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Zwei Jungstörche grausam getötet: Polizei bittet um Hilfe

Di 14.07.2020 | 14:42 Uhr - Quelle: Landesbund für Vogelschutz
Die zwei Jungstörche wurden durch Kopfschüsse umgebracht. ©B. Dorfer / LBV

In Spalt, im Landkreis Roth, wurden am Sonntagmittag zwei eben erst flügge gewordene Jungstörche tot aufgefunden. Beide hatten ein Loch im Kopf, wurden also getötet. Doch wer macht sowas?

Wer macht sowas? Diese Nachricht macht fassungslos. Im Landkreis Roth wurden am Sonntagnachmittag gegen 14 Uhr zwei Jungstörche tot aufgefunden. Beide hatten Einschusslöcher in den Köpfen. Sie sollen gerade mal neun bis zehn Wochen alt gewesen sein.

Die Details veröffentlichte der Landesbund für Vogelschutz (LBV) in einer Pressemitteilung.

Täter noch unbekannt

Nach Informationen des LBV hatte eine Spalter Anwohnerin beobachtet, wie am Sonntagmittag ein fliegender Jungstorch plötzlich angefangen habe zu torkeln und dann abgestürzt sei. Sie sei sofort zur Absturzstelle gefahren, wo der Storch tot auf dem Gehweg lag. Kurz darauf wurde in ca. 50 Meter Entfernung ein zweiter toter Jungstorch auf einem Glasdach entdeckt. Dieser wurde dann von der mittlerweile verständigten Polizei Roth mit Hilfe einer Leiter geborgen. Beide Vögel wiesen Verletzungen am Kopf auf, die auf einen Beschuss hindeuten.

Die toten Tiere werden nun zur verterinärmedizinischen Untersuchung ins Landesamt für Gesundheit (LGL) nach Erlangen gebracht, um dort über das Projektil Rückschlüsse auf den oder die Täter ziehen zu können.

"Grauenhafte Tat"

"Der Abschuss einer streng geschützten Art wie dem Weißstorch ist eine Straftat und kein Kavaliersdelikt. Wir haben deshalb Strafanzeige gestellt und loben eine Belohnung von 1.000 € für Hinweise auf den oder die Straftäter aus“, so die LBV-Storchenexpertin Oda Wieding.

"Wir hoffen, dass bei einer derart grauenhaften Tat mitten am Tag in Ortsnähe zahlreiche sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung eingehen werden, damit der oder die Täter überführt werden können“, so Wieding weiter.

Weißstörche sind gefährdet

Weißstörche werden in Deutschland in der Kategorie 3 als "gefährdet" eingestuft. Als einheimische Vogelart stehen sie zusätzlich unter Schutz, weshalb die Polizeiinspektion von Roth nun wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz ermittelt. Die Ermittler hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung.

"In den gesamten 25 Jahren, die ich im LBV das Weißstorch-Schutzprogramm betreue, ist mir noch nie der Abschuss eines Storchs untergekommen. Für die meisten Menschen in Bayern, so auch in Spalt, sind Störche absolute Sympathieträger", sagt Oda Wieding, Projektleiterin Weißstorchmonitoring im LBV. 

Auch unsere wetter.com-Storchencams erfreuen sich großer Beliebtheit. Hier kannst du Störche in Höchstadt a.d. Aisch beobachten:

Höchstadt a.d. Aisch - Storchennest

Ermittler hoffen auf Hilfe aus der Bevölkerung

Im konkreten Fall hat der LBV deshalb auch die Straftat von Spalt angezeigt und eine Belohnung von 1.000 € ausgelobt. "Alle Bürger, die Hinweise zur Aufklärung dieses Falles geben können, werden dringend gebeten, sich bei der Polizei oder dem LBV zu melden", sagt Wieding.

Unter der Rufnummer 09171 9744-0 können Hinweise eingereicht werden.

Anlässlich dieses und weiterer aktueller Fälle von illegaler Tötung geschützter Arten in Mittelfranken wird der LBV das Thema Naturschutzkriminalität auch dem Naturschutzbeirat der Bezirksregierung vorlegen.

Röttenbach (bei Erlangen) - StorchenCam

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