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Unwetter

Versicherer: SABINE kostet rund 700 Millionen Euro

Mi 12.02.2020 | 10:19 Uhr - Quelle: dpa / wetter.com
Dieses Haus in Hamburg wurde von Orkan SABINE zerstört. ©dpa

Während sich die Wetterlage in Deutschland am Dienstag beruhigte, hat das Orkantief SABINE weiter südlich noch schwere Schäden verursacht - und ein weiteres Todesopfer gefordert.

Die Versicherungsbranche dürfte bei den Zerstörungen durch Orkantief SABINE vergleichsweise glimpflich davongekommen sein. Die versicherten Schäden belaufen sich in Deutschland wohl auf 500 bis 700 Millionen Euro, wie der Versicherungsmakler Aon am Dienstag in Hamburg mitteilte. Dass es nicht schlimmer kam, führt Aon auch darauf zurück, dass der Fernverkehr der Deutschen Bahn, der Flugverkehr der Lufthansa-Tochter Eurowings und der Fährbetrieb an den Küsten rechtzeitig eingestellt worden war.

SABINE verursacht Schäden von 700 Millionen Euro

SABINE hat Deutschland seit Sonntag erfasst und den Angaben zufolge vor allem im Süden hohe Schäden angerichtet. Gut zwei Jahre zuvor war Sturm FRIEDERIKE über das Land gefegt und hatte Sachschäden von rund 900 Millionen Euro verursacht. Nach früheren Angaben des Versichererverbands GDV waren seit 1997 nur die Stürme LOTHAR (1999), JEANETT (2002) und KYRILL (2007) noch stärker als FRIEDERIKE.

Allein auf der Nordseeinsel Wangerooge hinterließ SABINE Schäden in Millionenhöhe. Dort wurde etwa ein Kilometer Strand weggespült. Aktuelle Aufnahmen siehst du in folgendem Video.

Orkantief SABINE verursachte schon am Montagnachmittag mehrere Sturmfluten im Norden. So gab es beispielsweise in Hamburg am Fischmarkt eine schwere Sturmflut. SABINE hinterließ zudem Schäden auf der Nordseeinsel Wangerooge in Millionenhöhe. Dort wurde etwa ein Kilometer Strand weggespült. Aktuelle Aufnahmen dazu siehst du in unserem Video.

Orkan fordert Todesopfer in Italien

Während sich die Wetterlage in Deutschland am Dienstag beruhigte, hat das Orkantief weiter südlich noch schwere Schäden verursacht - und ein weiteres Todesopfer gefordert. Aufgrund des Orkans, der in Südeuropa CIARA heißt, wurde in Italien eine Frau getötet. Wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb, wurde die 77-Jährige am Dienstag in Traona in der Lombardei von Teilen eines herumwirbelnden Dachs getroffen.

Im Norden Italiens erreichte der Orkan den Angaben nach zum Teil mehr als 200 Kilometer pro Stunde, so auch im Piemont. Besonders im Norden richtete er Sachschäden an. Bei den Behörden gingen viele Notrufe ein.

In großen Teilen Südtirols fiel zudem der Strom am späten Vormittag zeitweise aus, weil offensichtlich Teile von Bäumen eine Hauptleitung beschädigt hatten. Die Energieversorgung wurde mittags wiederhergestellt.

Verkehrsprobleme und Feuer auf Korsika

Im äußersten Norden der Mittelmeerinsel Korsika erreichte CIARA in Böen ein Tempo von 219 Stundenkilometern. Das liege leicht unter dem Rekord vom Januar 2018, als am Cap Corse 225 Stundenkilometer erreicht wurden, berichtete der Wetterdienst Météo France am Dienstag.

Der Sturm löste auf der zu Frankreich gehörenden Ferieninsel erhebliche Verkehrsprobleme aus - betroffen waren Fährverbindungen zum Festland und Flüge, wie der Radionachrichtensender Franceinfo berichtete. Zudem loderten Feuer an mehreren Orten - südlich der Hafenstadt Bastia brannte es auf einer Fläche von mehr als zwei Quadratkilometern.

Die starken Winde haben zum Wiederaufflammen eines Feuers im Süden der Insel geführt. Der Brand breite sich in Richtung des Dorfes Sari aus, warnten die Behörden am Dienstagnachmittag. Bewohner wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen und Türen und Fenster zu schließen. Straßen rund um das Dorf Sari wurden gesperrt.

Weiteres Todesopfer durch Sturm in Großbritannien

Auch in Großbritannien hat der Orkan ein weiteres Menschenleben gefordert. Ein älterer Mann wurde beim Spaziergang mit seinem Hund in Liverpool von einem Baum erschlagen. Bereits am Sonntag war ein Autofahrer in Südengland durch einen herabstürzenden Baum getötet worden. 

Am Londoner Flughafen Heathrow wurde der Flugbetrieb durcheinandergewirbelt. So musste ein Flieger bei starken Windböen nach der Landung durchstarten:

Tief CIARA, hierzulande als SABINE bekannt, sorgte nicht nur in Deutschland, sondern auch in England für Chaos. Am Londoner Flughafen Heathrow musste ein Flieger bei starken Windböen nach der Landung durchstarten.

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