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Bahn steckt nach Orkan FRIEDERIKE mehr Geld in Sturmsicherheit

So 21.01.2018 | 12:44 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Abgebrochene Äste und umgeknickte Bäume sind auf der ICE-Trasse eine große Gefahr. ©dpa

Umgeknickte Bäume blockierten nach Orkan FRIEDERIKE etliche Bahnstrecken. Der Fernverkehr wurde bundesweit eingestellt. Nun soll Bahnfahren sturmsicherer werden.

Tausende Bahnreisende saßen fest während des Orkans FRIEDERIKE, der viele Bäume auf die Gleise stürzen ließ. Nach Kritik will die Bahn nun mehr Flächen neben den Schienen freischneiden als bisher geplant. Doch es gibt mehr als 30 000 Kilometer Bahnstrecken.

Forstarbeiten für sturmsicherere Bahnfahrt

Die Bahn will nach der deutschlandweiten Einstellung des Fernverkehrs während des Orkans FRIEDERIKE sturmsicherer werden. Für eine Ausweitung von Forstarbeiten entlang der Hauptstrecken werde das Unternehmen rund 25 Millionen Euro pro Jahr mehr in die Hand nehmen, kündigte eine Sprecherin am Sonntag an.

Die Aufstockung der Mittel von bisher 100 Millionen Euro auf 125 Millionen Euro pro Jahr sei zunächst für fünf Jahre vorgesehen. Darüber hinaus würden zu den bisher rund 1000 Mitarbeitern im Vegetationsmanagement der Bahn zusätzlich bis zu 150 weitere eingestellt, darunter auch Förster.

Umgeknickte Bäume sind Hauptproblem

Der Fahrgastverband Pro Bahn hatte nach der Komplettsperrung unter anderem niedrigere Gewächse neben Bahnstrecken verlangt. Denn ein Hauptproblem ist, dass während eines heftigen Sturms Bäume nahe der Gleise umknicken und beim Umfallen Oberleitungen beschädigen oder auf den Schienen liegenbleiben. Das führt nicht nur zum Frust bei Fahrgästen, die an Bahnhöfen oder in wartenden Zügen festsitzen. Die Sturmschäden an Gleisen und Bahnanlagen gehen nach Angaben des Unternehmens allein seit Herbst 2017 in Millionenhöhe.

Die Bahn hatte den Fernverkehr wegen des Orkans am Donnerstagnachmittag erstmals seit 2007 bundesweit eingestellt und die Hauptverbindungen bis zum Samstag nach und nach wieder freigegeben. Auch im Regionalverkehr in Ostdeutschland kam es bis Samstag zu Sperrungen. Am Sonntag rollten die Züge wieder auf allen Hauptstrecken, wie die Bahn mitteilte.

Mit FRIEDERIKE fegte am Donnerstag (18.01.2018) der heftigste Sturm seit über 10 Jahren über Deutschland hinweg. Die Bilanz nach Durchzug des Orkans: Mindestens 8 Todesopfer, ein brachliegender Bahnverkehr, Stromausfälle, unzählige umgestürzte Bäume. Von Problemen im Flug- und Straßenverkehr ganz zu schweigen. Auch Nachbarländer der Bundesrepublik wurden hart getroffen.

Bäume sollen durch Sträucher ersetzt werden

Bisher hat die Bahn einen Sechs-Meter-Radius neben den Gleisen beim Rückschnitt im Blick. Diese Fläche soll nach den neuen Plänen nun an Hauptstrecken ausgeweitet werden, vor allem durch genaue Inspektionen. Nach Rücksprache mit den Umweltbehörden könnten dann auch an weiter entfernten Stellen Bäume gestutzt oder gefällt werden, die für den Bahnbetrieb kritisch werden könnten. Bei Fällungen sollen sie durch stabilere Baumarten, Sträucher oder andere Gehölze ersetzt werden.

Bei mehr als 30 000 Kilometern Bahnstrecken in Deutschland wird die neue Initiative dauern - geschätzte fünf Jahre. Gefällt und geschnitten werden darf ohnehin nur zwischen Oktober und März. Und alle Probleme lassen sich auch mit Vorsorge nicht beheben. "Wir wollen nicht relativieren, dass es bei Stürmen durch Bäume auf den Gleisen zu Behinderungen kommt", sagte eine Sprecherin. "Gegen die Wucht eines Orkans wie nun bei Friederike gibt es aber auch bei der Schiene keine Komplett-Vorsorge. Wir hatten ganze Dächer auf den Gleisen liegen."

Quelle: dpa

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