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Wetterwissen

Die Kraft der Sonne

Mi 18.03.2015 | 00:00 Uhr - Alexander Marx

Langsam aber sicher neigt sich die kalte Jahreszeit kalendarisch dem Ende zu und damit kommt es auch beim Wetter immer öfter zu frühlingshaften Momenten. Zu Beginn dieser Woche kam es schon relativ früh zum zweiten Frühlingsvorstoß in diesem Jahr, der am Dienstag Tageshöchsttemperaturen um 20 Grad im Gepäck hatte.

Das sind natürlich im Vergleich zum Hochsommer noch relativ niedrige Werte, aber man sollte sich dadurch nicht täuschen lassen. Während die Temperaturkurve nur zögernd nach oben zeigt, ist der Sonnenstand in seinem Jahresverlauf schon deutlich fortgeschrittener.

Da die Landflächen und vor allem auch die trägen maritimen Wassermassen eine gewisse Zeit benötigen, um sich aufzuheizen, "hinkt" im Frühjahr die Temperaturkurve dem Sonnenstand hinterher.

Übergang in die helle Jahreshälfte

Zum astronomischen Frühlingsbeginn, am 20. März, befindet man sich im Übergang von der dunklen in die helle Jahreshälfte, sodass die Tage erstmals genauso lang wie die Nächte sind. Diese sogenannten "Äquinoktien" (Tag-Nacht-Gleiche) beschreiben die Zeitpunkte, an denen die Sonne senkrecht über dem Äquator steht, was an dem besagten Frühlingsbeginn am 20. März sowie auch am Herbstanfang am 21. September der Fall ist.

Der Sonnenhöchststand wird zur Sommersonnenwende am 21. Juni mit einem Maximum in der Globalstrahlung (gesamte auf die Erde auftreffende Sonnenstrahlung) erreicht. Der tiefste Sonnenstand mit der geringsten mittleren Globalstrahlung wird am 21. Dezember erreicht.

Wanderung des Sonnenstandes spielt große Rolle

Die Wanderung des Sonnenstandes spielt für die Meteorologie und natürlich auch den Menschen eine große Rolle. Für die Meteorologie ist die Bestrahlungsstärke der Sonne - gemessen in W/m²- von großer Bedeutung. Beim Sonnenhöchststand (am 21. Juni) erreicht die Globalstrahlung bei wolkenlosem Himmel Tageshöchstwerte über 1.000 W/m². Zur Wintersonnenwende (21. Dezember) werden den Erdboden in Deutschland dagegen kaum 250 W/m² erreichen.

Grundsätzlich variiert die Stärke der Sonnenstrahlung teils deutlich je nach geographischer Breite und Höhenlage sowie Ozonverteilung in größeren Höhen. Generell werden im Mittel im Süden höhere Werte als im Norden verzeichnet.

Je mehr Globalstrahlung am Boden ankommt, desto stärker können sich dieser sowie die darüber liegenden Luftschichten erwärmen. Auch bei der Nebelauflösung spielt der Sonnenstand eine zentrale Rolle. Während die Sonne im Winter oftmals zu schwach ist, um zähen Hochnebel oder Nebel aufzulösen, kann sie diese Mitte März schon nach wenigen Stunden intensiver Bestrahlung verdampfen. Allgemein nimmt die Nebelneigung mit steigendem Sonnenstand deutlich ab.

UV-Index springt auf höheren Sonnenstand an

Zum Vergleich: In dieser Woche wurde in Deutschland ein Tagesmaximum über 650 W/m² Globalstrahlung gemessen. Zusammen mit der in der Höhe eingeflossenen warmen Luft können die Temperaturen zurzeit schon auf Werte um 20 Grad steigen. Auch der UV-Index springt bereits auf den höheren Sonnenstand an und erreicht im Tagesmaximum derzeit Werte um 3. Im Hochsommer kann er in Deutschland allerdings auf Werte über 8 steigen.

Der UV-Index bezieht sich u.a. auf den kurzwelligen UV-Bereich der Sonnenstrahlung, also den hautwirksamen Anteil. Ab einem Wert von 3 werden vom Bundesamt für Strahlungsschutz Schutzmaßnahmen empfohlen.

Schon jetzt besteht Sonnenbrandgefahr

Wir dürfen uns momentan nicht von den im Vergleich zum Sommer relativ kühlen Temperaturen täuschen lassen. Die Sonne kann auch jetzt schon bei hellen Hauttypen Sonnenbrand verursachen. Auch wenn um diese Jahreszeit im klimatischen Mittel noch deutlich niedrigere Temperaturen als im Spätsommer erreicht werden, steht die Sonne bereits Anfang März genauso hoch wie Ende September.

(Quelle: DWD/lk)

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