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Garten

Warum selteneres Gießen dem Rasen sogar gut tun kann

Do 21.07.2022 | 11:52 Uhr - Quelle: dpa
Dichter Rasen ohne aufwendige Pflege? So geht's!

Aufgrund der starken Hitze und der Trockenheit rufen Kommunen europaweit zum Wassersparen auf. Eine Sparmöglichkeit, die unserem Garten sogar gut tun kann: Den Rasen seltener wässern.

Viele Gartenfreunde sind darauf bedacht, dass ihr kleines Paradies auf dem eigenen Grundstück auch immer bestens aussieht. Dafür ist viel Pflege wichtig. Doch gerade in diesem Hitzesommer wird der Wassermangel zunehmend zum Problem. Einige Flüsse führen bereits deutlich zu wenig Wasser, weshalb auch bei uns in Deutschland zum Wassersparen aufgerufen wird.

Dann kommt man schnell in die Bredouille. Denn das Gießen eines Gartens ist nun mal gewissermaßen Trinkwasserverschwendung. Die gute Nachricht ist aber: Es kann dem Rasen sogar gut tun, wenn er seltener gewässert wird.

Welche immense Bedeutung Wasser sparen hat, erfährst du hier.

Das Problem mit regelmäßigem Wässern

"Es ist absolut falsch, dem Rasen jeden Tag ein bisschen Wasser zu geben", macht Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft, deutlich. Denn das bisschen Wasser vom Gießen kann nur die obersten Zentimeter des Gartenbodens benässen.

Deswegen wandern die Wurzeln aus der Tiefe innerhalb kurzer Zeit nach oben zum Wasser, erklärt Nonn. Und das bedeutet, dass die Pflanzen noch empfindlicher für Trockenheit werden, als wenn ihre Wurzeln noch tiefer im Erdreich liegen.

Durch häufiges Wässern behebt man zwar kurzfristig den Durst der Pflanzen, verschlechtert ihre Lage aber insgesamt. "Es ist daher besser, relativ selten, aber dann ausreichend Wasser zu geben, sodass auch die Wurzelspitzen in der Tiefe etwas abbekommen", sagt Nonn.

Wie dein Rasen ohne große Pflege dicht und strapazierfähig wird, erklären wir dir im Video oben.

Wann sollte man also gießen?

Wann man den Rasen wässern sollte, zeigt das Gras an. "Man kann den Gräsern den beginnenden Wassermangel recht gut ansehen. Sie verlieren ihre Spannkraft. Die Gräser richten sich nicht mehr auf, nachdem man auf sie getreten ist", erläutert der Leiter der Forschungsabteilung eines Rasenproduzenten.

"Und sie verfärben sich in aller Regel. Sie werden etwas dunkler und bekommen eine graugrüne Farbe".

Wie viel Wasser reicht aus?

"Sandige Böden speichern Wasser in der Hauptwurzelzone, das sind bei Rasen etwa zehn bis 15 Zentimeter, um die 15 Liter Wasser pro Quadratmeter", erklärt Nonn.

"Bei einer klassischen Rasengröße von 200 Quadratmetern reden wir über einen Wasserbedarf von drei Kubikmetern, also 3000 Liter". Diese speichert der Boden und die Pflanze kann sich dort daraus bedienen.

Und wie lange genügt das dann?

"Je nach Witterung, Tagestemperatur und Verdunstung reicht das für drei, vier, fünf Tage, bei großer Hitze vielleicht aber auch nur für zwei Tage", so der Vorsitzende.

Ein lehmiger Boden kann deutlich mehr Wasser speichern – nämlich fünf bis sechs Kubikmetern Wasser, also 5000 bis 6000 Liter Wasser. "Hier ist die Trockenheit beim Rasen also deutlich später zu sehen als bei sandigen Böden".

Der Wasserzählerstand kann Aufschluss geben

Ein Problem bleibt: Nicht an jedem Rasensprenger lässt sich die Abgabemenge einstellen. Nonns Tipp hierfür: den Zählerstand der Wasseruhr im Haus vor dem Anstellen und dann nach einer Weile wieder ablesen.

"So habe ich das bei mir zu Hause auch gemacht", erklärt der ausgebildete Greenkeeper. "Nach einer Stunde habe ich festgestellt, dass erst 800 Liter Wasser aus meiner Beregnungsanlage geflossen waren. Also noch viel zu wenig. Da wird mancher erstaunt sein, wie lange die Beregnung braucht".

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