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Klima

Nach extremer Hitze: Monsun-Katastrophe in Indien befürchtet

Do 11.07.2019 | 16:21 Uhr - Bettina Marx
Monsunregenfälle sorgen in Indien jedes Jahr für Überschwemmungen. ©dpa

Die Wetterextreme in Indien reißen nicht ab. Nach der tödlichen Hitzewelle droht nun die nächste Katastrophe. Die Folgen des heftigen Monsunregens könnten dramatisch sein.

Die Bevölkerung Indiens leidet seit mehreren Wochen unter den extremen Wetterbedingungen. Bereits Anfang Juni forderte eine Hitzewelle in Indien Dutzende Todesopfer. In Churu im Norden Indiens beispielsweise wurden am 1. Juni 2019 mehr als 50 Grad gemessen. In der Hauptstadt Delhi sorgte die heftige Hitzewelle für Temperaturrekorde. Schulen blieben geschlossen.

Monsun in Indien: Überschwemmungen und Erdrutsche drohen

Nun steht die nächste Katastrophe unmittelbar bevor. Heftige Monsunregenfälle könnten im Nordosten Indiens für Erdrutsche und Überschwemmungen sorgen. Wettermodelle berechnen bis Ende der Woche Niederschlagssummen von 500 bis 700 l/m². Da sich die Niederschläge am Südrand des Himalayas stauen, sind vor allem Nepal, Bhutan und der äußerste Norden und Nordosten Indiens betroffen. Auch die Teeanbaugebiete Darjeeling und Assam liegen in dieser Region. 

In Patna im Nordosten Indiens sind seit Anfang Juli bereits 210 l/m² gefallen. Dort könnten binnen weniger Tage nochmal knapp 100 l/m² dazukommen. Noch heftiger sind die Niederschlagprognosen im Distrikt Ramechhap in Nepal. Dort werden bis Sonntag (14. Juli 2019) rund 900 l/m² vorhergesagt. 

Katastrophale Folgen in armen Gebieten

Bei diesen enormen Niederschlagssummen sind heftige und großflächige Überflutungen sowie Erdrutsche möglich. Besonders katastrophal könnten die Folgen des Monsuns in armen Regionen Indiens sein, da diese vor Wind und Schlammlawinen kaum geschützt sind. Vor allem dort sind Todesopfer zu befürchten, Menschen könnten obdachlos werden. Da durch Überschwemmungen Wasserstellen verunreinigt werden könnten, besteht zudem die Gefahr, dass sich in überfluteten Regionen Krankheiten ausbreiten.

Die schlechte Stadtplanung und die illegalen Bauten wurden in der Vergangenheit immer wieder für das Chaos verantwortlich gemacht, das der Monsun jedes Jahr aufs Neue in Teilen Indiens verursacht.  

Tote nach Monsunregen Anfang Juli

Erst Anfang Juli hat ein ungewöhnlich starker Monsunregen im Westen Indiens vielen Menschen das Leben gekostet. Die meisten Todesopfer gab es in einem Slum in der Finanzmetropole Mumbai, weil die Wassermassen die Mauer eines angrenzenden Stadtparks zum Einsturz brachten. Zwei Menschen ertranken im selben Stadtteil in ihren Autos. Drei weitere, darunter ein dreijähriges Kind, kamen im Vorort Thane ums Leben. In dem 200 Kilometer entfernten Pune starben sechs Menschen, als eine Mauer unter Dauerregen auf ihre Hütten stürzte. 

Der Monsun bringt jedes Jahr heftigen Regen und starken Wind nach Südasien. Die Monsunzeit in Indien dauert - mit einigen regionalen Unterschieden - von Juni bis September. Während der Haupt-Monsunzeit lösen starke Regenfälle besonders in den gebirgigen Teilen des Landes immer wieder Überschwemmungen und Erdrutsche aus.

In welchen Ländern das Risiko noch höher ist, bei einer Naturkatastrophe ums Leben zu kommen, siehst Du in diesem Video: 

In einigen Ländern ist das Risiko, bei einer Naturkatastrophe ums Leben zu kommen, besonders hoch. Welche das sind zeigt der kürzlich veröffentlichte Weltrisikobericht des „Bündnis Entwicklung hilft“ passend zum Beginn der UN-Klimakonferenz in Katowice in Polen. Durch den Klimawandel immer häufiger zu extremen Naturereignissen kommt.

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