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Rekordhitze setzte Bayerns Gletschern zu

Fr 02.10.2015 | 07:55 Uhr - Redaktion

Der Nördliche Schneeferner auf der Zugspitze, Deutschlands größter Gletscher, sei im Vergleich zum Vorjahr deutlich stärker eingesunken, sagte der Geograph und Glaziologe Wilfried Haag von der Ludwig-Maximilians-Universität München am Donnerstag der dpa. "Auch ein noch vergangenes Jahr vereister, steiler Bereich unterhalb des Schneefernerkopfes war heuer komplett eisfrei." Wie viel Volumen der Gletscher im Vergleich zur letzten Vermessung 2009 verloren hat, wird gerade mittels einer auf Laserscanner und GPS-Daten gestützten Oberflächenanalyse ermittelt.

Südlicher und Nördlicher Schneeferner sowie Höllentalferner
Dass die insgesamt drei Gletscher auf der Zugspitze - Südlicher und Nördlicher Schneeferner sowie Höllentalferner - schon in wenigen Jahren verschwunden sein könnten, will Hagg nicht bestätigen. So habe der Nördliche Schneeferner bei einer Dickenmessung mittels Radar im Jahre 2006 an manchen Stellen noch bis zu 52 Meter Eis aufgewiesen. Damals wurde dort insgesamt ein Eisvolumen von gut 5 Millionen Kubikmetern ermittelt, was etwa 5 000 Einfamilienhäusern entspricht. Bei der aktuellen Schmelzrate werde vermutlich auch noch zur Jahrhundertmitte Gletschereis auf Deutschlands höchstem Berg zu finden sein.

Watzmanngletscher und Blaueis
Neben den drei Zugspitzgletschern gibt es in den deutschen Alpen noch Watzmanngletscher und Blaueis in den Berchtesgadener Alpen. Beim Watzmanngletscher stellt sich für Hagg die Frage, "ob man ihn nicht beerdigen", also für nicht mehr existent erklären sollte. Von 2009 bis 2014 hatte er pro Jahr einen Meter Eis verloren. Damit habe sich der bisherige Höchstwert für den Gletscher in dieser Periode fast verdoppelt. "Den Watzmanngletscher abzuschreiben, fiele uns aber schwer. Wir hängen an unseren Gletschern."

Der Watzmanngletscher sei immer schon der sensibelste in Deutschland gewesen. Er wurde laut Hagg schon 1950 für nicht mehr existent erklärt, 1960 dann aber wieder in das Kataster aufgenommen. Von 1960 bis 1980 habe er die höchsten Massenzuwächse aller bayerischen Gletscher aufgewiesen. Der Blaueis unterhalb des Hochkalters in den Berchtesgadener Alpen sei mittlerweile in zwei Teile zerbrochen. Allerdings gingen auf dem unteren Teil die Schwundraten zurück.

dpa

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