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Unwetter

Sturmflut in Hamburg: Ab welchem Wasserpegel wird es gefährlich?

Mi 16.02.2022 | 11:43 Uhr - Daniela Kreck
Keller unter Wasser: Das musst du tun

Heftige Orkane werden Deutschland treffen. Durch die kräftigen Winde wird es an der Nordsee zu einer Sturmflut kommen und die Wasserstände rücken in den Fokus. Ab wann wird es gefährlich?

Mehrere Orkane rauschen in den nächsten Tagen über Deutschland hinweg und werden erhebliche Schäden verursachen. Neben umstürzenden Bäumen und wackeligen Gerüsten wird an der Nordsee eine Sturmflut bis sogar schwere Sturmflut erwartet. Hierbei horcht Hamburg natürlich besonders auf.

Erinnerungen an Sturmflut 1962 in Hamburg

Im Jahr 1962 erlebte die Hafenstadt eine heftige Sturmflut, bei der über 300 Leute gestorben sind. Damals befand sich der Wasserpegel bei 5,70 Meter über Normalhöhennull (NHN). Seitdem hat Hamburg seine Deiche immer wieder erhöht. Inzwischen sind Höhen zwischen 7,50 Meter und 9,25 Meter über NHN erreicht.

Diese Woche wird die Sturmflut zwar wahrscheinlich nicht so schlimm wie im Jahr 1962, doch Vorsicht ist angebracht. Ab welchen Wasserständen wird es wirklich gefährlich und welche Maßnahmen werden ergriffen?

Überfluteter Fischmarkt bei Sturmflut

Dafür gibt es eine Übersicht am Beispiel des Pegels in St. Pauli. Eine Sturmflut gilt bei vorhergesagten 3,60 Meter über NHN. Das wird auch diese Woche eintreten. Das bedeutet, dass der Parkplatz Neumühlen, der Fischmarkt und die Fischauktionshalle überflutet sein werden. Hier gilt noch Wasserstandsstufe 0 von 4.

Dringliche Warnungen bei schwerer Sturmflut

Bei 4,60 Meter über NHN gibt es dann eine schwere Sturmflut, die diese Woche auch eintreten könnte. Bis dahin wird die Polizei bereits sechs bis acht Stunden vorher Warnungen verkündet haben. Bei 4,50 Meter werden in den betroffenen Bezirken Lautsprecherdurchsagen durchgeführt. Der Warn- und Informationsdienst 'FlutWarn Hafen' benachrichtigt die Bürger:innen per SMS und E-Mail zur Gefahrenlage. 

Sperrungen sind nötig bei Wasserstandsstufe 1

In dem Fall werden auch Bauwerke des öffentlichen Hochwasserschutzes geschlossen und Straßen gesperrt. Bei einer schweren Sturmflut werden außerdem das Elbufer Schulau – Nienstedten, die Promenaden in der Hafencity und der Elbchaussee Höhe Teufelsbrück überflutet sein. Dann gilt auch die Wasserstandsstufe 1.

Sperrung des Hafens bei sehr schwerer Sturmflut 

Bei vorhergesagten 5,60 Meter über NHN gilt eine sehr schwere Sturmflut und die Wasserstandsstufe 2 ist erreicht. Sechs bis acht Stunden vorher wird es gegebenenfalls Fernsehdurchsagen und Internetwarnungen geben. Zudem wird ein größerer Teil des Hafens gesperrt und das Quartier 'Am Sandtorkai' wird überflutet sein.

Gefahr von Deichbrüchen bei Wasserstandsstufe 3

Werden bis zu 7,30 Meter über NHN prognostiziert, gibt es acht Stunden vorher Fernsehdurchsagen und Sirenenwarnung zur Gefahr von Deichbrüchen. Dann wird das gesamte Hafengebiet gesperrt und geräumt. Bei einer Prognose ab 7,20 Meter über NHN wird der Elbtunnel gesperrt und Wasserstandsstufe 3 gilt.

Die richtige Verhaltensweise bei einem Sturm oder gar Orkan kann Leben retten. Denn nicht selten sorgt ein gewaltiger Sturm für Schäden im hohen Millionen- bzw. Milliardenbereich. Bäume können durch die immense Kraft des Windes umfallen, Dächer abgedeckt werden, Baugerüste oder lose Gegenstände können zu Geschossen werden. Wie Sie sich bei einem Sturm am besten verhalten sollten, erklärt Corinna Borau.

Evakuierung von Menschen bei höchster Wasserstandsstufe

Eine Wasserstandsstufe von 4 gilt ab 7,31 Meter über NHN. Hier wird die Bevölkerung über alle verfügbaren Medien gewarnt und Sirenenwarnungen werden ausgerufen. Die Autobahnen werden für den Durchgangsverkehr gesperrt. Außerdem müssen dann 21.500 Personen in Teilen von Wilhelmsburg, Finkenwerder, Harburg, Mitte, Veddel und Bergedorf evakuiert werden.

Doch die bisher höchste aufgetretene Sturmflut befand sich bei 6,45 Meter über NHN am 3. Januar 1976.

Wie stürmisch es die nächsten Tage in deiner Region wird, erfährst du in unserer 3-Tage-Wettervorhersage:

In der Nacht auf Montag ziehen teils kräftige Gewitter über den Süden Deutschlands, örtlich drohen Überflutungen. Danach beruhigt sich die Wetterlage und vielerorts zeigt sich wieder die Sonne. Wie warm es zum Wochenstart wird und welche Großwetterlage dahintersteckt, erklärt unser Meteorologe Alban Burster in der 3-Tage-Wetterprognose „Deutschland AKTUELL“.

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