Klimawandel begünstigt Nierenerkrankung bei Forellen
Der Klimawandel hat weitreichende Folgen für unser Ökosystem. Auch unsere heimischen Fische sind gefährdet. Das warme Wetter begünstigt nämlich unter anderem die Nierenerkrankung PKD.
Forellen in Bächen oder Flüssen leiden unter dem Klimawandel! Die Fischereiforschungsstelle von Baden-Württemberg macht am Mittwoch in Langenargen (Bodenseekreis) dabei auf ein konkretes Problem aufmerksam.
Trockenes und warmes Wetter: Forellen leiden unter Nierenerkrankung
Es ist bekannt, dass große Trockenheit und zu hohe Temperaturen die Fische direkt schädigen. Doch nun sind die Forscher einer neuen Krankheit auf der Spur: Der gefährlichen, parasitären Nierenerkrankung PKD (englische Abkürzung für "Proliferative Kidney Disease").
Mit PKD befallene Fische werden teilnahmslos, verfärben sich dunkel, der Bauch ist aufgetrieben. Die Krankheit zeigt sich meist nur indirekt und mit zeitlicher Verzögerung.
Laut den Ergebnissen, die in der Fachzeitschrift "Freshwater Biology" veröffentlicht wurden, schädigt die Nierenerkrankung die Forellen vor allem dann, wenn die Wassertemperaturen im Sommer mehrere Wochen über 15 Grad Celsius betragen. Nicht nur Forellen, auch Lachse sind von der PKD bedroht.
PKD: Anzahl der Forellen sinkt kontinuierlich
Diese Krankheit breitet sich vorrangig in einigen Forellenflüssen des Schwarzwaldes aus. Dies schließen die Forscher als den dortigen Temperaturdaten. "Insbesondere bei den nachwachsenden jungen Forellen können in solch einem Fall größere Verluste verzeichnet werden. In einem zu warmen Bach wachsen dann weniger Forellen nach und ihre Anzahl sinkt im Verlauf von mehreren Jahren kontinuierlich", hieß es in der Mitteilung.
Über einen Zeitraum von 20 Jahren wurde die Wutach zwischen Titisee und Blumberg untersucht. Forschen kamen zu folgenden Ergebnissen: Im noch kühlen Oberlauf erkranken die Fische zwar, aber sterben kaum. Im Mittel- und Unterlauf hingegen, wo es mittlerweile deutlich länger wärmer bleibt, können größere Bestandsverluste auftreten.
Welche weiteren Folgen der Klimawandel für Deutschland hat, zeigen wir dir im Video am Anfang des Artikels.
Klimawandel lässt Forellenbestand weiter schrumpfen
Wenn der Klimawandel weiter ungebremst fortschreite, ist folgendes Szenario möglich: Im Jahr 2070 könnte es dann nur noch in den Höhenlagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb Forellen in Baden-Württemberg geben.
Neben den globalen Anstrengungen, um die Folgen des Klimawandels abzumildern, müsste auch lokal alles unternommen werden, um die heimischen Fischbestände nicht weiter zu gefährden.
Wie du zum Schutz des Klimas beitragen kannst, zeigen wir dir in diesem Video:
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