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Unwetter

Unwetter: Ausnahmezustand in Berlin - Zwangspause in Wacken

Do 01.08.2019 | 10:30 Uhr - Quelle: dpa / wetter.com
Nach starken Regenfällen waren am Mittwoch Straßen in Berlin überflutet. ©dpa

Schwere Gewitter mit Starkregen haben am Mittwoch in Berlin und Bad Doberan die Feuerwehren auf Trab gehalten. Auch beim Wacken Open Air sorgte ein Unwetter für Komplikationen.

Blitz, Donner, Sturmböen und starke Regenfälle haben der Feuerwehr in Berlin am Mittwochabend schwer zu schaffen gemacht. Insgesamt habe es laut eines Feuerwehr-Sprechers 116 wetterbedingte Einsätze gegeben.

Keller liefen voll und Bäume kippten um. Für etwa anderthalb Stunden rief die Feuerwehr vorsorglich den Ausnahmezustand aus. Ausnahmezustand bedeutet, dass Einsätze je nach Wichtigkeit bearbeitet werden und nicht nach der Zeit des eingehenden Notrufes.

Wasserschaden bei der Feuerwehr in Berlin Wilhelmsruh

Dabei war die Feuerwehr auch selbst von den Regenfällen betroffen. Im Ortsteil Wilhelmsruh habe es bei der Freiwilligen Feuerwehr selbst einen Wasserschaden gegeben, sagte der Sprecher. Sie sei deshalb außer Dienst gewesen. Der Norden von Berlin sei deutlich stärker betroffen gewesen als der Süden. Neben der Berufsfeuerwehr seien mehrere freiwillige Feuerwehren im Einsatz gewesen. Am späten Abend war die Feuerwehr noch dabei, die Notfälle abzuarbeiten.

Bereits am Montagabend musste die Berliner Feuerwehr wegen eines Unwetters zu einer Vielzahl von Einsätzen ausrücken. Ob an den kommenden Tagen erneut in Deutschland mit starken Gewittern zu rechnen ist, zeigen wir im Video Deutschland AKTUELL.

Zu Wochenbeginn breitet sich sehr heiße Luft aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland aus. Am Dienstag steigen die Temperaturen im Südwesten auf bis zu 36 Grad, am Mittwoch wird mit bis zu 38 Grad der Höhepunkt erreicht! Neben viel Sonnenschein bleibt es zunächst trocken, erst ab Donnerstag nimmt das Gewitterrisiko deutlich zu. Alle Details hat unser Meteorologe Alexander König in der 3-Tage-Wettervorhersage "Deutschland AKTUELL".

Festivalgelände in Wacken wegen Unwetter teilweise geräumt

Auch die Heavy-Metal-Fans beim Wacken Open Air in Schleswig-Holstein haben die Macht des Wetters zu spüren bekommen. Wegen eines Unwetters musste am Mittwochabend ein Teil des Veranstaltungsgeländes in Wacken kurz geräumt worden. Im Wackinger Village und im Bereich vor der Bühne "Beergarden-Stage" wurden die Fans aufgefordert, das Gelände zu verlassen und in den Fahrzeugen Schutz zu suchen, wie die Polizei mitteilte. Diese beiden Bereiche waren für die Besucher bereits zugänglich, das übrige Festivalgelände wird am Donnerstag eröffnet.

Als das Gewitter durchgezogen war, durften die Besucher wieder auf das Festivalgelände. 

Ein Gewitter zog knapp am Gelände vorbei, die Ausläufer waren kurz zu spüren. Betroffen war auch der Auftritt der "Wacken Firefighters". Die Show der örtlichen Feuerwehrkapelle gilt als inoffizieller Auftakt des Festivals. Sie wurde nach dem dritten Lied abgebrochen. Der Auftritt soll wiederholt werden, hieß es.

Starkregen lässt Keller in Flensburg und Bad Doberan volllaufen

Schlimmer als in Wacken tobten die Gewitter am Mittwochabend in Flensburg und Bad Doberan an der Ostsee (Mecklenburg-Vorpommern). In Bad Doberan liefen rund 60 Keller wegen starken Regens voll. Die Feuerwehrwehr war mit rund 80 Kräften vor Ort, weil sich auch auf den Straßen das Wasser staute.

Chaotische Verhältnisse gab es im Großraum Flensburg. Die Rettungskräfte waren im Dauereinsatz. Die Feuerwehren mussten im Flensburger Stadtgebiet zu über 190 Einsätzen ausrücken. 

Knietiefe Wassermassen in Flensburg

In den Straßen der Fördestadt drückten sintflutartige Wassermassen zeitweise die Gullydeckel hoch. Teilweise kam der Verkehr zum Erliegen. In Unterführungen mussten sich Autos zum Teil durch knietiefe Wasserfluten kämpfen. "Einige Fahrzeuge blieben in der Wassermasse stecken und konnten nicht mehr weiterfahren", wie ein Polizeisprecher sagte. Besonders am Hafen gab es Probleme: Dort reichte das Wasser bis an die Gebäude ran.

Die Polizei wurde 41 Mal alarmiert, um Gefahrenstellen abzusichern. Viele Keller waren vollgelaufen und mussten abgepumpt werden. Auch im Umland kämpften die Feuerwehren gegen die Regenmassen. Dort wurden rund 90 wetterbedingte Einsätze gezählt.

Schwere Gewitter über Brandenburg

In der Nacht zu Donnerstag zogen dann heftige Gewitter über Brandenburg. Allein im Barnim nördlich von Berlin wurden nach Feuerwehrangaben 105 unwetterbedingte Einsätze gefahren. Bernau war demnach ein Hotspot des Unwetters. In Oberhavel gab es 13 und in der Uckermark zwei unwetterbedingte Einsätze.

In Bernau stand das Wasser an einigen Stellen bis zu 70 Zentimeter hoch. Die Straßen in der Stadt wurden bisweilen zu Flüssen, Keller liefen voll. Die Einsätze dauerten etwa bis 6.30 Uhr am Donnerstagmorgen.

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