Menu
Login
Klima

Trotz Bekämpfung: Eichenprozessionsspinner bleibt eine Gefahr

Do 29.06.2023 | 12:28 Uhr - Quelle: dpa
Eichenprozessionsspinner: So gefährlich ist die Gift-Raupe

Der Eichenprozessionsspinner kann beim Menschen schlimme Reaktionen hervorrufen. Trotz Erfolgen bei der Bekämpfung bleibt der Schädling eine Gefahr.

Der Eichenprozessionsspinner ist seit Jahren ein Problem für den Menschen. Auch wenn die Bekämpfung des Schädlings vielerorts bereits Wirkung gezeigt hat, verlagert sich der Befall oft. Anfangs kamen die Insekten vor allem in Süddeutschland vor, in den vergangenen Jahren haben sie sich stärker in der Nordhälfte Deutschlands etabliert.

Gefährlicher für den Menschen als für die Eichen

Der Eichenprozessionsspinner ist weniger gefährlich für die Eichen als für die Menschen. Die Raupen des Nachtfalters bilden giftige Härchen aus, die bei Berührung zu Ausschlägen, Augenreizungen, Atembeschwerden und allergischen Reaktionen führen können. Expert:innen gehen davon aus, dass die Insektenart sehr wahrscheinlich vom Klimawandel profitiert.

Auch interessant: Gewinner und Verlierer - So wirkt sich die Eiseskälte auf die Tierwelt aus

Vor allem in Städten werden die Raupen mit giftigen Haaren und deren Nester nach der Entdeckung oft schnell von den Bäumen abgesaugt. Auch Nematoden - kleine Fadenwürmer - werden zum Teil eingesetzt. Sie werden auf die Baumkronen aufgetragen und wirken speziell gegen die Tiere. 

Für die Eichen ist die Bekämpfung indes bloß ein schöner Nebeneffekt. Mit einer Stabilisierung der Bäume reduziert man aber auch das Risiko für den Menschen. Die Larven schlüpfen in der Regel ab Ende April. Nach der zweiten Häutung entwickeln sich die Brennhaare und können vom Wind verteilt werden. Daher sollten befallene Gebiete gemieden werden.

Regelmäßige Besprühung mit einem Biozid

Seit gut zehn Jahren besprüht man zum Beispiel in Sachsen-Anhalt regional die Bäume regelmäßig mit einem Biozid, das die Ausbreitung des Schädlings verhindern soll. Insgesamt gibt es im Norden von Sachsen-Anhalt dadurch eine deutliche Verbesserung.

Forschungsprojekte mit natürlichen Methoden

Neben der Möglichkeit der Bekämpfung mit Bioziden gibt es auch Forschungsprojekte mit weiteren natürlichen Methoden. Im Biosphärenreservat Drömling sollen etwa bessere Bedingungen für Fressfeinde wie Meisen geschaffen werden. Erste Ergebnisse des 2021 gestarteten Forschungsprojektes deuteten darauf hin, dass die Vögel die Raupen des Falters fressen und so zu einer Verringerung des Bestands beitragen. Wie erfolgreich das Projekt ist, wird sich aber noch beständig zeigen müssen.

Übrigens: Wer mit den Raupenhaaren in Kontakt kommt, sollte rasch duschen und die Haare waschen. Zudem sollte die Kleidung gewechselt und gereinigt werden. Wenn sich Hautausschlag, Atemnot oder andere allergische Reaktionen bemerkbar machen, solltest du zum Arzt gehen!

Den Bäumen in Deutschland geht es nicht gut. Geringe Niederschläge und hohe Temperaturen setzen ihnen zu, vielerorts greift der Borkenkäfer massiv an. Daher suchen der Biologieprofessor Wolfgang Brüggemann und seine Mitstreiter im "South Hesse Oak Project" nach Wegen, um eine Versteppung des Waldes in Deutschland abzuwenden.

P.S. Bist du auf Facebook? Dann werde jetzt Fan von wetter.com!

Teile diese Info mit deinen Freunden
Artikel bewerten
Zur News-Übersicht Klima

Empfehlungen

3-Tage-Wetter: Sonnig, aber kühl! Gibt es bei dir Frost?
Wetter 16 Tage: Eisheilige kommen früh! Es droht Frost
Hohe Warnstufe: Genua-Tief zettelt Unwetterchaos in Urlaubsregionen an
Schneemassen in den Alpen! Meteorologe erklärt Wettersturz
Pflanzen leben auf Reserve: Weiter kaum Regen in Deutschland
Storchencam Röttenbach live - Röttenbacher Storchennest
Vom Winde verweht: Ladenbesitzer will Sonnenschutz retten und hebt ab
Löwen treffen auf Nashorn-Trio - und erleben Überraschung
Weißer Hai in Australien gestrandet: Tourist filmt Rettungsaktion mit Drohne
Selfie am Strand – und plötzlich rennt Hund mit dem Handy weg