Sturzbäche und Sturmböen

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Sturzbäche und Sturmböen
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Feuerwehrleute pumpen am frühen 22.07.2016 in Oststeinbek (Schleswig-Holstein) Wasser aus einem durch Starkregen überfluteten Haus.

Von Oberrhein über NRW bis nach Schleswig sorgten Unwetter am Freitagabend für Überflutungen, vollgelaufene Keller und abgedeckte Dächer. Die Zusammenfassung der Ereignisee

Unwetter in Rheinland-Pfalz - Ausfall bei Nibelungen-Festspielen
Hagel, Sturm und kräftiger Regen haben Feuerwehr und Polizei in Rheinland-Pfalz in der Nacht zum Samstag in Atem gehalten. Bei den Einsatzkräften in Ludwigshafen gingen am Freitagabend binnen kurzer Zeit knapp 100 Notrufe ein. 98 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz, um Keller auszupumpen und umgestürzte Bäume wegzuräumen. Auch in Worms mussten Einsatzkräfte wegen umgestürzter Bäume mehrfach ausrücken. Die Vorstellung der Nibelungenfestspiele wurde aus Sicherheitsgründen abgebrochen, das Gelände geräumt.

Vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume im Wartburgkreis
Starke Regenfälle haben im Wartburgkreis in Thüringen erhebliche Schäden angerichtet. Am Freitagabend liefen in der Gemeinde Buttlar sowie in den Geisaer Ortsteilen Borsch und Bremen zahlreiche Keller voll, wie die Leitstelle des Wartburgkreises am Samstag mitteilte. Umgestürzte Bäume blockierten die Bundesstraße 278. Straßen wurden überspült. Die Feuerwehr war nach Angaben der Leitstelle mit 150 Helfern und 27 Fahrzeugen unterwegs. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zog am Abend eine Gewitterfront über den Westen Thüringens. In Geisa fielen demnach innerhalb von einer Stunde 32 Liter Regen pro Quadratmeter.

Starkregen und Hagel im Norden - Drei Menschen durch Blitz verletzt
Im Kreis Rendsburg-Eckernförde rückte die Feuerwehr bis in die Nacht zum Samstag rund 70 Mal aus. Besonders schwer traf das Unwetter den Ort Nortorf. Dort wurden drei Mitarbeiter einer Landschaftsbaufirma vom Blitz getroffen, wie Feuerwehrführer Thomas Schröder sagte. Die drei hatten demnach beim Verladen eines Transporters in einer Pfütze gestanden und erlitten einen Stromschlag, als der Blitz neben ihnen einschlug. Sie kamen wegen des Verdachts auf Herzrhythmusstörungen in ein Krankenhaus. Die Nortorfer Feuerwehr war den Angaben zufolge bis in die Morgenstunden mit der Beseitigung der Unwetterschäden beschäftigt gewesen. 

Im benachbarten Kreis Schleswig-Flensburg verzeichnete die Feuerwehr wegen des rund einstündigen Starkregens sieben Einsätze in Kropp. Dabei habe es sich um vollgelaufene Keller und überflutete Wiesen gehandelt, so ein Feuerwehrsprecher am Samstagmorgen. Im Vergleich zum Nachbarkreis sei man hier aber glimpflich davongekommen.

Der Osten Schleswig-Holsteins sowie Mecklenburg-Vorpommern wurden von den Unwettern größtenteils verschont. Für das Wochenende können sich die Norddeutschen auf Sonne freuen. Die Gewitterfront zieht weiter in den Süden Deutschlands.

Überschwemmungen im Südwesten
Erneut sind teils heftige Unwetter mit Starkregen über den Südwesten hinweggezogen - am stärksten betroffen waren die Regionen Mannheim und Ludwigsburg. "Es gingen in der Nacht zum Samstag ungefähr 200 Notrufe bei uns ein", sagte ein Mannheimer Polizeisprecher. Es seien Ampeln ausgefallen und es sei zu Überschwemmungen gekommen. "Es sind aber keine Menschen zu Schaden gekommen", sagte der Sprecher. Im Kreis Ludwigsburg wurden Straßen geflutet und Keller liefen voll. Einem Sprecher der Feuerwehr Ludwigsburg zufolge wurden 146 Einsätze verzeichnet, hauptsächlich Wasserschäden. An einer Landstraße rutschte ein Hang mit Geröll ab. Die Straße sollte am Samstagmorgen geräumt werden. Auch in den restlichen Teilen Baden-Württembergs kam es zu Starkregen, die Polizei verzeichnete aber keine größeren Schäden.

