Menu
Login
Panorama

Rote Liste: Dugong-Seekühe teils vom Aussterben bedroht

Fr 09.12.2022 | 16:00 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Nicht nur die Dugong-Seekuh steht auf der Roten Liste. ©Shutterstock

Auf der Roten Liste stehen über 42.000 vom Aussterben bedrohte Arten. Die Dugong-Seekuh ist eine von ihnen. Vor Ostafrika gebe es nur noch 250 ausgewachsene Exemplare.

Einst sollen die Dugong-Seekühe den Mythos der Meerjungfrau inspiriert haben - jetzt sind diese Meerestiere mit der markanten Schwanzflosse vor Ostafrika vom Aussterben bedroht. Es gebe dort nur noch 250 ausgewachsene Exemplare, berichtete die Weltnaturschutzunion (IUCN), die die Rote Liste der bedrohten Arten führt, am Freitag. 

Dugong-Seekühe: Population stark gefährdet

Die Population um Neukaledonien mit weniger als 900 ausgewachsenen Tieren sei als stark gefährdet eingestuft worden.

Größte Bedrohung seien unter anderem Fischernetze, die Öl- und Gasaktivitäten im Meer, die Meeresverschmutzung und die Zerstörung von Seegras vor den Küsten, von dem sich Dugongs ernähren. 

Meeresverschmutzung als große Bedrohung für Dugong-Seekühe

Das liege unter anderem an Abwässern, die ins Meer gelangen, und Verschmutzung durch den Abbau von Nickel. Die IUCN fordert die Verbesserung der Fischereiregulierung, alternative Verdienstmöglichkeiten für Küstenbewohner und Schutzzonen.

Auf der seit 1964 geführten Roten Liste stehen mehr als 42.000 Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind. Die IUCN ordnet untersuchte Arten in acht Kategorien ein, von "ungenügender Datengrundlage" bis "ausgestorben". "Stark gefährdet" ist Stufe 5. "Vom Aussterben bedroht" Stufe 6.

Folgen des Klimawandels: Viele Arten vom Aussterben bedroht

Die IUCN hat auch erstmals Seeohren untersuchen lassen, ohrmuschelähnliche Schnecken, die vielerorts als Delikatesse gelten. 20 der bekannten 54 Arten wurden als "vom Aussterben bedroht" eingeordnet. 

Sie seien durch Wilderer sowie Krankheiten und Umweltverschmutzung bedroht, ebenso wie durch Folgen des Klimawandels. So seien durch häufigere und intensivere marine Hitzewellen im Nordwesten Australiens 99 Prozent der Art Haliotis roei abgestorben.

COP15: Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt

IUCN stellte die neue Liste beim 15. Weltnaturgipfel (auch COP15) in Montréal in Kanada vor, wo ein Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt auf der Erde beschlossen werden soll. 

"Wir können es uns einfach nicht leisten zu versagen", sagte IUCN-Generaldirektor Bruno Oberle.

Im kanadischen Montreal hat am Mittwoch die UN-Artenschutzkonferenz COP15 begonnen. Bis zum 19. Dezember beraten die Vertragsstaaten des internationalen Umweltabkommens über die biologische Vielfalt unter anderem über Artenschutz.

Inspiration für Meerjungfrau 

Der Entdecker Kolumbus hatte 1493 von Meerjungfrauen berichtet. Man geht heute davon aus, dass es Dugongs waren, die senkrecht aus dem Meer auftauchen können. 

Sie seien nicht halb so schön gewesen wie beschrieben, sondern hätten "männliche Züge" in ihren Gesichtern, zitierte die Zeitschrift "National Geographic" in einem Artikel aus Kolumbus' Aufzeichnungen. 

P.S.: Bist du bei Instagram? Werde Fan von wetter.com!

Teile diese Info mit deinen Freunden
Artikel bewerten
Zur News-Übersicht Panorama

Empfehlungen

3-Tage-Wetter: Gefährliches Extremwetter vs. Sonne pur
Wetter 16 Tage: Werden die Eisheiligen zu "Heißheiligen"?
Wetterprognose Mai: Bringt Frühlingsmonat viele Gewitter?
Überschwemmungen im Süden Brasiliens fordern immer mehr Todesopfer
Wetterprognose Mai: Hitze, Unwetter, Schnee oder ruhiger Frühlingsmonat?
Picknick am Strand – doch das geht schief
Eisschwund in der Antarktis: Tausende Kaiserpinguin-Küken sterben
Plötzliche Bodenhebung in Italien: Sorge um Europas Supervulkan
Brutzeit bei den Störchen: So seht ihr die Jungstörche auf der Livecam schlüpfen
Meerblick Webcam TV: Livebilder von Nord- & Ostsee