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Klima

So groß wie London: Gigantischer Eisberg bricht in Antarktis ab

Di 24.01.2023 | 12:47 Uhr - Quelle: dpa

In der Antarktis ist ein enorm großer Eisberg abgebrochen. Mit seinen rund 1550 Quadratkilometern hat er fast das Ausmaß der Millionenstadt London. Die Abspaltung wurde von Forscher:innen erwartet.

Ein rund 1550 Quadratkilometer - also fast den Ausmaßen der Millionenstadt London samt Außenbezirken entsprechend - großer Eisklotz habe sich am vergangenen Sonntag (22.01.2023) während einer Springflut vom sogenannten Brunt-Eisschelf in der Antarktis gelöst, teilte die Polarforschungsorganisation British Antarctic Survey (BAS) mit.

Abspaltung ist natürliches Verhalten der Eismassen

"Diese Abspaltung haben wir erwartet, sie ist Teil des natürlichen Verhaltens des Brunt-Schelfeises. Das hängt nicht mit dem Klimawandel zusammen", sagte der BAS-Gletscherforscher Dominic Hodgson einer Mitteilung zufolge.

Der Spalt in der Eisdecke, der mit "Chasm-1" sogar einen Namen trug, ist bereits vor Jahren von Forschern entdeckt worden. Über die Jahre hinweg vergrößerte er sich, bis sich der Eisbrocken nun ablöste.

Klimawandel trotzdem ein Problem

Leider ist das Abspalten nicht das natürliche Verhalten aller Eismassen.

Den Abbruch eines rund 1200 Quadratkilometer großen Eisberges im vergangenen Jahr hatten Forscher:innen hingegen mit der Erderwärmung in Zusammenhang gebracht, da sich das Schmelzen des Meereises durch höhere Temperaturen deutlich beschleunigt hat.

Eis wird eng überwacht

Der Riesen-Eisberg, der nun voraussichtlich wie sein Vorgänger entlang des antarktischen Küstenstroms abtreiben wird, soll vom US National Ice Center noch benannt werden.

Die britischen Gletscherforscher wollen den Brocken weiter beobachten. Das Brunt-Eisschelf ist nach Angaben der British Antarctic Survey das am engsten überwachte Eisschelf der Erde.

Eigene Forschungsstation dokumentiert Beobachtungen

Die British Antarctic Society betreibt auf dem Brunt-Schelfeis in der Antarktis eine Forschungsstation. Diese ist als Vorsichtsmaßnahme bereits im Jahr 2016 gut 20 Kilometer weiter ins Inland verlegt worden, um bei Abbrüchen wie den kürzlich beobachteten nicht gefährdet zu sein.

Von November bis März - im antarktischen Sommer - sind Gletscherforscher vor Ort im Einsatz. In den verbleibenden Monaten wird die Region mithilfe von Satellitenbildern der Weltraumorganisationen ESA, NASA und dem deutschen Satelliten "TerraSAR-X" beobachtet.

Auch interessant: Das grönländische Eisschild erhitzt sich immer weiter.

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