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Klima

Neuer Höchststand bei Treibhausgasen

Mo 09.11.2015 | 11:35 Uhr - Redaktion

Drei Wochen vor dem Beginn der Weltklimakonferenz in  Paris schlagen Experten einmal mehr Alarm. Die Konzentration von  Treibhausgasen in der Erdatmosphäre habe einen neuen Höchststand  erreicht, teilte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am  Montag in Genf mit. Hauptgrund sei der anhaltend starke Ausstoß von  Kohlendioxid (CO2), erklärte die UN-Sonderorganisation unter Berufung  auf weltweite Messergebnisse. 

Strahlungsantrieb um 36 Prozent gestiegen
Der sogenannte Strahlungsantrieb durch Gase wie CO2, Methan (CH4) und  Distickstoffmonoxid (N2O) - eine Maßeinheit für den Treibhauseffekt - sei zwischen 1990 und 2014 um 36 Prozent gestiegen, hieß es. Die Gase  stammen unter anderem aus Industrie, Landwirtschaft und Autoverkehr. Bis 2013 hatte die WMO eine Steigerung um 34 Prozent verzeichnet. Der  weitaus größte Teil sei allein durch den Kohlendioxid-Ausstoß  verursacht worden. Als Hauptursache gilt der Verbrauch fossiler  Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl.

Eindämmung der Treibhausgas-Emissionen
"Jahr für Jahr berichten wir von einem neuen Rekord bei der  Konzentration von Treibhausgasen", sagte WMO-Generalsekretär Michel  Jarraud. "Jedes Jahr warnen wir, dass uns die Zeit davonläuft. Wir  müssen jetzt endlich handeln, um die Emissionen von Treibhausgasen  einzudämmen, wenn wir noch eine Chance haben wollen, die  Temperaturerhöhung der Erde in erträglichen Grenzen zu halten." Die WMO verweist dabei auf Messwerte der  US-Wetterbehörde NOAA  (National Oceanic and Atmospheric Administration). Danach hat die  weltweite Konzentration von CO2 im Frühjahr 2015 den  Durchschnittswert von 400 ppm (parts per million, Teilchen pro  Million) überschritten.

Auf  dem Weg zu einer gefährlichen Klimaveränderung
Dieser Wert gilt unter Forschern als "bedeutender Meilenstein" auf  dem Weg zu einer gefährlichen Klimaveränderung. "Wir werden bald  einen globalen Durchschnitt von 400 ppm als permanente Realität erleben", erklärte Jarraud. Laut NOAA ist die CO2-Konzentration seit dem vorindustriellen Zeitalter um mehr als 120 ppm angestiegen. Die Hälfte davon sei nach 1980 hinzugekommen.

Klimagipfel: Reduzierung der CO2-Emissionen
Die WMO sowie die UN-Umweltorganisation UNEP und weitere Expertengremien fordern von der Pariser Konferenz entschlossene Aktionen zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Sonst werde der Klimawandel die Erde "gefährlich und nicht mehr bewohnbar für künftige Generationen machen", heißt es in der WMO-Mitteilung.

Hitzewellen, Überschwemmungen und steigende Meeresspiegel
"Kohlendioxid ist unsichtbar, wir können die Bedrohung also nicht sehen, aber sie ist sehr real", sagte Jarraud. Und die Folgen seien dramatisch: Extremes Wetter, Hitzewellen und Überschwemmungen, steigende Meeresspiegel, Übersäuerung der Ozeane. "All das geschieht bereits jetzt und wir bewegen uns weiter mit besorgniserregender Geschwindigkeit auf ungewisse Zeiten zu."

Temperaturanstieg von maximal zwei Grad Celsius
Beim Pariser Klimagipfel kommen vom 30. November bis zum 11. Dezember Vertreter von 195 Staaten zusammen. Ziel ist die Vereinbarung von Maßnahmen, durch die der Temperaturanstieg auf der Erde auf maximal zwei Grad Celsius begrenzt werden soll.

dpa

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