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Unwetter

Hochwassergefahr durch Tauwetter und Dauerregen! Pegelstände steigen

Mi 27.01.2021 | 11:50 Uhr - Bettina Marx
©dpa

Achtung! Schneeschmelze und große Regenmengen lassen die Pegelstände einiger Flüsse in Deutschland ansteigen. Lokale Überflutungen sind möglich.

Nach dem Schneenachschlag setzt in der zweiten Wochenhälfte in Deutschland Tauwetter ein. Von Südwesten wird es deutlich milder. Selbst an den Alpen berechnen die Wettermodelle zweistellige Höchstwerte.

Durch den schmelzenden Schnee und den Dauerregen steigen die Pegelstände an. Alle Infos zur droheneden Hochwassergefahr erhältst du im Wetter-Video am Anfang des Artikels. 

Mildes Wetter mit ergiebigen Regenfällen

Ab Donnerstag stellt sich die Wetterlage um. Durch ein Tief über Benelux und einem Hoch bei der Iberischen Halbinsel kommt die Warmluftdüse so richtig in Gang. Sie lenkt milde Luft aus Südwesten zu uns nach Deutschland. 

Die Temperaturen steigen durch die Südwestströmung deutlich an. So sind bereits am Donnerstag, den 28. Januar 2021, milde 11 Grad drin. Der Freitag, 29. Januar 2021, bringt laut den aktuellen Prognosen sogar bis zu 13 Grad. Selbst an den Alpen werden dann zweistellige Höchstwerte erwartet. Dort steigt die Nullfallgrenze laut den aktuellen Vorhersagen auf rund 2000 Meter. 

Diese Milderung geht zudem mit viel Regen und Wind einher. In der Mitte und im Süden Deutschlands werden ergiebige Regenmengen prognostiziert. Lokal schüttet es ordentlich. Die größten Niederschlagssummen gibt es im Schwarzwald und an den Alpen. Dort kommen in kurzer Zeit über 100 Liter pro Quadratmeter runter. 

Tauwetter sorgt für steigenden Wasserstände an Flüssen

Da in den Bergen aktuell rund ein halber Meter, teils sogar mehr als ein Meter Schnee liegt, sollten beim Einsetzten des Tauwetters vor allem die Pegel an den Alpen bzw. an den Mittelgebirgen im Blick behalten werden.  

Zusammen mit dem Tauwasser könnte der Dauerregen große Probleme verursachen. Lokal muss mit Hochwasser gerechnet werden. Vor allem die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie Baden-Württemberg und Bayern sind am Donnerstag, Freitag und Samstag gefährdet.  

An welchen Flüssen genau Hochwasser auftreten wird, ist Stand heute schwer vorherzusagen. Anwohner sollten daher die aktuelle Wetterberichte im Blick behalten. Ob in deiner Region vor markanten Dauerregenmengen gewarnt wird, siehst du auf unserer Unwetterwarnkarte. Sobald detailliertere Vorhersagen zur Hochwasserlage möglich sind, erfährst du es selbstverständlich an dieser Stelle.                    

Überflutungen! Mosel tritt bereits über die Ufer

Einige Bäche und Flüsse sind bereits voll. Bei Cochem ist die Mosel über die Ufer getreten. Dort überschritt der Wasserstand am Wochenende die 550-Zenitmeter-Marke. Ein ähnliches Bild zeigt sich an der Altmühl. So wurde am Wochenende in Thann bereits die Meldestufe 1 von 220 Zentimeter überschritten. 

Auch einige Thüringer Flüsse führen wegen des Tauwetters und der Schneeschmelze derzeit mehr Wasser. "Die höchsten Abflusswerte sind vergangene Woche in der Nacht von Freitag zu Samstag erreicht worden, jedoch ohne Richtwasserstände für den Hochwasser-Meldebeginn zu überschreiten", teilte das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz am Montag in Jena mit.

Hochwasser droht! Vorbereitungen laufen 

Aufgrund des steigenden Rheinpegels rüstet man sich in Koblenz ebenfalls für ein mögliches Hochwasser.

In den Stadtteilen Neuendorf und Wallersheim bauten Feuerwehrleute bereits am Wochenende Teile der Hochwasserschutzmauer auf, wie dieses Foto der dpa zeigt: 

Da sich die Kaltluft im Nordosten des Landes zum Teil noch recht hartnäckig hält, ist die Hochwassergefahr in dieser Region kein Thema.

Eine Luftmassengrenze sorgt allerdings für andere Gefahren. Glätte und Verkehrbehinderungen drohen. In den Mittelgebirgen kommen nochmal bis zu 20 Zentimeter Schnee runter. dort besteht die Gefahr von Schneebruch. Wie es nach den turbulenten Tagen weitergeht, erfährst du in diesem Wetter-Video: 

Ab Mittwoch ziehen im Süden kräftige Schauer und Gewitter auf, lokal droht Starkregen! An der Rückseite strömt Polarluft nach Deutschland und beendet die Hitzewelle. Die Temperaturen stürzen ab, teilweise bleibt es bei unter 20 Grad. Damit hält ein erster Hauch von Herbst Einzug, bevor sich zum Wochenbeginn wieder freundlicheres Wetter abzeichnet. Mehr Details zeigt unser Meteorologe Georg Haas in der 7-Tage-Wetterprognose "Deutschland TREND".

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