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Klima

Größter Eisberg der Welt steuert nach Norden - und seinem Schicksal entgegen

Di 17.12.2024 | 12:10 Uhr - Redaktion
Der größte und älteste Eisberg der Welt, A23a, ist wieder in Bewegung, nachdem er jahrzehntelang auf dem Meeresboden gestrandet war und sich monatelang in den Meeresströmungen drehte. ©dpa/NASA

Jahrzehntelang war A23a nach seinem Abbrechen vom antarktischen Festland in der Antarktis gefangen. Nun driftet der Eisberg in Richtung Norden - bedeutet das sein Ende?

Der wohl größte Eisberg der Welt ist Jahrzehnte nach seinem Abbrechen vom antarktischen Schelfeis auf dem Weg nach Norden. Das teilte das Polarforschungsinstitut British Antarctic Survey mit.

A23a hatte sich 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis in der Antarktis gelöst, hing aber noch jahrzehntelang am Meeresboden fest. Nach dem Loslösen im Jahr 2000 blieb er in zirkulierenden Meeresströmungen gefangen. Doch nun ist er entkommen, wie auf Satellitenaufnahmen zu sehen ist.

Der Eisberg ist 4,5-mal so groß wie Berlin - rund 4000 Quadratkilometer! Wellen und Witterung haben riesige Bögen und höhlenartige Vertiefungen in den Koloss gemeißelt, wie Aufnahmen von einem Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions zeigten.

Auswirkungen auf das Ökosystem

Erwartet wird, dass sich A23a in Richtung der Insel Südgeorgien bewegen wird. Dort werde er auf wärmeres Wasser stoßen, in kleinere Eisberge zerbrechen und letztlich schmelzen, hieß es in der Mitteilung. 

"Wir sind gespannt, ob er denselben Weg einschlagen wird wie andere große Eisberge, die vom antarktischen Schelfeis abgebrochen sind. Und noch wichtiger: Welche Auswirkungen wird dies auf das lokale Ökosystem haben?", wurde der Ozeanograph Andrew Meijers zitiert.

Abschmelzen trägt zum Prozess der Erderwärmung bei

Doch es gibt laut wetter.com-Meteorologe Andreas Machalica noch auf einen weiteren Effekt: "Wenn Eis schmilzt, verringert sich die Albedo, das Rückstrahlvermögen, der Erdoberfläche. Denn es gibt weniger helle Fläche, die die Sonnenstrahlung reflektiert und mehr dunklere Fläche, die die Strahlung absorbiert. Letztlich trägt dieser Prozess zur Erderwärmung bei und lässt weiteres Eis schmelzen - also eine positive Rückkopplung."

Zudem trage das Schmelzen des riesigen Eisbergs zum Anstieg des Meeresspiegels bei, wenn auch nur minimal. Zwar gleiche nach dem archimedischem Prinzip das geschmolzene Wasser genau das Volumen des vom noch intakten Eisberg verdrängten Wassers aus. "Allerdings ist dieses geschmolzene Eisberg-Wasser weniger salzhaltig und damit weniger dicht als das reine Meerwasser", so Machalica.

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