Pegel des Toten Meeres sinkt langsamer als zuvor

Nach aktuellen Angaben der israelischen Wasserbehörde lag der Spiegel des Binnenmeeres zum Ende des hydrologischen Jahres, das jeweils im Oktober beginnt, zwar um einen Meter unter dem des Vorjahres, in den beiden vorangegangenen Perioden war er aber um 1,50 Meter (2012) und 1,25 Meter (2011) gesunken.
  
Für die Region ungewöhnlich starke Niederschläge im Winter hätten die Verlangsamung der Austrocknung bewirkt, erläuterte die Wasserbehörde. Vor allem der aus Jordanien zufließende Jarmuk und einige Wadis rund um das Gewässer hätten größere Regenmengen zugeführt. Dennoch habe sich das Wasservolumen des Toten Meers seit Oktober 2012 um 620 Millionen Kubikmeter verringert.
  
Absolut verbessert hat sich die Bilanz im abgelaufenen hydrologischen Jahr dagegen in den anderen großen Süßwasserspeichern Israels: So stieg der Spiegel des Sees Genezareth um 1,22 Meter. Die Frischwasserzunahme dort von 504 Millionen Kubikmetern sei die stärkste der vergangenen zehn Jahre, berichtete die Wasserbehörde. Auch der Spiegel der wichtigsten großen Grundwasserleiter unter Israel und dem Westjordanland stieg vergleichbar an.
  
Da aus dem See Genezareth große Teile des israelischen Bedarfs für Trinkwasser und Landwirtschaft entnommen werden, kamen die vermehrten Niederschläge dem Unterlauf des Jordan nur begrenzt zugute, was einen noch stärkeren Effekt für das Tote Meer verhinderte.
 
afp/ncw/ao