagt, dass die Temperatur in Bodennähe (im Regelfall in 2 Metern Höhe über dem Boden) über Nacht unter den Gefrierpunkt von 0 Grad Celsius herabsinkt. Dabei werden, wie der Name umschreibt, diese Werte aber nur nachts erreicht. Wir erkennen Frost daran, wenn am frühen Morgen eine leichte Eisschicht auf dem Boden und an Pflanzen haftet.

2. Wann tritt Nachtfrost auf?

Nachtfrost tritt meist in Wintermonaten auf, kann aber auch im Frühling und Herbst vorkommen. Im Frühlingsmonaten bis zu den Eisheiligen im Mai spricht man von Spätfrost, in Herbstmonaten vom Frühfrost. Durch klare und wolkenlose Nächte, entweicht die warme Luft der Erdoberfläche leichter nach oben und die Bodentemperatur wird deutlich kühler.

3. Die Bedeutung von Nachtfrost für Pflanzen, Tiere und Menschen

Für LandwirtInnen kann Nachtfrost verheerend sein, denn die plötzliche Kälte kann schwere Schäden an der Vegetation anrichten. So bilden sich bei Nachtfrost im Frühjahr Eiskristalle an der jungen Pflanzengeneration, die gerade neu aus der Erde wächst und zerstören die Plfanzenfasern. Das wiederum führt teilweise zu erheblichen Ernteeinbußen.

Der Klimawandel, der dafür sorgt, dass bei früh eintretender Wärme, Pflanzen schon im späten Winter und Anfang des Frühlings beginnen zu wachsen, verstärkt dieses Problem. Die ungewöhnlich warmen Temperaturen um diese Jahreszeit gehen meist einher mit wolkenlosem Himmel, welcher wiederum dafür sorgt, dass es sich in der Nacht stark abkühlt.

WinzerInnen und LandwirtInnen haben mittlerweile verschiedene Strategien entwickelt, um Frostschäden zu verhindern. Je nach Wetterlage und Pflanzenart gibt es beispielsweise Möglichkeiten durch Frostschutzberegnung, Heizdrähte, Vernebeln als Räucherersatz, Frostschutzkerzen, das Kurzhalten des Bodenbewuchses und viele mehr.

4. Wie unterscheidet man zwischen der Stärke des Frostes?

Liegt die Lufttemperatur zwischen 0 und -5 Grad, ist von leichtem die Rede. Bei unter -5 Grad bis maximal -10 Grad liegt mäßiger Frost vor. Starker bzw. strenger Frost kommt bei Lufttemperaturen unter -10 bis maximal -15 Grad auf. Ist es noch kälter als -15 Grad, spricht man von sehr starkem bzw. sehr strengem Frost. Auch für den den Weinbau stellt Spätfrost ein großes Problem dar, denn junge Reben vertragen in der Regel höchstens Niedrigwerte von -1 Grad. Sonst entstehen Frostschäden.

5. Bauernregeln zu Nachtfrost

Die Eisheiligen sind ein Zeitraum, bei dem Bauernregeln zufolge noch einmal erhöhte Gefahr für Nachtfrost besteht. Sie enden mit der "Kalten Sophie" am 15. Mai. Hierzu besagt eine alte Bauernregel: "Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist. Die Kalte Sophie macht alles hie."

Passend dazu

Eisheilige

Verwendete Quellen

DWD, NDR, wissenswertes.at, MDR, Bundesinformationszentrum Landwirtschaft

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