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Wetter Juni 2025: So wird der erste Sommermonat

Letzte Aktualisierung: Fr 06.06.2025 | 17:08 Uhr - Johanna Lindner - Quelle: wetter.com
Wetter 16 Tage: Explosive Mischung zum Sommerstart?

Mit dem Juni startet der meteorologische Sommer. Auch Unwetter könnten in Deutschland wieder auftreten. Wie sich Niederschlag und Temperaturen entwickelten, siehst du hier in der Monatsprognose.

Am 1. Juni war in Deutschland meteorologischer Sommeranfang. Für viele beginnt dann die schönste Zeit des Jahres. Denn bei sonnigem Wetter wollen wir unsere Freizeit oder unseren Urlaub draußen verbringen.

Ein stabiles Sommerhoch gab es im letztjährigen Juni nur selten. Stattdessen wurde vor allem Süddeutschland von Starkregen und einem verheerenden Hochwasser getroffen. Und auch danach kamen immer wieder Unwettertiefs zu uns. Wird das 2025 ähnlich kommen oder erleben wir ruhigere Sommertage? Wir blicken voraus.

1. Wie wird das Wetter im Juni 2025?

Meteorologisch gehört der Juni schon zu den Sommermonaten, der kalendarische Sommerbeginn ist allerdings erst am 21. Juni zur Sommersonnenwende. An diesem Datum gibt es damit auch den längsten Tag des Jahres in Deutschland. Danach werden die Tage wieder langsam kürzer. Der Juni hat also schon viel Sommer in sich. Doch er kann auch sehr regnerisch ausfallen.

Ein Hoch über Westeuropa bestimmt in den kommenden Tagen unser Wetter – je nach Position bringt es extreme Hitze oder gemäßigte Temperaturen. Im Süden steigen die Werte auf bis zu 35 Grad, im Norden bleibt es unter Einfluss des Jetstreams kühler bei 17 bis 20 Grad. Einzelne Modelle zeigen sogar bis zu 40 Grad im Rheinland: ein möglicher Juni-Rekord. Wie genau sich das Wetter entwickeln wird zeigt unser Meteorologe Alban Burster in der 7-Tage-Wetterprognose "Deutschland TREND".

Das Jahr 2025 hat mit einem sehr trockenen Frühjahr begonnen. Erst Ende Mai gab es für längere Zeit regnerische Tage, die nicht selten von Gewittern begleitet wurden. Örtlich gab es auch Unwetter. Das setzte sich zum Start in den Juni fort. Doch wie geht es jetzt weiter?

Nach dem amerikanischen Wettermodell wird der Juni eher zu warm ausfallen.

Nach dem amerikanischen Wettermodell wird der Juni eher zu warm ausfallen. (Quelle: NOAA) 

Aktuell zeigen die Wettermodelle einen zu warmen und normal regnerischen Juni. Das amerikanische CFS-Modell der NOAA berechnet für ganz Deutschland zu hohe Temperaturen im Juni. Bis zu 2 Grad soll die durchschnittliche Temperatur übertroffen werden. Ähnliches zeigt das europäische ECMWF-Modell. 

Nach Pfingsten könnte sich sogar eine kurze Hitzeperiode in Deutschland einstellen, nach der es wieder wechselhafter wird. Mehr dazu erfährst du in unserem Video zum 16-Tage-Trend zu Beginn des Artikels.

Beim Niederschlag zeigt das amerikanische Modell fast überall normalen Niederschlag an. Das europäische Modell berechnet das ganz ähnlich. Typisch für einen Sommermonat kann es also auch in diesem Jahr immer wieder zu Starkregenereignissen kommen.

Weitere Details bekommst du auch hier in unserer Podcastfolge zum Monat Juni:  

2. Klimatische Einordnung des Junis 

Mit durchschnittlich 85 Litern pro Quadratmeter ist der Juni der niederschlagsreichste Monat in Deutschland. Dieser Wert wurde in den vergangenen 10 Jahren häufiger übertroffen. Absoluter Spitzenreiter ist der Juni 2016. Damals kamen in einem Monat 115 Liter pro Quadratmeter runter (siehe Tabelle unten).

