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Klima

Schädliche Entwicklung: Nordpolarmeer könnte im Sommer sauer werden

Do 06.10.2022 | 09:14 Uhr - Quelle: dpa
So bedroht der Klimawandel Eisbären

Durch den Klimawandel könnten das Nordpolarmeer im Sommer saurer werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie. Für einige arktische Lebewesen, wie den Polardorsch, wäre die Entwicklung schädlich.

Aufgrund des Klimawandels könnte das Nordpolarmeer künftig im Sommer saurer sein als im Winter. Zu dieser Erkenntnis kommen die Autor:innen einer im Fachjournal "Nature" veröffentlichten Studie.

Natürlicherweise ist die Versauerung im Arktischen Ozean im Winter am größten. Doch das könnte sich nun umdrehen: Denn mit zunehmender Erderwärmung könnte sie sich im Sommer künftig verstärken. Die Forscher:innen warnen vor den Folgen.

Schlechte Aussichten für arktische Fische

"Diese Ergebnisse verschlechtern die Aussichten für einige arktische Fische wie den Polardorsch, die bereits durch den Klimawandel bedroht sind", erklärt Mitautor Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut (AWI), dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, in Bremerhaven.

Wie der Klimwandel bereits jetzt die in der Arktis lebenden Eisbären bedroht, erfährst du im Video oben.

Meere nehmen viel CO2 aus der Atmosphäre auf

Die Meere haben in den vergangenen 200 Jahren laut AWI-Mitteilung mehr als ein Viertel des vom Menschen verursachten Kohlendioxids (CO2) aus der Atmosphäre aufgenommen.

Sie seien deswegen seit Beginn der industriellen Revolution um fast 30 Prozent saurer geworden. Der Säuregrad des Wassers schwanke jedoch je nach Jahreszeit und Region.

Stärkerer Temperaturanstieg im Sommer

Im Sommer steigen die Lufttemperaturen in der Arktis laut AWI künftig stärker als bislang, mehr Meereis schmelze und das Wasser erwärme sich auch durch vermehrte Sonneneinstrahlung rascher als bisher.

Auch in der Antarktis zeigt sich dieses Problem. Hier ist im April 2022 das Meereis auf einen Tiefstand gefallen.

Versauerung kann nicht mehr ausgeglichen werden

Dass das Nordpolarmeer künftig im Sommer dadurch stärker versauere, hat nach Forscherangaben komplexe Gründe. Die Versauerung sei nicht nur durch einen Faktor beeinflusst, sondern durch ein empfindliches Zusammenspiel von physikochemischen und biologischen Prozessen.

Sie könne letztendlich nicht mehr ausgeglichen werden - beispielsweise durch Algen, die Photosynthese betreiben und dadurch CO2 aufnehmen.

"Für die Forschenden ein Hoffnungsschimmer, dass Schlüsselelemente des Ökosystems des Arktischen Ozeans erhalten werden können, wenn die durchschnittliche globale Erwärmung unter zwei Grad Celsius gehalten werden kann", heißt es in der Mitteilung.

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