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Klima

Starke Korallenbleiche infolge von El Niño

Di 09.08.2016 | 00:00 Uhr - Quelle: Hannes Tobler / dpa
Ausgebleichte Koralle infolge zu warmer Meerestemperaturen ©dpa

Vor den Malediven ist es aufgrund außergewöhnlich warmer Temperaturen, verursacht durch das Wetterphänomen El Niño, zu einer großflächigen Korallenbleiche gekommen. Das Absterben hat bereits begonnen.

Die Korallenriffe rund um den Inselstaat der Malediven im Indischen Ozean leiden unter den viel zu warmen Wassertemperaturen. Vor Stränden der Malediven sind bereits etwa 60 Prozent der Korallenkolonien ausgeblichen. An manchen Stellen sind es sogar schon 90 Prozent. Ausgeblichene Korallen können sich zwar erholen, jedoch ist das Zeitfenster vom Ausbleichen bis zum Absterben nicht allzu groß.

Warme Wassertemperaturen als Ursache
Ab 29 Grad beginnen die Korallen ihre einzelligen Algen, mit denen sie normalerweise in einer Symbiose lebe, abzustoßen. Die Korallen verlieren damit nicht nur ihre Farbe, sondern auch die dauerhafte Überlebensfähigkeit. Wie lange die Korallen ohne Algen, das heißt im ausgebleichten Zustand, überleben können, ist je nach Art unterschiedlich. Der durchschnittliche Wert liegt etwa bei 8 Wochen. Die internationale Naturschutzunion (IUCN) schlägt nun Alarm, die Wassertemperaturen in diesem Jahr lagen teils bei mehr als 30 Grad.

Erst im Mai hatten Wissenschaftler auf eine massive Korallenbleiche im Great Barrier Reef in Australien hingewiesen. Die Folgen dieser seit Mai andauernden Bleiche sind verheerend. In der
Nord- und Zentralregion sind mehr als ein Drittel der Korallen bereits tot oder befänden sich im Prozess des Absterbens. Ein Forscher der James-Cook-Universität in Townsville meint, dass sich das Great Barrier Riff infolge dieser gewaltigen Korallenbleiche auf immer verändern wird.

Die Regenwälder der Meere 
Zusammen mit den Regenwäldern gelten die Korallenriffe zu den artenreichsten Lebensräumen der Welt. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind noch nicht einmal entdeckt. Forscher schätzen, dass sich noch mehr als 400.000 verschiedene Arten in den Riffen verstecken. Bis jetzt sind erst zirka 60.000 Arten unterschieden worden. Die gesamte Größe aller Riffe beträgt über 600.00 Quadratkilometer und sie gehören mit einer Existenz von zum Teil über 225 Millionen Jahren zu den ältesten Ökosystemen unseres Planeten.



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