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Natur & umwelt

Mehr als 2000 Tote bei Erdbebenkatastrophe in Afghanistan

Di 02.09.2025 | 14:30 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Das Erdbeben in Afghanistan ereignete sich an der Grenze zu Pakistan in einer Tiefe von acht Kilometern. ©dpa / AP | Hedayat Shah

Noch immer werden nach dem verheerenden Erdbeben in Afghanistan Tote unter den Trümmern geborgen. Am Donnerstag bebte zudem wieder die Erde.

Auch Tage nach dem verheerenden Erdbeben im Osten Afghanistans steigt die Zahl der Opfer weiter. Die regierenden Taliban und der afghanische rote Halbmond sprechen von rund 2200 Toten und mehr als 3600 Verletzten. Die Rettungsarbeiten liefen weiter. 

Tausende Häuser zerstört

Viele der betroffenen Gebiete sind laut Hilfsorganisationen nur schwer zugänglich, das erschwere die Nothilfe und die Bergung von Opfern. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte, seien ganze Familien unter den Trümmern begaben worden. Tausende Häuser seien zerstört. 

Erdbeben gehören zu den gewaltigsten Naturkatastrophen, die Menschen treffen können. Von einer Sekunde auf die andere zerstören sie Häuser, Städte und ganze Landstriche. Kaum eine andere Naturkatastrophe fordert so viele Tote und Verletzte. Doch wie kommt es zu einem Erdbeben? Die Entstehung von Erdbeben hängt mit der Plattentektonik der Erde zusammen. Die Erdkruste besteht aus festem Gestein, den sogenannten tektonischen Platten. Die Platten schwimmen wie Eisschollen auf dem flüssigen Inneren der Erde. An einigen Stellen sind die Platten dicker, an anderen dünner. Mancherorts wölbt die Erde sich auf zu riesigen Gebirgen wie den Alpen. Andernorts ziehen sich kilometerlange tiefe Gräben wie die San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien durch den Boden. Pro Jahr bewegen sich die Erdplatten wenige Zentimeter in verschiedene Richtungen, also auseinander, aufeinander zu oder aneinander vorbei. Wird durch die Reibung der Platten der Druck zu groß, oder verkeilen sich zwei Platten ineinander, kommt es zu einem Bruch. Dort, wo die Platten aufeinandertreffen, entstehen gewaltige Spannungen. Wird der Druck zu groß, entladen sich diese Spannungen mit einem Ruck, so kommt es zu einem Erdbeben. Wenn zwei tektonische Platten aneinander vorbei gleiten, spricht man von einer Verwerfung, die bekanntesten Beispiele sind die kalifornische San Andreas-Verwerfung und die Nordanatolische Verwerfung in der Türkei. Die bei der Verschiebung der Platten entstehenden Erdbeben können Stärken bis zu Magnitude M 8 erreichen, treten zudem meistens in geringen Tiefen von weniger als 20 Kilometern auf und bedrohen so große Städte wie Istanbul oder San Francisco. Nicht alle Erdbeben sind für den Menschen spürbar. Erderschütterungen von einer Stärke unter 2,0 können nur von Instrumenten wahrgenommen werden. Auch in Deutschland ereignen sich jährlich mehrere hundert solcher leichten Erdbeben. Während diese Erdbeben für den Menschen nicht spürbar sind, richten andere verheerende Schäden an. Etwa ab Stärke 5 werden Erdbeben für den Menschen gefährlich. Diese schweren Beben verwüsten ganze Landstriche, fordern Tote und rauben den Überlebenden ihr Zuhause. Eines der jüngsten verheerenden Erdbeben hatte eine Stärke von 9,0 und ereignete sich 2011 in Japan. Es war eines der stärksten Erdbeben der letzten hundert Jahre.

"Das Erdbeben verstärkt die ohnehin schwierige humanitäre Lage in Afghanistan", sagte Elke Gottschalk, Regionaldirektorin der Welthungerhilfe. Das Land leide unter immer wiederkehrenden Dürren infolge des Klimawandels. "Hinzu kommen knapp zwei Millionen Rückkehrer, die seit Beginn des Jahres aus den Nachbarländern Pakistan und Iran abgeschoben worden sind und meist ohne Unterkunft und Existenzgrundlage dastehen", so Gottschalk weiter. 

Mehrere Nachbeben

Das Erdbeben erschütterte die Region nahe der Grenze zu Pakistan in der Nacht zu Montag. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das erste Erdbeben eine Stärke von 6,0 und ereignete sich in einer Tiefe von acht Kilometern.

Es folgten mehrere Nachbeben. Die Erschütterungen waren auch in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad zu spüren. Am Donnerstag kam es laut USGS in Ostafghanistan zu einem Erdbeben der Stärke 4,7.

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