Unwettergefahr lässt allmählich nach
Nach dem Starkregen der vergangenen Tage geben die Meteorologen allmählich Entwarnung: Das Unwetterpotenzial wird weniger.
Die ungewöhnliche Unwetterserie in Deutschland dauert an.
In weiten Teilen Deutschlands - ausgenommen der Nordosten sowie Oberbayern und
Schwaben - sind in den kommenden Tagen
regional weiterhin Gewitter mit Starkregen und Hagel möglich. Die Gefahr von Unwettern wird aber kleiner.
In Teilen von Bayern, Rheinland-Pfalz und
Baden-Würtemberg gehen derweil die Aufräumarbeiten weiter. In Aichwald nahe
Stuttgart traf am Sonntag ein Blitz einen Zwölfjährigen auf einem Sportplatz
und verletzte ihn lebensgefährlich.
Am Montag rückten etwa 100 Bundeswehrsoldaten in Simbach
am Inn an, um die Aufräumarbeiten in der bayerischen Stadt im Landkreis
Rottal-Inn zu unterstützen.
Absage "falsch"
Der Veranstalter des Festivals "Rock am Ring" in der
Eifel, Marek Lieberberg, nannte den am Wochenende von Behörden angeordneten
Abbruch der Veranstaltung in der "Rheinischen Post" "falsch". Er hätte es besser
gefunden, die Besucher am Sonntag bei konkreter Gefahr zu warnen und das
Programm fortzusetzen, sagte er dem Blatt.
In Mendig (Rheinland-Pfalz) war das "Rock am
Ring"-Festivalgelände am Montag von allen Besuchern verlassen. Einige Autos
steckten nach wie vor im Matsch fest. Am Freitagabend hatten Blitzeinschläge 71
Menschen verletzt, zumeist mit Verbrennungen und Herz-Rhythmus-Störungen.
Soforthilfe für Opfer
In Baden-Württemberg begann am Montag nach den schweren
Unwettern vor einer Woche die Auszahlung der Soforthilfe des Bundeslandes, etwa
in Braunsbach.
Eine Milliarde Schaden
In Oberbayern schätzte das Landratsamt Weilheim-Schongau,
das am Sonntag rund um den Ort Polling einige Stunden den Katastrophenfall
ausgerufen hatte, die Hochwasserschäden bei rund 100 Haushalten auf etwa 15
Millionen Euro. Seit einer Woche ziehen Unwetter über Bayern. Zunächst
versank die Region um das fränkische Ansbach im Wasser, dann große Gebiete in
Niederbayern, wo sieben Menschen starben und geschätzt mehr als eine Milliarde
Euro Schaden entstand. Am Wochenende sorgten dann Unwetter bei Aschaffenburg
und Polling für Überschwemmungen.
Mückenplage
Die Menschen in den Hochwassergebieten müssen bald mit
einer Mückenplage rechnen. Stehende Gewässer und schwül-warmes Wetter sind für
Mücken ideal.