Tropische Wirbelstürme des südwestlichen Pazifischen Ozeans, sowie im Indischen Ozean auftretende, werden als Zyklone (Plural) bezeichnet. Sie dürfen nicht mit den uns bekannten, nordatlantisch-europäischen Tiefdruckgebieten, den "außertropischen Zyklonen" verwechselt werden.

 

Derzeit sind in asiatischen Gewässern zwei markante tropische "Systeme" unterwegs. Auch der Begriff "System" ist in diesem Zusammenhang erklärungsbedürftig: Im Idealfalle einer stetigen Entwicklung und Verstärkung besteht der Lebenszyklus tropischer Tiefdruckgebiete nach Lesart des Joint Typhoon Warning Centers (JTWC) aus den Stadien "tropische Depression" - bei Windgeschwindigkeiten bis 33 Knoten (1 Knoten = 1,852 km/h), "tropischer Sturm" - bei 34 bis 63 Knoten, "Taifun" - bei 64 bis 129 Knoten sowie "Super-Taifun" - bei 130 Knoten und mehr.

 

Die tropische Depression 24W (JTWC-Nomenklatur, von den philippinischen Behörden SANTI getauft) bildete sich am 07.10.2013 über der Philippinen-See aus einer Wellenstörung, lag heute Nacht 00:00 UTC bei etwa 14.3°N, 130.0°E und zieht mit einer Marschgeschwindigkeit von ca. 8 Knoten ([kn], 1 Knoten = 1.852 km/h) ziemlich genau westwärts. Bisher wurden andauernde Windgeschwindigkeiten von bis zu 30 kn, in Böen bis zu 40 kn beobachtet. SANTI wird Taifunstärke erreichen, voraussichtlich am 12.10.2013 die philippinische Nordinsel Luzon überqueren und später schnurstracks in Richtung vietnamesische Küste marschieren.

 

Das zweite System, der Zyklon 02B (JTWC-Nomenklatur) entstand am 05.10.2013 als Höhentief über Golf von Thailand, wurde im Verlaufe des 08.10.2013 als Depression im Bodendruckfeld über dem Golf von Bengalen sichtbar und ist seit der vergangenen Nacht bei ca. 13.2°N, 93.4°E als "tropischer Sturm" klassifiziert. Bisher registrierte man andauernde Windgeschwindigkeiten von bis zu 35 kn, in Böen bis zu 45 kn. Auch 02B intensiviert sich zunehmend, um voraussichtlich am

12.10.2013 an der indischen Küste zu landen.