Polarwirbel zerfällt: Was das für unseren Frühling bedeutet
Der Polarwirbel zerfällt über dem Nordpol und der atmosphärische Winter ist somit vorbei. Trotzdem erwartet uns dadurch ein Kälteeinbruch in dieser Woche.
Für Frühlingsliebhaber:innen war der März ein richtiger Wonnemonat. Möglicherweise bricht er sogar Rekorde. Die Zahl der Sonnenstunden ist bereits jetzt so hoch, wie man sonst in einem kompletten Durchschnittsmärz erwarten kann. Das hat uns viele freundliche Frühlingstage beschert. Doch wie lange hält dieses Hochdruckwetter noch an?
Zwei Hochdruckgebiete bedrängen Polarwirbel
In der Atmosphäre bewegt sich bereits etwas. Der Polarwirbel, der uns im Winter immer mal wieder Kälteeinbrüche bescheren kann, wird ins Wanken gebracht. Grund dafür sind zwei Hochdruckgebiete, die von Mitteleuropa und vom Nordpazifik kommen und das Kaltluftband über dem Nordpol bedrängen.
Polarwirbel wird in zwei Teile geschnitten
Dies führt dazu, dass der Polarwirbel durch die beiden Druckgebilde zerschnitten wird.
Dadurch zerfällt er, es kann sich keine sehr kalte Luft über dem Nordpol bilden und der atmosphärische Winter ist somit vorbei. Erst wieder im September wird er zurückkommen. "Gleichzeitig wird der Jetstream, ein Starkwindband in höheren Schichten unserer Atmosphäre, durch die Hochs sehr weit nach Norden geschoben, was schon einer vollfrühlingshaften oder frühsommerlichen Lage ähnelt", erklärt auch wetter.com Meteorologe Hartmut Mühlbauer. Klingt schon mal vielversprechend für den Blick in Richtung Frühling. Jedoch bedeutet das noch nicht, dass es warm wird.
Jetstream: So beeinflusst er unser Wetter
Eisige Luftmassen bewegen sich Richtung Süden zu uns
Der Polarwirbel wird in zwei Teile zerfallen, wodurch sich die eisigen Luftmassen in Richtung Süden bewegen werden. Dies wird zu Kälteeinbrüchen in Mitteleuropa, Nordamerika und Asien führen. Wetter.com Meteorologe Bernd Madlener erklärt ebenso im aktuellen 16-Tage-Wetter, dass es bis zum 30.03.2022 überall in Deutschland kühler wird.
Auch Mühlbauer bestätigt, dass jetzt Kaltlufteinbrüche Richtung Mitteleuropa möglich und auch wahrscheinlich sind.
"Aber sie sind nicht mehr nachhaltig, sondern nur noch ein kurzes Intermezzo von ein paar Tagen oder maximal einer Woche. Danach stabilisiert sich die Wetterlage wieder", so der Wetterexperte. Ihm zufolge wird es in Norddeutschland ab Montag, den 28.03.2022, kühler, in Süddeutschland hingegen ab Dienstag oder Mittwoch.
Somit sind Frost und auch leichter Schneefall möglich. Winterreifen sollten also noch dranbleiben.
Einfluss auf Frühjahrsprognosen
Interessant hierbei ist, dass der Polarwirbel dieses Jahr ungewöhnlich früh zerfällt. Normalerweise passiert das im April. Dies hat Auswirkungen auf die Frühjahrsprognose und wie der April aussehen wird. "Auch wenn der April ein sehr launischer Monat ist, führt perspektivisch der Jetstream und der immer schwächer werdende Polarwirbel doch eindeutig Richtung Frühlingswetter", so Mühlbauer.
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