Menu
Login
Wetterwissen

Woher kommt der Aprilscherz?

So 01.04.2012 | 07:39 Uhr - Renate Molitor

Die möglichen Ursprünge des Aprilscherzes sind vielfältig. Hier isnd ein paar davon: 

Unbeständiges Wetter?

 Ein Anlass könnte das trügerische und wetterwendische Aprilwetter sein, aber das scheint unwahrscheinlich, da der Brauch in Gegenden beheimatet ist, in denen die Wetterlage im April nicht so wechselhaft ist. 
 
Narrenfest aus dem alten Rom?

Im alten Rom wurde angeblich am 1. April ein Narrenfest zu Ehren der Göttin Venus mit rauschenden Orgien und jede Menge mutwilliger Streiche unter Freunden gefeiert. Schließlich war ihr der ganze April geweiht. Auch das ist nicht unwahrscheinlich.

 Aus der Augsburger Münzanstalt

Der Augsburger Reichstag beschloss 1530 die Vereinheitlichung des staatlichen Münzwesens zum 1. April 1540. Kurz vor dem Stichtag wurde der Termin indes vertagt - pekuniäre Spekulanten ernteten Hohn und Spott. Das mag als Mosaikstein für die Verbreitung gut sein, nicht aber für die Erklärung eines weltweiten Brauchs.

Kalenderreform?

Der französische König Karl IX. verlegt 1564 im Zuge einer Reformierung des Gregorianischen Kalenders das bis dahin am 1. April gefeierte Neujahrsfest auf den 1. Januar. Wer dem nicht folgen wollte, galt als "April-Narr". Diesen Personen wurde zwar - wie beim Neujahrsfest üblich - etwas geschenkt. Aber diese Geschenke waren Scherze und man erzählte viele Lügen. Das klingt schon eher wahrscheinlich. 
 
Hier ein paar der schönsten Scherze der Vergangenheit:
 
Der älteste Aprilscherz in einer Zeitung wurde am 1. April 1774 in Deutschland veröffentlicht. Was damals Ulk war, ist zwar heute längst machbar. Aber die damals angepriesene Methode hat noch immer Witz: Erklärt wurde, wie man nicht nur Ostereier, sondern auch Hühner in allen möglichen Farben züchten könne. Man brauche nur die Umgebung der Hühner in der jeweils gewünschten Farbe anzustreichen, damit sich Hühner entsprechend anpassen.
 
So veröffentlichte am 1. April 1835 die New Yorker Zeitschrift "Sun" einen Artikel über ein neuartiges Fernrohr, mit dem man selbst auf dem Mond Pflanzen und Tiere beobachten könnte. Die Leser hielten sich den Bauch vor Lachen, nein, so dumm waren sie nicht, dass sie darauf hereinfielen. Nun, mit den modernen Fernrohren von heute ist das ja nahezu möglich geworden.
 
Am 1. April 1780 wanderte eine neugierige Volksmenge aus der Umgebung Berlins nach Potsdam, um die in einem Berliner Badeort in der Nacht niedergegangenen taubeneigroßen Hagelkörner zu bestaunen. Niemand anders als Friedrich der Große soll sich diesen Aprilscherz ausgedacht und sich königlich darüber amüsiert haben.
 
Auch die Neuzeit war erfinderisch. Als bahnbrechend entpuppte sich die neue Entwicklung der WDR: Die erste Schnüffel-Webseite im Internet, auf der Fotos von Rosen oder vollen Aschenbechern nicht nur betrachtet, sondern auch erschnüffelt werden können.
 
Der ADAC legte - pünktlich zum Aprilbeginn - einen Vorschlag für mehr Verkehrsicherheit auf den Tisch: Der Autoclub fordert eine dritte Blinkleuchte - und zwar für vorne, wenn man geradeaus fahren will.
 
Frohe Kunde gab der Privatsender "Antenne MV" in Mecklenburg-Vorpommern aus. Die noch zu DDR-Zeiten bestellten "Trabant" sind produziert und können abgeholt werden - zum Preis von 13.600 Mark.
 
Endlich Klarheit bei den Rundfunkgebühren. Nur wer bezahlt hat, bekommt ab dem 1. Juni von der GEZ einen roten Punkt zugesandt, den er sich ins Fenster kleben muss. Wer den Punkt nicht hat, wird verstärkt kontrolliert.
 
Der Fernsehknüller für 1996 hieß "OP-TV". RTL verhandelte bereits mit der Uni-Klinik in Aachen über eine Live-Sendung aus dem Operationssaal. Endlich können dann auch Kunstfehler via Film dokumentiert werden.
 
Die österreichische Nachrichtenagentur APA meldete 2007 Neues in Sachen Klimaschutz: Wissenschaftler entwickelten ein Verfahren, mit dem Indiens heilige Kühe bei Darm-Winden statt Methan das harmlosere Kohlendioxid ausstoßen. Die Methode sei auf Menschen übertragbar.
 
Bei mehreren Rundfunksendern liefen 2011 die Telefone heiß. Im Radio war zu hören, das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg erlasse Verkehrssündern 60 000 Punkte, um sein Image aufzupolieren. Auf „punkteerlass.de“ könne man sich an einer Lotterie beteiligen.


 

Teile diese Info mit deinen Freunden
Artikel bewerten
Zur News-Übersicht Wetterwissen

Empfehlungen

3-Tage-Wetter: "Kalte Sophie" schlägt regional eiskalt zu
Wetter 16 Tage: Spitzt sich die Dürre weiter zu?
Extremwetter in Europa: Dürre im Norden, Sturzfluten im Süden – kein Ende in Sicht
Sommerprognose 2025: Meteorologe sieht viel Hitze – und große Unsicherheit beim Regen
Wetter-Scanner: Keine Chance für Hitze? Das passiert nach den Eisheiligen
Storchencam Röttenbach live - Röttenbacher Storchennest
Entenfamilie wiedervereint: Feuerwehr rettet Küken aus Gully
99,999 Prozent der Tiefsee sind nicht erforscht - Unwissen könnte zum Problem werden
Freitaucher schwimmt inmitten von Haien
Fallschirmspringer verliert iPhone beim Sprung – und findet Handy unversehrt wieder