Schlechtes Wetter, schlechte Ernte?
Das anhaltend regnerische Wetter beunruhigt die
Landwirte in Niedersachsen. Obwohl die Wintergerste nun reif für die Ernte sei,
seien bislang nur ganz vereinzelt Mähdrescher zum Einsatz gekommen, teilte das
Landvolk am Donnerstag mit. Der Regen knicke die Ähren ab und beeinträchtige
die Qualität der reifen Körner.
Die Ertragserwartungen der Landwirte liegen darum auch auf niedrigem Niveau. Es
dürfte allenfalls das ohnehin schwache Vorjahresergebnis von 5,1 Millionen
Tonnen Gerste erreicht werden, hieß es. Auch die Erdbeerernte sei wegen des
Regens schlecht ausgefallen, Süßkirschen platzten durch den Niederschlag auf.
Gut getan habe der nasse Sommer dagegen Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln.
Die Weinbauern in Hessen trotzen bisher dem
wechselhaften Wetter und Regen. Die Niederschläge im Juni und Juli hätten bei
nur etwa fünf Prozent der Winzer in Hessen zu großen Traubenverlusten geführt,
sagte der Leiter des Weinbauamts in Eltville, Andreas Booß, der
Nachrichtenagentur dapd. Besonders in Talgegenden, wo die Luft länger feucht
bleibe, seien bei einzelnen Winzern die kompletten Traubenbestände zerstört
worden.
"Bei viel Feuchtigkeit werden die Blätter der Weinreben durch den Pilz
Falscher Mehltau befallen", erläuterte Booß. Dadurch würden auch die
Weintrauben zerstört. Winzer, die ihre Weinberge regelmäßig kontrolliert und
mit den richtigen Schutzmitteln in angemessenen Abständen gespritzt hätten,
seien problemlos durch die regenreiche Zeit gekommen.
In den kommenden Wochen müsse das Wetter aber wärmer und trockener werden, sagte Booß. "In der Reifephase ab Mitte August sind Regentage für die Weintrauben alles andere als gut", sagte er. Die Trauben bräuchten viel Licht und Wärme, um groß und süß zu werden