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Klima

Zu wenig Regen! Kaum Pilze in den Wäldern

Di 11.09.2018 | 11:01 Uhr - Quelle: dpa
In diesem Jahr aufgrund der Trockenheit ein seltenes Bild: Pilze bevölkern den Waldboden. ©Shutterstock

Fällt die Pilzsaison 2018 aus? Sammler hoffen auf länger andauernden Regen. Doch der ist weiterhin kaum in Sicht.

Die ungewöhnlich lange Trockenheit in diesem Jahr hat für Menschen und die Natur zum Teil unschöne Folgen gebracht. Jetzt lässt die Dürre auch Pilzexperten eine schlechte Saison für Sammler in Rheinland-Pfalz und im Saarland befürchten.

Trockener Wald ohne essbare Pilze

"Wenn es nicht im September mal eine Woche durchregnet, wird es ein schwaches Pilzjahr", sagte der Pilzsachverständige Frank Krajewski in Remagen am Rhein. Seine Kollegin Herta Hahn bedauerte im pfälzischen Hochspeyer: "Der Wald ist immer noch leer. Vielleicht fällt die Pilzsaison aus, wenn es nicht mehr regnet."

Der Pilzsachverständige Armin Groß im saarländischen Marpingen musste nach eigenen Worten wie auch Kollegen in Rheinland-Pfalz schon Pilzexkursionen absagen, weil es zu wenig zu sehen gab. Pilze benötigen Feuchtigkeit für ihr Wachstum. Aber auch für die kommenden Tage ist nur mit wenig Regen zu rechnen, wie der 7-Tage-Trend von wetter.com zeigt.

Nach den ersten Wärmegewittern in diesem Jahr müssen wir uns weiterhin auf Tiefdruckeinfluss einstellen. Regenschauer werden Deutschland die nächsten Tage begleiten. Dazwischen kämpft sich aber auch mal die Sonne durch und es gibt hier und da trockene Abschnitte. Die Schauer bewegen sich nächste Woche dann weiter Richtung Süden und an den Küsten wird es sehr freundlich. Wie warm es dann wird, zeigt unser Meteorologe Georg Haas in der Wetterprognose "Deutschland TREND".

Baumpilze profitieren von Fähigkeiten des Holzes

Herta Hahn war vergangene Woche eine Stunde im Wald bei Hochspeyer unterwegs - und erblickte nach eigenen Angaben nur einen Schönfuß-Röhrling und einen Trichterling. Der Sachverständige Krajewski erklärte: "Was man jetzt findet, das sind Baumpilze, zum Beispiel Schwefelporlinge." Sie profitieren davon, dass Holz viel Wasser speichern kann.

Der Koblenzer Pilzsachverständige Helmut Kolar entdeckte kürzlich bei einer dreistündigen Exkursion im Wald nach eigenen Worten sogar viel mehr Pilzarten als erwartet. Die Luftfeuchtigkeit sei nun nachts meist höher als noch im August. "Es kommt bei Pilzen immer sehr auf das Gebiet an", erklärte Kolar.

Generell sei der Waldboden so ausgetrocknet, dass ein leichter Regen noch nicht viel ändere.

Klimawandel streckt die Pilzzeit

Der Marpinger Experte Groß sagte mit Blick auf den Klimawandel: "Vor zehn oder 15 Jahren noch war immer von Mitte September bis Ende Oktober Pilzzeit. Das hat sich in den letzten Jahren geändert, das hat sich gestreckt." Inzwischen habe es in regenreichen Sommern schon im August viele Pilze gegeben - und dann nur noch wenige. Oder die Experten hätten in trockenen Jahren auch noch im November manche Arten gesichtet.

Wenn allerdings der erste Frost kommt, ist laut Herta Hahn Schluss mit dem Genuss: "Dann kann man nicht mehr Pilze sammeln, die sind dann matschig."

Drei von zehn Deutschen verzichten gern mal auf Wurst und Schnitzel. Fast eine Million Deutsche leben sogar vegan. Die Industrie hat auf diesen Trend längst reagiert.

Schlechte Pilzaussichten, aber guter Weinjahrgang

Der Remagener Experte Krajewski, mittlerweile nach eigener Auskunft auch Krimiautor, hat einen Trost: Mit den vorerst schlechten Pilzaussichten korrespondierten gute Vorhersagen für den Weinjahrgang 2018.

Vor allem an den diesjährigen Rotwein knüpfen Winzer hohe Erwartungen.

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