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Klima

Temperaturrekord in Grönland - Gletschereis schmilzt

Mi 14.09.2016 | 00:00 Uhr - Quelle: dpa
Die Gletscherschmelze hat steigende Wasserstände und kräftigere Stürme zur Folge. ©dpa

Global gesehen ist der Sommer 2016 der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch in Grönland war es in diesem Sommer ungewöhnlich warm - mit dramatischen Folgen.

Von Juni bis August 2016 war es weltweit so warm wie nie zuvor in diesem Zeitraum seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch in Grönland  war der Sommer 2016 ungewöhnlich warm. Diesen Sommer sei es durchschnittlich 2,3 Grad wärmer gewesen als im Schnitt zwischen 1981 und 2010, teilte das dänische Meteorologische Institut (DMI) mit. An 14 Wetterstationen des Landes seien überdurchschnittliche Temperaturen gemessen worden.

"Diese neuen Messungen beweisen uns, dass sich die Tendenz von höheren Temperaturen in der Arktis fortsetzt", sagte der Meteorologe John Cappelen. "Das bedeutet, dass das Gletschereis weiter schmilzt und nicht nur einen steigenden Wasserstand, sondern auch kräftigere Stürme zur Folge haben wird." 

95 Quadratkilometer großer Gletscherabbruch

Der Forscher Jason Box sagte der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau, wegen der Wärme sei eine 95 Quadratkilometer große Eisscholle von einem Gletscher abgebrochen.

Ungewöhnlich frühe Eisschmelze

Erst im Frühjahr hatten Wetterforscher einen Rekord gemeldet: eine ungewöhnlich frühe Eisschmelze auf Grönland. Mitte April wurde auf fast zwölf Prozent der grönländischen Eisdecke mehr als einen Millimeter Schmelze gemessen - und die höchsten Apriltemperaturen seit Beginn der Aufzeichnungen. 

Eine Eisschmelze auf über zehn Prozent der Fläche hatten die Forscher bislang frühestens Anfang Mai gemessen. Das teilautonome Grönland, das zum dänischen Königreich gehört, ist mit seinen 2800 Kilometern von Nord nach Süd und 1000 Kilometern von West nach Ost die größte Insel der Welt. Es besteht zu 85 Prozent aus Inlandeis.

Veränderungen des Ökosystems durch Klimawandel

Im Zuge des Klimawandels drohen dem Ökosystem schwere Veränderungen: Ein Temperaturanstieg um einige Grad könnte das fast vollständige Abschmelzen des Eises auslösen - mit einem massiven Anstieg des Meeresspiegels als Folge. In den vergangenen Jahren hatte sich die Schmelze in den frostfreien Monaten Mai bis September deutlich verstärkt. 

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