Sturmböen decken Bahnhofsdach in Kassel ab
Ein heftiges Unwetter hat am Freitagabend den Bahnverkehr in Kassel beeinträchtigt. Sturmböen deckten einen Teil des Daches des Hauptbahnhofs ab, eine Oberleitung wurde heruntergerissen. Teile des Daches landeten auf den Gleisen. Nach Angaben der Bundespolizei musste der Bahnhof gesperrt werden. Verletzte habe es nicht gegeben. Am späten Abend konnten die Gleise für die Regiotrams nach Angaben der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH wieder freigegeben werden. Der Hauptbahnhof wird in Kassel nur von Regionalzügen genutzt, der Fernverkehr läuft über den Bahnhof Wilhelmshöhe. Heftiger Regen ließ in der Umgebung nach Angaben der Polizei einige Keller vollaufen, der Wind knickte Bäume um. Die Lage sei aber nicht dramatisch, sagte ein Polizeisprecher.

Heftiger Regen überflutet Ortschaft im Kreis Lippe
Am Freitag zogen Unwetter mit heftigen Regenfällen über Teile NRWs hinweggezogen und trafen vor allem den äußeren Osten. Die Ortschaft Barntrup-Selbeck im Kreis Lippe wurde überschwemmt. Eine Mischung aus Wasser und Schlamm sei durch mehrere Straßen geschossen, berichtete ein Sprecher der Feuerwehr. Keller liefen voll und Straßen und Gehwege wurden überflutet. Am Abend sei die Sperrung von Zufahrtsstraßen zum knapp 400-Einwohner-Dorf Selbeck wieder aufgehoben worden, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand. 

Schwerverletzter in Paderborn
Auch der Kreis Paderborn hatte Feuerwehr- und Polizeieinsätze nach Gewittern mit Regen und Hagel gemeldet. Durch heftigen Hagel sei der Verkehr auf der Landstraße 776 bei Büren zeitweise zum Erliegen gekommen. In Paderborn stürzte eine 19-jährige Rollerfahrerin beim Bremsen im Starkregen und verletzte sich schwer. An mehreren Orten im Kreisgebiet schossen Gullydeckel unter meterhohen Fontänen aus den Rahmen, Keller mussten leergepumpt werden. 

Starkregen führt zu Dutzenden Einsätzen der Hamburger Feuerwehr
Die Hamburger Feuerwehr ist am Freitagnachmittag wegen Starkregens und Hagels zu Dutzenden Einsätzen ausgerückt. Zwischen 17 und 17.45 Uhr habe es im Stadtteil Alsterdorf und Umgebung 28 Einsätze gegeben, sagte ein Feuerwehrsprecher. Mehrere Straßen wurden demnach überflutet, in einigen Kellern stand Wasser. Größere Schäden seien jedoch ausgeblieben.

Unwetter wüten über Niedersachsens Südosten
Starker Regen und heftige Gewitter sind am Freitagabend auch über Niedersachsen gezogen. Betroffen waren vor allem der Süden und Osten des Landes. In Sehnde in der Region Hannover musste die Feuerwehr rund 50 Mal ausrücken. Zahlreiche Keller waren vollgelaufen und Straßen überflutet. In Peine schlug gleich mehrfach der Blitz ein, eine Gartenlaube fing dabei Feuer. Auch in Hannover und rund um Braunschweig gab es heftigen Regen und Gewitter. 

Und auch heute sowie am Sonntag drohen in der dampfigen Luft weitere Unwetter. Der Schwerpunkt verschiebt sich etwas mehr nach Südwesten. 
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