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Unwetter

Tsunami-Katastrophe in Indonesien: Flutwelle trifft Urlaubsregion

Di 25.12.2018 | 09:00 Uhr - Quelle: dpa
Die Bilder erinnern an Aufnahmen aus 2004. Damals traf schon einmal eine Flutwelle auf die indonesische Küste. ©dpa

Mitten in der Urlaubssaison brechen mächtige Flutwellen über die Küsten der Inseln Sumatra und Java herein. Die Tsunami-Katastrophe koste mindestens 429 Menschen das Leben.

Bei einer Tsunami-Katastrophe auf den indonesischen Inseln Sumatra und Java sind mindestens 429 Menschen ums Leben gekommen. Es wird befürchtet, dass die Zahlen noch steigen könnten. Die Flutwellen waren mitten in der Urlaubssaison über beliebte Touristenstrände hereingebrochen.

Unterwasser-Erdrutsch löst Tsunami in Indonesien aus 

Getroffen wurden Küstenstriche zu beiden Seiten der als Sundastraße bekannten Meerenge zwischen Sumatra und Java. Laut der Indonesischen Agentur für Geophysik war die Ursache vermutlich ein Ausbruch des in der Meeresenge liegenden Vulkans Anak Krakatau, der wiederum einen Unterwasser-Erdrutsch zur Folge hatte. Demnach ereignete sich die Eruption am Samstagabend um 21.03 Uhr (Ortszeit), 24 Minuten später sei der Tsunami auf Land getroffen.

Verschlimmert wurde die Situation dadurch, dass gleichzeitig Flut herrschte, wie Katastrophenschutz-Sprecher Sutopo Nugroho erklärte.

Seit Monaten spuckte der Anak Krakatau Gestein und Asche. Am Samstagabend kam es zu einer heftigen Eruption, die offenbar eine Flutwelle auslöste. Die Tsunami-Katastrophe forderte viele Menschenleben.

Flutwelle reißt Menschen auf Sumatra und Java in den Tod

Nach seinen Worten kamen sowohl in der zu Sumatra gehörenden Provinz Lumpang auf der nördlichen Seite der Sundastraße Menschen zu Tode als auch in Javas Provinz Banten, die südlich der Meeresenge liegt und an die indonesische Hauptstadt Jakarta grenzt.

Einige der am heftigsten getroffenen Gegenden befinden sich in Banten, wo es viele Strandunterkünfte für Touristen gibt. Alleine hier starben nach Angaben von Nugroho mehr als 126 Menschen. Angesichts der Urlaubssaison herrschte dort Hochbetrieb.

Schwere Tsunami-Schäden: Viele Häuser völlig zerstört

Nugroho zufolge wurden mindestens 430 Häuser, neun Hotelanlagen, zehn Schiffe und Dutzende Autos beschädigt. Schwere Tsunami-Schäden wurden unter anderem vom Urlauberstrand Carita gemeldet.

Nugroho verbreitete über seine Twitter-Seite Videoaufnahmen, auf denen Trümmerhaufen vor zerstörten Häusern und völlig demolierte Autos zu sehen waren.

Auch zwei Tage nach der verheerenden Flutwelle vom Samstagabend waren einige betroffenen Gebiete noch schwer zugänglich, Trümmer und umgestürzte Bäume machten Straßen unpassierbar, rund 700 Gebäude sind zerstört. Mehr als 10.000 Bewohner der Küstenregionen wurden in höhere Gebiete zwangsevakuiert.

Ein verheerender Tsunami hat in Indonesien, mehr als 400 Menschenleben gekostet. Er traf am Wochenende auf die Küsten von Java und Sumatra. Die Zahl der Toten steigt leider immer weiter. Auch zwei Tage nach der verheerenden Flutwelle vom Samstagabend waren einige betroffenen Gebiete noch schwer zugänglich, Trümmer und umgestürzte Bäume machten Straßen unpassierbar, rund 700 Gebäude sind zerstört. Mehr als 10.000 Bewohner der Küstenregionen wurden in höhere Gebiete zwangsevakuiert. Die Flutwarnung wurde um einen Tag bis Mittwoch verlängert. Als Auslöser gilt ein Unterwasser-Erdrutsch im Meer nach einem Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau. Indonesien verfügt trotz seiner exponierten Lage auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring über kein Vorwarnsystem für Vulkanausbrüche und Unterwasser-Erdrutsche.

Erinnerungen an frühere Tsunamis 

Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Für die Einwohner sind Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche keine neue Erfahrung. Der Inselstaat hat so viele aktive Vulkane wie kein anderes Land der Welt.

Beim Mega-Tsunami an Weihnachten 2004 starben dort mehr als 160.000 Menschen, so viele wie nirgendwo sonst in der Region. Insgesamt kamen damals in den östlichen Anrainerstaaten des Indischen Ozeans etwa 230.000 Menschen ums Leben.

Vor knapp drei Monaten wurde die bei Urlaubern beliebte indonesische Insel Sulawesi von einem schweren Erdbeben und einem dadurch ausgelösten Tsunami heimgesucht, der mehr als 2200 Menschen das Leben kostete. Damals machte sich unter vielen Indonesiern Verbitterung breit über die aus ihrer Sicht zu langsame Reaktion der indonesischen Behörden auf die Katastrophe.

In welchen Ländern das Risiko, bei einer Naturkatastrophe ums Leben zu kommen, besonders hoch ist, ist in diesem Video erklärt:

In einigen Ländern ist das Risiko, bei einer Naturkatastrophe ums Leben zu kommen, besonders hoch. Welche das sind zeigt der kürzlich veröffentlichte Weltrisikobericht des „Bündnis Entwicklung hilft“ passend zum Beginn der UN-Klimakonferenz in Katowice in Polen. Durch den Klimawandel immer häufiger zu extremen Naturereignissen kommt.

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