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Natur & umwelt

Tigermücke breitet sich in Deutschland aus - Wie du dich und dein Zuhause schützen kannst

Mo 28.07.2025 | 12:43 Uhr - Redaktion - Quelle: dpa
Tigermücken sind tagaktiv und ausschließlich die Mückenweibchen saugen unser Blut. ©Adobe Stock

Die Tigermücke ist längst in Deutschland angekommen - und mit ihr das Risiko für gefährliche Viruskrankheiten wie Dengue oder Chikungunya. Was du über Schutz und Ausbreitung wissen solltest.

Immer häufiger gibt es Tigermücken auch in Deutschland. Ein Problem, denn die Insekten aus Südostasien können Krankheitserreger übertragen. Dazu gehören laut Robert Koch-Institut etwa Viren von West-Nil, Dengue, Zika und Chikungunya. 

Infektionen mit dem Chikungunya-Virus werden derzeit weltweit immer mehr gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation befürchtet eine neue Epidemie. Die Ständige Impfkommission hat erstmals Anfang Juli eine Impfempfehlung ausgesprochen - und zwar für Reisende ab 12 Jahren, die in Gebiete mit aktuellem Chikungunya-Ausbruch fahren.

Doch keine Panik: Bislang handelt es sich bei den in Deutschland festgestellten Fällen um Infektionen, die im Ausland erworben wurden, schreibt das Gesundheitsamt Baden-Württemberg. In diesem Bundesland wurden vor einigen Jahren übrigens Tigermücken erstmals gemeldet.

Doch wie können wir uns vor Tigermücken schützen? Und was hilft, damit sich die invasive Insektenart hierzulande nicht weiter verbreitet? 

Wie sich Tigermücken in Deutschland verbreiten

Dazu muss man erst einmal wissen, wie sich die Tiere fortpflanzen. Viel Regen und dann sommerliche Temperaturen - das sind ideale Bedingungen für Steckmücken, wozu auch die Tigermücken gehören. Denn in kleinsten Pfützen und Tümpeln legen die Weibchen ihre Eier ab. Kurze Zeit später schlüpfen daraus die Larven, erklärt der NABU.

In den warmen Monaten sind Mücken eine lästige Plage. Doch sie können auch gefährlich werden. Denn in Deutschland breiten sich Mückenarten aus, die eigentlich in südlicheren Gefilden heimisch sind. Allen voran die Asiatische Tigermücke. In Deutschland hat die zwar noch keine Erreger übertragen, doch die Wahrscheinlichkeit dafür steigt Wissenschaftler:innen zufolge. Wie sich die neue Mückenart ausbreitet und wie hoch die Gefahr vor neuen Erregern ist, sagt Doreen Werner vom Leibniz-Institut für Agrarlandschaftsforschung.

Die Tigermücke ist sehr anpassungsfähig - ihre Larven können auch Trockenphasen überstehen, so das Gesundheitsamt Baden-Württemberg. Als Brutstätten nutzt das Insekt gerne Wasserreste in Blumenvasen, Eimern, Regentonnen oder Pfützen auf Abdeckplanen oder in Altreifen.

Schutz vor Tigermücken: Das kannst du zu Hause tun

Um Mücken keinen Lebensraum zu bieten, sollte man im Garten und auf dem Balkon stehendes Wasser vermeiden, rät Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale NRW. Konkret empfiehlt die Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz:

Außerdem sind feinmaschige Netze hilfreich gegen Mücken - den Schutz kann man über Betten oder Kinderwagen spannen. Die Netze passen zudem gut ins Urlaubsgepäck, so Effers.

Übrigens: Insektenschutzgitter an Fenstern und Türen sind nicht nur gegen Mücken praktisch: Sie halten auch andere Insekten, etwa Motten fern. 

Zusätzlich können Effers zufolge Ventilatoren schützen. Denn der Luftstrom irritiert die Mücken. Und im Freien kann man sich laut NABU mit langer Kleidung vor möglichen Stichattacken schützen. 

Was du besser nicht tun solltest

Um Mücken zu bekämpfen, gibt es noch andere Methoden, etwa elektrische Fliegenklatschen, Mückenstecker oder Fallen mit UV-Licht. Doch diese Lichtfallen locken auch viele Nützlinge an. Daher ist das Aufstellen im Freien verboten, so Kerstin Effers.

Tigermücken erkennen und melden - So hilfst du mit

Tigermücken sind übrigens tagaktiv und ausschließlich die Mückenweibchen saugen unser Blut. Tigermücken sind auffällig schwarz-weiß gemustert. Wer eine Tigermücke entdeckt, kann dies den jeweils zuständigen Behörden melden. Das ist wichtig, damit auftretende Populationen frühzeitig entdeckt werden. Wer konkret zuständig ist, zeigt die Plattform Tiger.

Tipp: Die Verbreitung von Mücken in Deutschland dokumentiert unter anderem das Friedrich-Loeffler-Institut in einer Karte. Wer mithelfen will, kann die Mücke vorsichtig einfangen und zur Bestimmung ans Team des Mückenatlas schicken.

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