Menu
Login
Klima

Preisexplosion beim Vanilleeis? Klimawandel bedroht Vanilleproduktion weltweit

Fr 04.07.2025 | 13:22 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Vanilleeis, -pudding oder andere Süßspeisen könnten künftig teurer werden. ©Adobe Stock

Manche Vanillepflanzen könnten bis 2050 mehr als die Hälfte ihrer natürlichen Lebensräume verlieren. Das hat Folgen für Eis, Pudding und andere Speisen, denn die könnten erheblich teurer werden.

Der Klimawandel könnte die weltweite Vanilleproduktion künftig erheblich beeinträchtigen. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die ein Forschungsteam der belgischen Universität Leuven gemeinsam mit der Universität von Costa Rica im Fachjournal "Frontiers in Plant Science" veröffentlicht hat. Besonders betroffen seien die Lebensräume wilder Vanillearten in Mittelamerika sowie die meist tierischen Bestäuber, die für die Vermehrung der Pflanzen unverzichtbar sind.

"Der Erhalt der natürlichen Populationen dieser wilden Arten und damit der großen genetischen Vielfalt, die sie repräsentieren, ist von entscheidender Bedeutung, um die Zukunft der Vanille zu sichern", betonen die Forschenden in ihrer Mitteilung.

Klimaszenarien zeigen drastische Rückgänge bei Lebensräumen der Bestäuber

Mittels Modellierungen untersuchten die Wissenschaftler die künftige Verbreitung von elf neotropischen Vanille-Arten und sieben Bienenarten bis zum Jahr 2050. Analysiert wurden zwei Szenarien: eines mit moderatem Klimaschutz und eines mit mehr globalen Konflikten und geringeren Klimaschutzmaßnahmen.

Während einige Vanillearten ihre potenziellen Lebensräume sogar ausweiten könnten, droht anderen Arten ein Rückgang um mehr als die Hälfte. Besonders dramatisch fällt der Rückgang geeigneter Lebensräume bei den Bienen aus. Im Szenario mit weniger Klimaschutz prognostizieren die Modelle einen massiven Verlust der Lebensräume aller untersuchten Bienengattungen.

Die Asiatische Hornisse wird zur Gefahr für zahlreiche Insektenarten in Europa. Englische Forscher fanden in den Eingeweiden von Hornissenlarven mehr als 1.400 verschiedene Arten. Ganze Bienenvölker sind von der invasiven Art bedroht.

Entkopplung von Vanillepflanzen und Bestäubern droht

Ein weiteres Problem liegt in der engen Bindung vieler Vanillearten an spezifische Bestäuber. "Eine Entkopplung von Pflanzen und ihren Bestäubern könnte das Überleben wilder Vanille-Arten gefährden", warnt Erstautorin Charlotte Watteyn. Viele Vanillepflanzen seien hochspezialisiert und auf wenige oder sogar einzelne Bestäuber angewiesen. Ersatzbeziehungen seien in solchen Fällen kaum möglich.

Besonders besorgniserregend: Bei Arten, die nur auf eine einzige Bienengattung angewiesen sind, könnte die Überschneidung der Lebensräume um bis zu 60 bis 90 Prozent schrumpfen.

Explodierende Preise von Vanilleprodukten möglich

Wilde Vanillearten spielen auch für die Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Die kommerziell genutzte Vanilleart (Vanilla planifolia) verfügt über eine sehr geringe genetische Vielfalt und ist daher besonders anfällig für Krankheiten, Trockenheit und Hitze - alles Faktoren, die sich durch den Klimawandel weiter verschärfen.

Für Verbraucher könnte die Erderwärmung somit erhebliche Folgen haben: Vanilleeis, -pudding oder andere Süßspeisen könnten künftig teurer werden. Ähnlich wie bereits bei anderen Rohstoffen wie Kaffee, Schokolade oder Olivenöl drohen auch hier Preissteigerungen aufgrund schlechter Ernten.

Forschungslücken und Handlungsbedarf - Aufruf zu internationaler Kooperation

Die Forschenden räumen ein, dass für einige der untersuchten Arten noch keine umfassenden Daten zu Bestäubungsmechanismen vorliegen. Dennoch fordern sie verstärkte internationale Zusammenarbeit und weitere Forschung, um die Resilienz der Vanilleproduktion zu stärken. Dies sei auch entscheidend, um die Lebensgrundlagen vieler Kleinbauern in tropischen Regionen langfristig zu sichern.

Weitere Empfehlungen der Redaktion zum Thema: Klimawandel 

Dieser Text wurde mit Hilfe von KI-Systemen erstellt und von der Redaktion überprüft.

Teile diese Info mit deinen Freunden
Artikel bewerten
Zur News-Übersicht Klima

Empfehlungen

Wetter 16 Tage: Nach Gewittertief wieder Hitze, Dürre und Unwetter!
3-Tage-Wetter: Mit Blitz und Donner in die neue Woche
Extreme Hitze, Unwetter oder Urlaubsspaß? Der große Sommerferien-Wetterausblick
Hitze-Comeback sicher - Meteorologe sieht kein Sommerende
Feuerwehr kämpft weiter mit Waldbrand in Gohrischheide
Unwetter mit Hagel und Sturm: Chaos in Baden-Württemberg und Niedersachsen
Wegen des milden Winters: Hier bereits Zeckenalarm in Deutschland
Feuerfront vor Athen: Rauchsäule bis zur griechischen Hauptstadt zu sehen
Über 46 Grad! Hitzerekorde in Südeuropa – Wo Urlauber der Hitzewelle entkommen können
Gehweg bei Regen eingestürzt: Baugrube schluckt Motorroller