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Gesundheit

Sie sind vermeidbar: Diese Risikofaktoren erhöhen das Corona-Todesrisiko

Fr 16.10.2020 | 10:05 Uhr - Quelle: dpa/wetter.com
Corona: Wichtige neue Erkenntnisse zu Ansteckungswegen in Räumen

Viele Gesundheitsrisiken und Corona wirken auf sehr schädliche Weise zusammen. Forscher präsentieren die Risiken in einer Mega-Studie.

Die Corona-Pandemie trifft auf eine Weltbevölkerung, deren Gesundheit ohnehin schon gefährdet ist. Das ist das Fazit einer der weltweit größten Gesundheitsstudien. Besondere Risikofaktoren seien Übergewicht, ein zu hoher Blutzuckerwert, mangelnde Bewegung und Luftverschmutzung durch Feinstaub sowie die damit einhergehenden Krankheiten. 

Jene Faktoren bedrohten zudem die gesundheitlichen Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte, heißt es in der jüngsten Ausgabe der Studienserie "Global Burden of Disease", die in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht wurde. Die Gesundheitsdaten aus Deutschland zeichnen dabei ein nicht ganz so düsteres Bild, doch auch hierzulande beobachten die Wissenschaftler besorgniserregende Entwicklungen.

Mega-Studie: Zusammenhang zwischen Corona und Gesundheitsrisiken 

Die Autoren der Studie analysierten 286 Todesursachen, 369 Krankheiten und Verletzungen sowie 87 Risikofaktoren in 204 Ländern und Regionen. Das mehrere Tausend Seiten umfassende Ergebnis zeigt nach Angaben der Forscher auf welchen grundlegenden Gesundheitszustand die Covid-19-Pandemie global traf. 

Die Interaktion von Covid-19 und dem kontinuierlichen weltweiten Anstieg von chronischen Erkrankungen und gesundheitlichen Risikofaktoren habe die Zahl der Todesfälle infolge der Pandemie erhöht. Insgesamt mache ihre Untersuchung deutlich, dass rund um den Globus zu wenig getan werde, um gesündere Verhaltensweisen zu fördern.

Alle News zur aktuellen Corona-Entwicklung erhältst du in unserem Corona-Ticker

Wie sich Coronaviren in Innenräumen ausbreiten, zeigen wir dir im Video am Anfang des Artikels. 

Gesundheitliche Risiken können vermieden werden

"Viele dieser Risikofaktoren sind vermeidbar und behandelbar, und ihre Bekämpfung wird enorme soziale und wirtschaftliche Vorteile bringen", kommentiert Studienleiter Christopher Murray von der University of Washington in Seattle. 

Regional betrachtet würden gesundheitliche Verbesserungen in Ländern mit hohem Einkommen stagnieren, in manchen wie in den USA sogar zurückgehen. Gleichzeitig hätten Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen in den vergangenen Jahren zwar beeindruckende Schritte in Richtung einer besseren Gesundheit gemacht, seien jedoch nur schlecht auf die wachsende Belastung durch nicht übertragbare Krankheiten vorbereitet. 

Übrigens: Welche Desinfektionsfehler du vermeiden solltest, erfährst du in diesem Video: 

Seit Beginn der Coronakrise werden Desinfektionsmittel im privaten und im öffentlichen Raum verwendet. Doch viele machen beim Kauf und auch bei der Anwendung Fehler. Im Video erfährst du, worauf du beim Desinfizieren achten solltest.

Für Deutschland stellt die Studie folgende zentrale Ergebnisse fest:

Nicht übertragbare Krankheiten bei Covid-19-Todesfällen entscheidend

Zusammengefasst zeige die Studie, so die Autoren, dass sich die Welt mit Blick auf die bis dahin stetig steigende Lebenserwartung an einem Wendepunkt befinden könnte. Gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie empfiehlt der Bericht daher dringend Maßnahmen zur Bekämpfung des globalen Zusammenspiels aus chronischen Krankheiten, sozialen Ungleichheiten und Covid-19 zu ergreifen. Das könne robustere Gesundheitssysteme und gesündere Menschen gewährleisten und die Länder widerstandsfähiger gegen künftige Pandemiegefahren zu machen.

Nicht übertragbare Krankheiten hätten eine entscheidende Rolle dabei gespielt, dass es bisher mehr als eine Million durch Covid-19 ausgelöste Todesfälle gebe, sagte Richard Horton, Chefredakteur von "The Lancet". Sie prägten auch nach Abklingen der Pandemie die Gesundheit in jedem Land weiterhin. "Da wir uns mit der Frage befassen, wie wir unsere Gesundheitssysteme nach Covid-19 regenerieren können, bietet diese Studie zur globalen Krankheitslast ein Mittel, um gezielt dort anzusetzen, wo der Bedarf am größten ist, und zeigt, wie dieser sich von Land zu Land unterscheidet."

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