"Schlimmstes Hochwasser seit Jahrzehnten": Zahl der Toten in Thailand steigt
Millionen Menschen sind von Überschwemmungen in Thailand betroffen, Zehntausende haben kein Zuhause mehr. Und die Behörden melden immer mehr Tote.
In Thailand steigt die Zahl der Opfer durch das katastrophale Hochwasser im Süden des Landes. Die Behörden teilten mit, dass allein in der Provinz Songkhla an der Grenze zu Malaysia mindestens 110 Menschen ums Leben gekommen sind. Örtliche Medien berichteten unter Berufung auf das Gesundheitsministerium von insgesamt 145 Toten in allen südlichen Provinzen.
Schlimmstes Hochwasser seit Jahrzehnten
Besonders schlimm von dem Hochwasser betroffen ist die Stadt Hat Yai, eine wichtige Handelsmetropole. Vorausgegangen waren Rekordregenfälle. Dem Katastrophenschutz zufolge ist das Leben von rund 2,9 Millionen Menschen in neun der 14 südlichen Provinzen von den Überschwemmungen beeinträchtigt. Die Zeitung "Khaosod" sprach vom schlimmsten Hochwasser in der Region seit Jahrzehnten.
Häuser komplett unter Wasser
"Allein am Dienstagmorgen sind die Fluten verglichen mit Montag um fast zwei Meter angestiegen", sagte Supratid. Häuser in Hat Yai, in denen das Wasser zuvor einen Pegel von etwa einem Meter erreicht hatte, seien komplett unter Wasser gestanden. Viele Menschen harrten auf ihren Dächern aus und warteten verzweifelt auf Hilfe. Vielerorts kamen die Einsatzteams nur noch mit Booten voran.
Die Regierung ordnete den Einsatz von Hubschraubern an, um Lebensmittel und Hilfsgüter für Familien abzuwerfen, die in den schwer überschwemmten Gebieten in ihren Häusern eingeschlossen waren. Vielerorts wurden bereits die Vorräte knapp. Unter anderem war auch das Militär im Einsatz.
Tourismus in Gefahr
Die nationale Tourismusbehörde TAT befürchtete massive Einbußen für die beliebte Region. Rund 8000 Touristen, die meisten davon Ausländer aus Malaysia, Singapur und Indonesien, saßen in den vergangenen Tagen in Hotels und am Flughafen von Hat Yai fest.
Zwei Wettersysteme verantwortlich
Laut der nationalen Wetterbehörde sind zwei Wettersysteme verantwortlich: der tropische Wirbelsturm KOTO, der sich über der Sulusee zwischen den Philippinen und Indonesien gebildet hat, und ein tropisches Sturmsystem in der Straße von Malakka. Beide Systeme sorgten für massive Niederschläge und starke Winde in der Region.