Zurückzuführen sind die enormen Niederschlagsmengen unter anderem auf die vielen Unwetter, die aufgrund der geringen Zuggeschwindigkeit mit heftigem Starkregen einhergingen. Binnen kürzester Zeit verwandelten sich kleine Flüsse in reißende Fluten. Mit am schlimmsten traf es Anfang Juni 2016 die Kleinstadt Simbach am Inn. In den Fluten starben damals mehrere Menschen. 2022 wurde der Niederschlagsdurchschnitt nicht erreicht. 2024 war erneut sehr niederschlagsreich.

* bzgl. des langjährigen Mittels 1961-1990 (85 l/m²)

In den vergangenen 10 Jahren gab es immer eine positive Temperaturabweichung in Bezug auf das langjährige Mittel 1961-1990. Nicht ein Monat war kühler als "normal", wie die untenstehende Tabelle zeigt. 

Die größte positive Abweichung ist im Juni 2019 zu verzeichnen. Mit 19,8 Grad lag der Temperaturdurchschnitt im Juni 2019 um 4,4 Grad über dem Mittel. Damit war dieser Juni der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Auch im Jahr 2021 war der Juni besonders warm. Mit 19,0 Grad war es der drittwärmste Juni seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnungen. Der Juni 2022 reiht sich mit 18,4 Grad in diese Reihe ein. 2024 war der Juni zwar milder als im Schnitt, doch ganz so stark wie in den letzten Jahren stiegen die Temperaturen nicht mehr. 

* Abweichung vom langjährigen Mittel 1961-1990 (15,4 Grad)

Wie ist das typische Wetter im Juni? 

Schafskälte bringt nochmal kaltes Wetter

Auch wenn nach dem Kalender im Juni bereits Sommer ist, kann es zu dieser Jahreszeit nochmal richtig kalt werden. Eine deutliche Abkühlung im ersten Sommermonat ist gar nicht so selten. Denn die sogenannte Schafskälte bringt häufig zwischen dem 4. und 20. Juni nochmal kalte Polarluft nach Deutschland und die Temperaturen sinken unter 10 Grad. 

Ähnlich wie die Eisheiligen zählt die Schafskälte zu den meteorologischen Singularitäten. Das bedeutet, dass bestimmte Wetterlagen zu einem bestimmten Zeitraum mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten. 

Grund für die Schafskälte ist die unterschiedlich starke Erwärmung der Land- und Wassermassen. Während sind die Landfläche in Mitteleuropa bereits auf 25 bis 30 Grad aufheizen kann, liegen die Temperaturen auf den Britischen Inseln oder in Norwegen (von kühleren Wassermassen umgeben) nur bei rund 15 Grad. Stellt sich nun eine Nordwestströmung ein, kann diese kühle Luft Deutschland fluten. Sogar Schnee in den Mittelgebirgen und in den Alpen ist im Zuge dieses Kälterückfalls möglich. Was die Schafskälte mit Schafen zu tun hat, erfährst Du in diesem Video: 

Was ist die Schafskälte? Vor allem Ende Mai, Anfang Juni wird bei den Wetteraussichten häufig davon geredet. Mit Schafskälte bezeichnet man einen Kälteeinbruch in Mitteleuropa zu einer bestimmten Zeit des Jahres. Andreas Machalica hat im Video die Einzelheiten und typischen Wetterlagen zur Schafskälte.

Siebenschläfer entscheidet über weiteren Sommertrend

Schwere Gewitter im Juni könnten ein schlechtes Omen für den Sommer 2025 sein. Denn eine Bauernregel besagt: "Juni viel Donner, verkündet trüben Sommer." 

Sommerfans warten aber insbesondere sehnsüchtig auf den 27. Juni 2025. Denn an diesem Datum ist Siebenschläfer. Laut der Bauernregel "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen lang so bleiben mag" ebnet der Siebenschläfer nämlich den groben Weg für das Wetter im Sommer 2025.

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