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Über 30 Jahre nach Tschernobyl: Noch immer radioaktive Pilze in Bayern

Do 10.10.2019 | 13:50 Uhr - Marvin Klecker
Wildpilze wie der Semmelstoppelpilz sind von der Radioaktivität besonders betroffen. ©Shutterstock

Auch lange Zeit nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl lassen sich vor allem in Bayern noch radioaktive Rückstände finden. Wie kommt es dazu?

Die Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl am 26. April 1986 gehört immer noch zu den größten atomaren Unfällen der Menschheitsgeschichte. Die Auswirkungen bekam man damals auch in Deutschland zu spüren. 

Auswirkungen von Tschernobyl sind in Bayern noch zu spüren

Nun hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) mitgeteilt, dass die Auswirkungen der Katastrophe allen voran in Bayern noch bis heute zu spüren sind. Dort wurde nämlich in einigen Wildpilzen der radioaktive Stoff Cäsium nachgewiesen. Der Grund hierfür ist, dass das Cäsium-137 eine Halbwertszeit von rund 30 Jahren hat, wodurch das aus Tschernobyl stammende Element bisher erst zur Hälfte zerfallen ist.

Pilze mit viermal höherer Radioaktivität als erlaubt

So weisen allen voran bestimmte Wildpilzarten eine derzeitige Belastung von bis zu 2.400 Becquerel pro Kilogramm auf. Unter der Einheit Becquerel versteht man die Anzahl von radioaktiven Zerfällen in einer Sekunde. Der zulässige Grenzwert für im Handel verkaufte Wildpilze liegt bei lediglich 600 Becquerel.

Einige Sorten sind betroffen

Doch welche Arten sind von der radioaktiven Strahlung besonders betroffen? So weisen die Semmelstoppelpilze, die Elfenbein- und Braunscheibigen Schnecklinge und die Maronenröhrlinge weitaus erhöhte radioaktive Werte auf. 

Manche Regionen weisen besonders hohe Radioaktivität auf

Einen hohen Cäsiumgehalt haben die Pilze vor allem im Bayerischen Wald, im Donaumoos, im Berchtesgadener Land sowie in der Region Mittenwald. Daher gilt besonders dort: Aufpassen bei der Pilzsuche und die betroffenen Arten lieber nicht verzehren!

Mehr zu diesem Thema erfährst du im folgenden Video:


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