Winter-Bilanz: Zum elften Mal in Folge war es zu warm
Wenig Schnee und viel Regen: Dieser Winter war bereits der Elfte in Folge, der zu warm ausfiel. Trauriges Highlight bildete die Sturmserie im Februar 2022. Wir ziehen die Winter-Bilanz.
Nach Angaben des deutschen Wetterdienstes war auch dieser Winter wieder zu warm. Dies spürten fast alle Regionen, die nicht in höheren Lagen liegen, deutlich. Statt Schlitten und Skier musste häufig der Regenschirm herhalten.
Ob sich zum meteorologischen Frühlinsanfang am 01. März dann auch der Frühling zeigt, erfährst du oben im Video.
Einer der wärmsten Winter seit 1881
Mit einer Durchschnittstemperatur von 3,3 Grad Celsius war dieser Winter auch nicht etwas zu warm, sondern deutlich zu warm. Der Wert liegt damit um 3,1 Grad über dem Wert aus den Jahren von 1961 bis 1990. Und selbst in den wärmeren Wintermonaten von 1991 bis 2020 lag die Durchschnittstemperatur "nur" 1,9 Grad über dem Wert aus den Referenzjahren. Damit gehörte dieser Winter zu den sieben wärmsten seit Beginn der kontinuierlichen Wetteraufzeichnung 1881.
Um wie viel Grad es beispielsweise im Februar 2022 gegenüber den Februarmonaten 1961 - 1990 zu warm war, zeigt dir diese Karte.
Temperaturrekorde zum Jahreswechsel
Besonders in Erinnerung bleiben wird der Jahreswechsel von 2021 auf 2022. Während an Silvester die deutschen Thermometer bis zu 15 Grad Celsius anzeigten, meldete Rheinfelden in Baden-Württemberg am 04. Januar 2022 mit 18,2 Grad den Rekordwert in diesem Winter. Vor allem in der Südhälfte Deutschlands blieb der Schnee in weiten Teilen gänzlich aus.
Am Kältesten war es im Allgäu
Am 22. Dezember stellt Oberstdorf im Allgäu mit einer Temperatur von minus 19,2 Grad den Kälterekord in diesem Winter auf. Doch das Allgäu war hier eine Ausnahme. Denn in einigen Teilen des Süden und Südwestens registrierten die DWD-Messtationen von Anfang Dezember bis Ende Februar nicht einen Tag mit Dauerfrost.
Sturmserie lässt Winter in die Geschichte eingehen
Im Februar 2022 zogen binnen weniger Tage gleich drei Stürme hintereinander über Deutschland und führten zu immensen Schäden, Verwüstungen und sogar Toten. Besonders der Norden und der Westen Deutschlands waren von den Orkanstürmen stark betroffen. Durch den kompletten Winter zogen mächtige Sturmtiefs von Westen über den Nordatlantik und bogen über den Britischen Inseln nach Norden ab.
Hier erfährst du noch einmal alles zu der Sturmserie der Orkantiefs.
Der Februar 2022 brachte viel Regen
Mit bis zu 200 Litern Niederschlag pro Quadratmeter übertraf der Winter 2021/22 den Sollwert von 181 Litern pro Quadratmeter deutlich. Vor allem im Februar 2022 regnete es enorm viel – in Schleswig-Holstein zum Teil mehr als vier mal so viel wie üblich (400%). Die größte Tagesmenge an Regen meldete das niederbayerische Grafling-Mühlen am 28. Dezember 2021. Hier fielen 66,1 Liter pro Quadratmeter. Über die Wintermonate verteilt war es insgesamt im Schwarzwald am regenreichsten. Hier fielen örtlich mehr als 450 Liter pro Quadratmeter zu Boden.
Die enormen Niederschlagsmengen im Februar 2022 spiegelt auch unsere Karte wider.
Und alles über den Extremmonat Februar haben wir hier zusammengefasst.
Im Südschwarzwald sonnreich, in Thüringen und Franken grau
Die Sonnenscheindauer im Winter 2021/22 war mit gut 165 Stunden allerdings durchschnittlich, verglichen mit den Winterperioden von 1991 bis 2020. Während sich die Sonne im Südschwarzwald am häufigsten zeigte, gingen vor allem der Thüringer Wald, der Frankenwald und das Rothaargebirge oft leer aus. Hier schien die Sonne teils weniger als 105 Stunden über den gesamten Winter.
Wie der Frühling im Jahr 2022 wird, erfährst du hier in einer neuen Folge des wetter.com-Podcast.
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