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Klima

Wetter Juni 2024: (Noch) kein stabiles Sommerhoch in Sicht

Letzte Aktualisierung: Fr 24.05.2024 | 16:36 Uhr - Bettina Harter - Quelle: wetter.com mit dpa
Wetter 16 Tage: Sommerwetter zum Sommeranfang?

Mit dem Juni startet der meteorologische Sommer. Auch Unwetter könnten in Deutschland wieder auftreten. Wie sich Niederschlag und Temperaturen entwickelten, siehst du hier in der Monatsprognose.

Am 1. Juni ist in Deutschland alljährlich meteorologischer Sommeranfang. Für viele beginnt dann die schönste Zeit des Jahres. Denn bei sonnigem Wetter wollen wir unsere Freizeit oder unseren Urlaub draußen verbringen. Ein stabiles Sommerhoch ist aber erstmal nicht in Sicht. Mehr dazu von unserem Meteorologen Alexander König im 16-Tage-Trend am Anfang des Artikels.

1. Wetter im Juni 2024

Der vergangene Sommer 2023 hat in Deutschland mit einem deutlich zu warmen, zu trocknen und sehr sonnigen Juni begonnen. Trotzdem gab es auch heftige Gewitter mit Starkregen. Ähnlich wird der Prognose zufolge auch das Wetter im Juni 2024 aussehen. 

Wie bereits angedeutet, soll der Juni 2024 insgesamt zu warm ausfallen. Laut dem amerikanischen NOAA-Modell beträgt die Abweichung 1 bis 2 Grad. Dieser Trend lässt vermuten, dass Deutschland auch von Hitzewelle heimgesucht werden könnte.

Das Wetter im Juni 2024 wird also besonders im Norden des Landes vorrangig von Hochdruckgebieten beeinflusst werden. Die Alpenregion im Süden wird dagegen auch immer mal wieder von Tiefdruckeinflüssen geprägt sein - insbesondere um die zweite Junidekade. Beim Niederschlag werden hier nämlich vom europäischen Wettermodell eine positive Abweichungen berechnet.

Auch das amerikanische Modell sieht im Norden regional eher einen zu trockenen Trend und im äußersten Süden zu viel Regen. Die beiden Wettermodelle decken sich bezüglicher der Juni-Prognose also. 

Dennoch muss noch erwähnt werden, dass es gerade in den Sommermonaten immer wieder zu Hitze samt Unwettern kommen kann. Starkregenfälle sind also in ganz Deutschland nicht ausgeschlossen. 

Wie sich das Wetter zum Siebenschläfer am 27. Juni zeigen könnte, bleibt noch abzuwarten. Anschließend kann ein weiterer Trend für den Sommer 2024 gemacht werden.

Mehr zum Sommertrend erfährst du in unserem Podcast: 

2. Klimatische Einordnung des Junis 

Mit durchschnittlich 85 Litern pro Quadratmeter ist der Juni der niederschlagsreichste Monat in Deutschland. Dieser Wert wurde in den vergangenen 10 Jahren viermal übertroffen. Absoluter Spitzenreiter ist der Juni 2016. Damals kamen in einem Monat 115 Liter pro Quadratmeter runter (siehe Tabelle unten).

Zurückzuführen sind die enormen Niederschlagsmengen unter anderem auf die vielen Unwetter, die aufgrund der geringen Zuggeschwindigkeit mit heftigem Starkregen einhergingen. Binnen kürzester Zeit verwandelten sich kleine Flüsse in reißende Fluten. Mit am schlimmsten traf es Anfang Juni 2016 die Kleinstadt Simbach am Inn. In den Fluten starben damals mehrere Menschen. 2022 wurde der Niederschlagsdurchschnitt nicht erreicht. 

* bzgl. des langjährigen Mittels 1961-1990 (85 l/m²)

In den vergangenen 10 Jahren gab es immer eine positive Temperaturabweichung in Bezug auf das langjährige Mittel 1961-1990. Nicht ein Monat war kühler als "normal", wie die untenstehende Tabelle zeigt. 

Die größte positive Abweichung ist im Juni 2019 zu verzeichnen. Mit 19,8 Grad lag der Temperaturdurchschnitt im Juni 2019 um 4,4 Grad über dem Mittel. Damit war dieser Juni der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. Auch im Jahr 2021 war der Juni besonders warm. Mit 19,0 Grad war es der drittwärmste Juni seit Beginn kontinuierlicher Wetteraufzeichnungen. Der Juni 2022 reiht sich mit 18,4 Grad in diese Reihe ein. 

* Abweichung vom langjährigen Mittel 1961-1990 (15,4 Grad)

Wie ist das typische Wetter im Juni? 

Schafskälte bringt nochmal kaltes Wetter

Auch wenn nach dem Kalender im Juni bereits Sommer ist, kann es zu dieser Jahreszeit nochmal richtig kalt werden. Eine deutliche Abkühlung im ersten Sommermonat ist gar nicht so selten. Denn die sogenannte Schafskälte bringt häufig zwischen dem 4. und 20. Juni nochmal kalte Polarluft nach Deutschland und die Temperaturen sinken unter 10 Grad. 

Ähnlich wie die Eisheiligen zählt die Schafskälte zu den meteorologischen Singularitäten. Das bedeutet, dass bestimmte Wetterlagen zu einem bestimmten Zeitraum mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten. 

Grund für die Schafskälte ist die unterschiedlich starke Erwärmung der Land- und Wassermassen. Während sind die Landfläche in Mitteleuropa bereits auf 25 bis 30 Grad aufheizen kann, liegen die Temperaturen auf den Britischen Inseln oder in Norwegen (von kühleren Wassermassen umgeben) nur bei rund 15 Grad. Stellt sich nun eine Nordwestströmung ein, kann diese kühle Luft Deutschland fluten. Sogar Schnee in den Mittelgebirgen und in den Alpen ist im Zuge dieses Kälterückfalls möglich. Was die Schafskälte mit Schafen zu tun hat, erfährst Du in diesem Video: 

Was ist die Schafskälte? Vor allem Ende Mai, Anfang Juni wird bei den Wetteraussichten häufig davon geredet. Mit Schafskälte bezeichnet man einen Kälteeinbruch in Mitteleuropa zu einer bestimmten Zeit des Jahres. Andreas Machalica hat im Video die Einzelheiten und typischen Wetterlagen zur Schafskälte.

Siebenschläfer entscheidet über weiteren Sommertrend

Schwere Gewitter im Juni könnten ein schlechtes Omen für den Sommer 2024 sein. Denn eine Bauernregel besagt: "Juni viel Donner, verkündet trüben Sommer." 

Sommerfans warten aber insbesondere sehnsüchtig auf den 27. Juni 2024. Denn an diesem Datum ist Siebenschläfer. Laut der Bauernregel "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen lang so bleiben mag" ebnet der Siebenschläfer nämlich den groben Weg für das Wetter im Sommer 2024.

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