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Unwetter

Unwetter am Mittelmeer: Türkei und Griechenland kämpfen mit Schneemassen

Mo 14.03.2022 | 10:50 Uhr - Daniela Kreck

In der Türkei und Griechenland herrscht aufgrund von angekündigten Schneewarnungen der Ausnahmezustand. Schulen und Kitas bleiben geschlossen, Hunderte Flüge werden gestrichen.

Während in Deutschland beinahe die Sonne nonstop scheint, sieht es in Osteuropa ganz anders aus. Neben der verheerenden Kriegssituation muss die Ukraine mit Tiefsttemperaturen von -15 Grad rechnen. Zudem hat starker Schneefall in der Türkei und Griechenland zu Einschränkungen im öffentlichen Leben und zu Verkehrsbehinderungen geführt

Einschränkungen durch Schnee in Griechenland und Türkei

Aufgrund einer Omega-Lage strömt auf der Ostflanke des Hochdruckgebiets polare Kaltluft Richtung Süden. Das führte zu einer massiven Schneewarnung in der Türkei und in Griechenland.

Auf einer Autobahn in der Provinz Istanbul fuhren am Samstag vier Lastwagen und ein Räumfahrzeug ineinander, wie das Gouverneursamt mitteilte. Ein Fahrer wurde demnach bei dem Unfall verletzt. Die Fluggesellschaft Turkish Airlines hat Hunderte Flüge abgesagt.

Auf den Hausdächern der Millionenmetropole lag eine dichte Schneedecke.

Der Istanbuler Bürgermeister, Ekrem Imamoglu, rief die Menschen dazu auf, das Auto stehen zu lassen. Es werde weiter starker Schneefall erwartet, schrieb er auf Twitter. Der türkische Wetterdienst warnte auch für die nächsten Tage vor viel Schnee in Ostanatolien und am Schwarzen Meer. 

So schlimm war die Schneekatastrophe 1978/79 in Deutschland

Auch in weiten Teilen Nord- und Mittelgriechenlands gab es am Samstag starke Schneefälle. Sogar auf den Inseln Skiathos, Skopelos und Skyros sowie in den gebirgigen Regionen auf der Ferieninsel Kreta schneite es stundenlang. Im Norden des Landes zeigten die Thermometer in der Nacht zum Samstag Werte um die minus 15 Grad Celsius.

Damit Autofahrer:innen nicht stecken bleiben, herrschte in zahlreichen Regionen des Festlandes am Wochenende Schneekettenpflicht. Die Eisenbahnen stellten der Verkehr zwischen Athen und den nördlichen Regionen des Landes für 24 Stunden ein, berichtete der staatliche Rundfunk am Samstag. Das griechische meteorologische Amt rechnete mit einer stufenweise Wetterbesserung ab Sonntagnachmittag.

Lake-Effekt als Ursache für den Wintereinbruch

Wieso findet erneut ein Winterausbruch in den Urlaubsregionen statt und in Deutschland scheint die Sonne? Dass es in Osteuropa so eisig kalt ist, liegt an der bereits erwähnten Omega-Lage. Jedoch handelt es sich hierbei um eine trockene Kälte und dadurch schneit es sehr wenig.

In Istanbul und entlang der türkischen Schwarzmeerküste sieht es aber anders aus und es kommt hier zum sogenannten Lake-Effekt.

Schneeschauer durch die warme Wasseroberfläche

"Wenn sehr kalte Luft über eine größere und vergleichsweise warme Wasseroberfläche streicht, so wird die Luftschichtung instabil: Die Luft erwärmt sich an der Wasseroberfläche und nimmt Feuchtigkeit auf. Unten befindet sich folglich feucht-warme Luft, oben dagegen weiterhin die Kaltluft. Da nun warme Luft leichter ist als kalte, kommt es zu Konvektion und zur Entwicklung von Schauern", erklärt wetter.com Meteorologe Georg Haas.

Dabei kämpfte Griechenland erst Ende Januar mit massiven Schneemassen. Tausende Menschen blieben über Nacht auf der Autobahn stecken.

Starker Schneefall hat Anfang der Woche in der griechischen Hauptstadt Athen für völliges Chaos gesorgt. Schulen und Behörden blieben geschlossen. Ein Drohnenvideo zeigt weiße Pracht.

Regen in Portugal und Spanien

Sogar in den beliebtesten Urlaubsregionen Richtung Portugal und Spanien sieht das Wetter alles andere als rosig aus. Erst vor einem Monat hatte die Region mit einer extremen Trockenheit zu kämpfen. Jetzt bewegen sich Tiefdruckgebiete über Südwesteuropa und bringen sehr viel Regen. Aufgrund der anhaltenden Dürre ist das eine gute Nachricht, jedoch werden die Regenmengen nicht reichen, um die Trockenheit wieder auszugleichen. Vielmehr droht eine Überschwemmung, wenn die Regenmassen auf den ausgetrockneten Boden fallen, wo das Wasser nicht aufgenommen werden kann.

Die Iberische Halbinsel wird gerade von extremer Dürre geplagt. In Portugal und Spanien fällt viel zu wenig Regen. Das ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich und birgt deswegen besondere Gefahren. Was genau droht und wie die Stürme in Deutschland und die Trockenheit im Südwesten miteinander zusammenhängen, zeigt Meteorologe Georg Haas im Video.

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