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Beunruhigend: Gentechnisch veränderte Mücken in Brasilien entdeckt

Fr 13.09.2019 | 11:20 Uhr - Marvin Klecker
Zika-Virus: Die Verbreitung ist nahezu unkontrollierbar

In Brasilien sind vor einigen Jahren Mücken zur Eindämmung des Zika-Virus gentechnisch verändert worden. Nun sind diese erneut aufgetaucht und könnten für Probleme sorgen.

Das Zika-Virus griff im Jahr 2016 in Teilen Südamerikas um sich. Millionen Menschen erkrankten allein in Brasilien an dem Virus, der Hautausschlag, Fieber sowie Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen hervorrufen kann. Es kam zu mehreren Todesopfern. Besonders gefährlich ist das Virus für schwangere Frauen, da dadurch Fehlbildungen bei Neugeborenen auftreten können.

Worum es sich bei dem Zika-Virus genau handelt, erklären wir dir im folgenden Video:

Verursacht Zika nun die Mikrocephalie bei Babys oder nicht? Wie können die Menschen sich schützen? Wer ist betroffen? Eine Suche nach Antworten.

Zika-Virus wird von bestimmter Mückenart übertragen

Übertragen wird das gefährliche Virus von der Mücke "Aedes aegypti" (Ägyptische Tigermücke). Diese ursprünglich in Afrika heimische Art wurde erstmals 2015 in Südamerika gesichtet und breitete sich immer weiter aus. Genau das versuchten Wissenschaftler zu verhindern.

Unternehmen veränderte die Gene der Mückenmännchen

Dieser Aufgabe nahm sich das Biotec-Unternehmen "Oxitec" an, die die Mückenmännchen gentechnisch verändert und daraufhin wieder in der Natur ausgesetzt haben. Wenn sich nun die genmanipulierten Mücken mit Weibchen paaren, versterben deren Nachkommen schon im Larven- oder Puppenstadium. Die Mückenpopulation sank damals um bis zu 80 Prozent und die Verbreitung des Zika-Virus konnte größtenteils eingedämmt werden.

Kritiker mahnten zu großer Vorsicht

Schon damals riefen Kritiker bei dieser Methode zu großer Vorsicht auf, da der Eingriff in das Ökosystem immer gewisse Risiken berge.

Und die Kritiker sollten Recht behalten. Es wurden nun in der Stadt Jacobina im Nordosten Brasiliens Exemplare der "Aedes aegypti" entdeckt, in denen Spuren des veränderten Erbguts nachgewiesen werden konnten. Somit wurden die manipulierten Erbanlagen doch auf die Folgegenerationen übertragen.

Folgen der genveränderten Mücken noch unklar

Welche Folgen das hat, ist bisher unklar. Jedoch gehen die Forscher davon aus, dass die gentechnisch veränderten Mücken um einiges robuster sind als ihre Vorfahren. Zudem könnten sie resistenter gegen Insektizide sein. Ob dies wirklich der Fall ist, sollen weitere Untersuchungen zeigen.

Oxitec arbeitet nun mit anderer Methode

"Oxitec" arbeitet nun mit einer anderen Methode, um Epidemien wie den Zika-Virus einzudämmen. Es sollen nun nicht alle Nachkommen der gentechnisch veränderten Mücken sterben. Lediglich die Weibchen sollen nicht überleben, da nur diese den für den Menschen gefährlichen Erreger übertragen können.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Art der Genmanipulation nun erfolgreicher war und sich der Zika-Virus nicht weiter ausbreiten kann.

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