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Klima

Gute Nachricht: Dürre in Deutschland vorbei

Di 27.02.2024 | 11:33 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa/wetter.com
Was genau ist eine Dürre und wie entsteht sie?

Die Natur in Deutschland hatte seit 2018 mit Dürre zu kämpfen. Für Landwirte war sie zum Teil existenzbedrohend. Nun ist diese Extremsituation Geschichte.

Nach den sehr feuchten Herbst- und Wintermonaten zuletzt ist die lange, extreme Dürre in Deutschland nun vorbei. "Die Dürre hat sich aufgelöst, das ist deutschlandweit eigentlich kein Problem mehr", sagte der Leiter des Dürremonitors beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Andreas Marx, in Leipzig.

Dürre sorgt für schwerwiegende Schäden im Wald

Seit 2018 hatten extrem trockene Böden bis in tiefere Schichten für schwerwiegende Schäden vor allem im Wald gesorgt und zu zunehmenden Diskussionen über die Versorgungssicherheit beim Thema Wasser geführt.

Marx betonte, dass eine Dürre ein Extremereignis sei, das irgendwann vorübergehe. Allerdings sei Deutschland eher Hochwasser oder Stürme gewöhnt, die nur wenige Stunden bis Tage anhalten würden. Eine Dürresituation über mehrere Jahre in dieser Intensität habe es seit 1867 nicht mehr gegeben. Die Vorbereitung darauf sei daher unzureichend gewesen.

Was genau eine Dürre ist und wie sie entsteht, erfährst du im Video zu Beginn des Artikels.

Nur noch wenige Regionen mit trockeneren Böden

Aktuell gebe es nur noch im Osten Sachsens, Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns einige Regionen mit trockeneren Böden. Dies liege zum einen daran, dass die Niederschlagsmenge 2023 rund 40 Prozent über dem langjährigen Mittel gelegen habe.

Erst zu trocken, dann zu nass - für die Landwirtschaft war 2023 bislang kein einfaches Jahr. Zu diesem Schluss kommt der Deutsche Bauernverband in seinem Bericht, der am Dienstag in Berlin präsentiert wurde.

Zum anderen dringe das Wasser in Regionen mit hohem Ton- oder Lehmanteil im Boden langsamer nach unten.

Fehlerquellen aufgedeckt: Klimaforscher überprüfen den Dürremonitor

Die Klimaforscher nutzen die aktuelle Situation, um den Dürremonitor zu überprüfen, ein Berechnungsmodell für die Bodenfeuchte. Nach der Auflösung der Dürre seien einige Fehlerquellen aufgedeckt worden, zum Beispiel eine Station in Hannover-Langenhagen, die die Niederschlagsmenge systematisch als zu niedrig erfasst habe.

Dies führte dazu, dass dort weiterhin fälschlicherweise eine Dürresituation angezeigt wurde.

Kritische Dürresituation für deutsche Wälder in 2024 unwahrscheinlich

Die flächendeckende Auflösung der Dürre sei für die Wald-, Forst- und Wasserwirtschaft eine gute Nachricht, so Marx. Das Jahr 2024 dürfte in diesen Bereichen relativ entspannt sein. Aktuell sei so viel Wasser im Boden, dass es sehr unwahrscheinlich sei, dass sich dieses Jahr eine kritische Situation entwickle.

Für die Landwirtschaft sei eine solche Aussage jedoch schwieriger zu treffen. Marx erklärte, dass man selbst im April nicht sicher sagen könne, wie der Sommer werde.

Die Landwirtschaft sei auf den Niederschlag von April bis Oktober angewiesen. Daher sei es "absurd" und eher Lobbyismus, wenn Verbände im Frühjahr vor einem erneuten Dürresommer warnen.

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