Gewaltiger Orkan am Montag?
Do 07.01.2016 | 15:24 Uhr
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Alexander Marx
Dass das Potential für Stürme groß ist, zeigten die Wettermodelle in den vergangenen Tagen immer wieder. Am Montag scheint sich dieses Potential heftig zu entladen!
In den Wetterkarten gab es in den vergangenen Tagen immer wieder stürmische Entwicklungen. Erst sollte es am Freitag stürmisch werden, dann am Sonntag. Die neuen Berechnungen packen aber einen Hammer aus.
Es könnte sehr heftig werden
Wenn man dem amerikanischen Wettermodell GFS Glauben schenken mag, dann könnte uns ein heftiges Orkantief erreichen. Losgehen würde es am Montagmorgen im Südwesten - also in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen. Hier sind schwere Sturmböen und heftige Orkanböen mit 120 oder 130 km/h möglich. In den Bergen würde es noch mehr zur Sache gehen. Auf exponierten Gipfeln wie dem Feldberg sind Windgeschwindigkeiten zwischen 160 und 200 km/h denkbar.
Am Mittag wird das Hauptwindfeld über dem Osten und Südosten berechnet. Im Flachland wären weiterhin schwere Sturmböen und Orkanböen möglich, auf den Bergen Windgeschwindigkeiten von 160 bis 190 km/h in exponierten Lagen.
Parallelen zu NIKLAS oder LOTHAR?
Der Orkan NIKLAS Ende März 2015 war einer der kräftigsten der vergangenen Jahre. Von der Intensität her, könnte der kommende Sturm tatsächlich NIKLAS nahe kommen oder ihm sogar den Rang ablaufen. Jedoch zog NIKLAS mit seinem Hauptsturmfeld über den Norden Deutschlands hinweg. Derzeitig scheint der Sturm etwas südlicher zu ziehen.
Damit kommt der Orkan LOTHAR ins Gespräch, welcher am 26. Dezember 1999 mit dem Zentrum über die Mitte Deutschlands hinweg zog. Im Süden gab es große Schäden durch Windgeschwindigkeiten, die teils weit jenseits der 200 km/h lagen. Ganz so heftig scheint es nicht zu werden, aber selbst Winde nahe der 200 km/h können alles und jeden umwehen.
Wie groß sind die Unsicherheiten?
So wie die Berechnungen in den letzten Tagen geschwankt haben, könnte auch dieser Orkan zu einem "nur" stürmischen Tief werden. Unsicher sind sowohl die Intensität als auch die genaue Zugbahn des Tiefs.
Derzeitig soll es mit seinem Kern über den Norden Deutschlands hinweg ziehen, womit die Mitte und der Süden im Sturmfeld liegen würden. Berechnungen, die das Tief knapp an Deutschland vorbeiziehen lassen, existieren aber auch.
Woher kommt das Sturmpotential?
Wir haben es in den letzten Tagen hautnah erlebt, welche großen Temperaturunterschiede sich in Europa aufgebaut haben. Allein bei uns in Deutschland herrschte zwischen dem Nordosten und dem Südwesten ein Kontrast von bis zu 20 Grad. Eben diese Unterschiede entladen sich in Stürmen - und je größer die Unterschiede, desto heftiger können auch die Stürme werden.
Wir halten sie auf dem Laufenden
Natürlich behalten wir für Sie die Wetterlage stets im Blick. Jede neue Berechnung könnte das Geschehen verändern. Informieren Sie sich live in unserem Wetter-Ticker. Auch unsere kommenden Kolumnen wie auch die Wetter-Updates werden sich mit diesem Thema beschäftigen.
wetter.com/Paul Heger
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